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Diese Artikelserie basiert auf dem Buch »Vorsicht Nährstoffräuber« von Suzy Cohen. In diesem vierten Teil erfahren Sie die Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Nahrungsmitteln.

Gefährliche Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Medikamenten

Normalerweise machen sich die Menschen keine Gedanken darüber, ob ihr Essen und ihre Medizin etwas miteinander zu tun haben könnten. Tatsächlich aber bestehen Wechselwirkungen zwischen bestimmten Lebensmitteln und Medikamenten. Diese Wechselwirkung kann in Einzelfällen sogar tödlich sein – meistens ist sie es jedoch glücklicherweise nicht. Lebensmittel können sich aber auf die Arzneien, die Sie einnehmen, in der Weise auswirken, dass ihr Körper weniger von den eingenommenen Medikamenten profitiert. Das könnte bei Antibiotika fatale Folgen haben, denn schließlich sind Sie, beispielsweise bei einer Staphylokokken-Infektion oder einer Lungenentzündung, auf die volle Wirkung Ihres Antibiotikums angewiesen, um wieder zu Kräften zu kommen.

Bei Schmerzmitteln ist es eine echte Zwickmühle. Denn Schmerzmittel reizen den Magen derart stark, dass sie normalerweise zu den Mahlzeiten eingenommen werden, um dieses Problem in Grenzen zu halten. Nehmen Sie aber die Medizin zusammen mit dem Essen ein, kann es unter Umständen länger dauern, bis Sie von den Schmerzen befreit werden.

Die Wirkung Ihres Medikaments kann verstärkt werden, wenn Sie es gemeinsam mit Lebensmitteln und Getränken einnehmen, die ähnlich wirken. Nehmen Sie als Beispiel Schlaftabletten, die Atmung und Herzschlag verlangsamen. In Verbindung mit einem Glas Wein kann die Wirkung so stark sein, dass Sie einfach aufhören zu atmen und sterben. Das ist schon häufig genug vorgekommen. Ein anderes Beispiel für diesen Verstärkereffekt sind selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), Antidepressiva. Wenn Sie die morgens zusammen mit Ihrer Tasse Kaffee einnehmen, so beeinflussen sich das Koffein im Kaffee und Ihr Medikament gegenseitig, und beide wirken dermaßen anregend, dass es zu Zittern, Panikattacken und Schlaflosigkeit kommen kann.

Betrachten wir als nächstes Amlodipin als weiteres Beispiel für eine potenziell tödliche Wechselwirkung. Dieses Medikament gegen Bluthochdruck und Grapefruitsaft beeinflussen sich gegenseitig. Dabei ist Grapefruit nicht etwa schlecht, die Zitrusfrucht ist sogar sehr gesund, aber einzelne Bestandteile können mit vielen Medikamenten in Wechselwirkung treten. Negative Folgen können ein bedenklicher Blutdruckabfall oder eine gefährliche Beschleunigung des Herzschlags (Tachykardie) sein. Tatsächlich kann der Verzehr von Grapefruit (und ganz besonders deren Saft) die Wirkung vieler Medikamente verstärken. Die Wirkung von Grapefruit bleibt im Körper lange erhalten, bei einigen Menschen bis zu 24 Stunden, abhängig von der Funktionsfähigkeit der Leber. Also nützt es auch nichts, wenn Sie Medikamente und Grapefruit in zeitlichem Abstand voneinander zu sich nehmen.

2008 nahmen 64 Prozent aller Amerikaner drei oder mehr Medikamente ein, 36,7 Prozent sogar fünf oder noch mehr. Dadurch entsteht ein enormes Potenzial für Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Lebensmitteln. Der Grad der Wechselwirkung ist je nach Alter, Geschlecht, Leberfunktion, der genetischen Anlage (SNP, oder Einzelnukleotid-Polymorphismen), Allgemeinzustand und Gewicht unterschiedlich. Ältere und chronisch Kranke oder Menschen mit einem schwachen Immunsystem sollten besonders Acht geben.

Ich habe mir große Mühe gegeben, eine umfassende Liste von Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Medikamenten zu erstellen, alles für Ihre Sicherheit. Solche Informationen sind schwer zu finden, und ich bin stolz, dass ich Sie Ihnen vermitteln kann.

Bisweilen nehmen Menschen Arzneimittel mit einem sehr engen therapeutischen Index ein, was bedeutet, dass zwischen einer wirksamen Dosis und einer Gefährdung ein sehr schmaler Grat besteht. Bei diesen Patienten ist die Wahrscheinlichkeit toxischer Wechselwirkungen stets erhöht, wenn sie etwas Falsches essen, eben weil der Grat zwischen Toxizität und Sicherheit so schmal ist. Darüber hinaus bestehen auch Unterschiede darin, wie einzelne Menschen ihr Essen und ihre Arzneien verstoffwechseln. Wir alle haben eben unser eigenes, ganz besonderes genetisches Profil.

Fragen, die Sie Ihrem Arzt beim Verschreiben eines Medikaments stellen sollten

Es folgen einige wichtige Fragen, die Sie Ihrem Arzt und auch Ihrem Apotheker stellen sollten. Sie gelten für alle Medikamente, ob verschrieben oder rezeptfrei. Nur keine falsche Schüchternheit! Diese Informationen sind entscheidend für Ihre Sicherheit.

  • Kann ich gefahrlos ein Glas Wein oder Bier trinken, während ich dieses Medikament einnehme?
  • Macht mich dieses Medikament schläfrig? Wenn ja, darf ich dann Alkohol dazu trinken?
  • Soll ich dieses Medikament morgens oder abends einnehmen?
  • Darf ich zu meinem Medikament ein Glas Milch trinken oder Eis oder Joghurt essen?
  • Darf ich Grapefruit essen oder Grapefruitsaft trinken, während ich dieses Medikament einnehme?
  • Ich würze mein Essen mit Ingwer, einem natürlichen Blutverdünner. Ist das erlaubt, während ich dieses Medikament einnehme?
  • Ich nehme Fischöl und/oder Ginkgo, natürliche Blutverdünner, ein. Ist das erlaubt, während ich dieses Medikament einnehme?

Fazit

Viele häufig verschriebene Arzneimittel können unter Umständen mit alltäglichen Speisen und Getränken in Wechselwirkung treten. Anstatt ein tödliches Russisches Roulette zu spielen, sollten Sie sich über die Medikamente, die Sie einnehmen, informieren. Sprechen Sie mit Ihrem Apotheker, stellen Sie Fragen und lesen Sie die Beipackzettel Ihrer Medikamente. Es folgt eine Liste häufig verordneter Medikamente und deren Wechselwirkungen mit Speisen und Getränken, die Sie beachten sollten.

Häufig verordnete Medikamente und deren Wechselwirkungen

Paracetamol

Beispiele: Generika. Es gibt auch verschreibungspflichtige Mittel, die Paracetamol enthalten.

Paracetamol wird zumeist gegen Fieber und Schmerzen eingesetzt. Es ist rezeptfrei erhältlich und wird aus Steinkohlenteer gewonnen. Die Wissenschaftler sind sich über den genauen Wirkmechanismus nicht einig, aber klar ist, dass es die Schmerzschwelle heraufsetzt. Es gibt hunderte rezeptfreier Kombinationspräparate mit dem Inhaltsstoff Paracetamol. So ist es in vielen Mitteln gegen Menstruationsbeschwerden enthalten, in Arzneien gegen Husten und Erkältung und auch in einigen Mitteln zum besseren Einschlafen. Hier müssen Sie zum Detektiv werden. Nehmen Sie also ein Vergrößerungsglas zur Hand und lesen Sie das Kleingedruckte. Das ist ganz besonders wichtig, wenn Sie verschriebene Mittel einnehmen, die auch Paracetamol enthalten. Wenn Sie beispielsweise auf der Packung Ihres verschreibungspflichtigen Medikaments lesen, dass es 500 mg Paracetamol pro Dosis enthält, dann schauen Sie auf dem Etikett Ihres Husten- und Grippemittels nach, um zu sehen, ob darin ebenfalls Paracetamol enthalten ist. Achten Sie darauf, dass Sie täglich nicht mehr als vier Gramm einnehmen.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Paracetamol in Wechselwirkung treten:

Alkohol kann genauso wie Paracetamol die Leber schädigen. Beide zusammen können gefährlich sein, selbst wenn Sie das Medikament nicht hochdosiert einnehmen oder übermäßige Mengen Alkohol trinken. Es nutzt nichts, die Medikamenteneinnahme zeitlich vom Alkoholgenuss zu trennen. Um das Problem zu vermeiden, verzichten Sie auf Alkohol.
Zitrusfrüchte und Vitamin C können Nebenwirkungen und Toxizität von Paracetamol verstärken. Nehmen Sie nicht mehr als 500 mg Vitamin C pro Tag zusammen mit Paracetamol ein.
Haferflocken und ballaststoffreiche Müslis verlangsamen die Aufnahme von Paracetamol, deshalb tritt die Wirkung erst mit einiger Verzögerung ein. Das macht vielleicht nichts, wenn Sie es gegen leichte Gelenkschmerzen einnehmen, aber wenn Sie die Minuten zählen, bis die Schmerzen in Ihrem großen Zeh, mit dem Sie irgendwo angestoßen sind, nachlassen, dann müssen Sie länger warten. Haferflocken sind gesund, also trennen Sie Medikamenteneinnahme und Mahlzeit einfach um mindestens 2 Stunden.
Echinacea: Dieses Heilkraut, das das Immunsystem anregt, ist als Ergänzungsmittel und als Tee erhältlich. Die gleichzeitige Einnahme von Parcetamol und Echinacea kann bei empfindlichen Menschen zu einer Leberentzündung führen.

Säureblocker und Antazida

Beispiele: Es gibt Hunderte Marken und verschiedene Mischpräparate. Ich kann sie unmöglich alle aufnehmen, will aber die häufigsten nennen, die in Apotheken, Drogerien und Bioläden angeboten werden. Sie lassen sich in drei Medikamentenklassen unterteilen.

Antazida: Aluminium- und Magnesiumhydroxid, Aluminiumcarbonat-Gel, Aluminium-Hydroxid , Kalziumkarbonat, Magnesiumhydroxid, Natriumbikarbonat.
H2-Säureblocker: Cimetidin, Famotidin, Nizatidin, Ranitidin.
Protonenpumpenhemmer (PPI-Medikamente): Esomeprazol, Lansoprazol, Omeprazol, Pantoprazol

Säureblocker und Antazida werden eingesetzt, um eine Schädigung der Magenschleimhaut zu verhindern und die Magensäure zu neutralisieren. Die Protonenpumpenhemmer werden oft bei Gastroösophagealem Reflux (GERD oder Reflux), Geschwüren und dem Zollinger-Ellison-Syndrom angewendet.
PPI-Medikamente können die Säureproduktion praktisch rund um die Uhr hemmen, um Sodbrennen, Husten, Schluckbeschwerden und andere schmerzhafte Symptome dieser Erkrankungen vorübergehend zu lindern.
Wird die natürliche Säure, die der Körper zur Aufspaltung der Nahrung, Medikamente und Ergänzungsmittel braucht, unterdrückt, so können sich möglicherweise ernsthaftere Probleme wie Lebensmittelallergien, Herzrhythmusstörungen, Kribbeln in Fingern und Zehen, Depression, Benommenheit und Kopfschmerzen entwickeln. Deshalb sollten diese Medikamente nur bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren oder bei ungewöhnlich starker Säurebildung eingenommen werden. Wussten Sie, dass Sodbrennen ein häufiges Symptom einer Gluten-Unverträglichkeit und eines niedrigen Säuregehalts im Darm ist?
Säureblocker sind Räuber der meisten Nährstoffe, auch wenn sie nicht in jedem Kapitel dieses Buchs auftauchen. Aber denken Sie daran, Säureblocker stören das Säure-Basen-Gleichgewicht und ändern damit den pH-Wert (Säure) im gesamten Darm, sodass die Aufnahme jedes einzelnen Nährstoffs unterdrückt wird.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Säureblockern in Wechselwirkung treten:

Alkohol kann den Magen reizen, die empfindliche Schleimhaut angreifen und buchstäblich Löcher hineinstanzen. Bei Sodbrennen, Reflux, Perforation oder Geschwüren sollten Sie auf Alkohol verzichten.
Zwischen Cranberry-Saft und den besprochenen Medikamenten besteht eine gute, positive Wechselwirkung. Der Saft wirkt dem Nährstoffräuber-Effekt der Säureblocker entgegen. Ohne den Saft sind Sie allem Anschein nach anfälliger für den Verlust von B-Vitaminen, besonders von Vitamin B12 (Methylcobalamin). Also Prost! Nur her mit dem Saft!
Johanniskraut: Tee und Ergänzungsmittel aus diesem Heilkraut treten mit Säureblockern in Wechselwirkung. Die Sonnenempfindlichkeit der Haut kann erhöht werden, sodass sich schneller Sonnenbrand oder Hautflecken entwickeln können.
Scharfes Essen, Knoblauch und Zwiebeln reizen häufig den Magen, so dass weitere Medikamente erforderlich werden. Verzichten Sie also ganz darauf oder genießen Sie sie in Maßen, abhängig von Ihrem Befinden.
Fast Food, fettes Essen und stark gezuckerte Desserts entziehen dem Darm gesunde Enzyme und zerstören die nützliche Flora. Dementsprechend mangelt es Ihnen an sämtlichen Nährstoffen, die in diesem Buch besprochen werden!
Mutterkraut: Dieses pflanzliche Ergänzungsmittel wird dafür gepriesen, dass es vor Migräne und Allergien schützt, es ist aber auch ein schwacher Blutverdünner. Deshalb kann man davon ausgehen, dass es Ihren Zustand verschlechtert und das Risiko einer Magen-Darm-Blutung erhöht.
Kaffee und Nikotin: Kaffee (sowohl koffeinhaltiger als auch koffeinfreier) senkt den Druck auf den Speiseröhrenschließmuskel, die Folge ist ein stärkerer Reflux. Nikotin reizt die empfindliche Magenschleimhaut und kann zu Reflux, Sodbrennen oder einem Geschwür führen. Mit Kaffee und Nikotin fordern Sie also das Schicksal heraus.

ADHS-Medikamente (Psychostimulanzien)

Beispiele: Amphetamin, Methylphenidat.

Gerade bei Kindern mit ADHS sollte man unbedingt auf Wechselwirkungen achten

Diese Medikamente werden als Psychostimulanzien klassifiziert, weil sie die Menge anregender natürlicher Substanzen im Gehirn in die Höhe treiben. Paradoxerweise führt dieses »speed« bei Menschen, die an einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung leiden, zu einer Beruhigung. Deshalb werden die Medikamente Kindern (und Erwachsenen) mit Aufmerksamkeitsdefizit-Störung, Verhaltensproblemen oder Hyperaktivität verschrieben, um Verhaltensauffälligkeiten unter Kontrolle zu bringen und die Konzentration zu verbessern. Die Mittel werden bisweilen auch gegen Narkolepsie verschrieben, das ist eine Störung, in der die Betroffenen ohne Vorwarnung einschlafen. Viele dieser Medikamente müssen im Ganzen eingenommen werden, das heißt, sie dürfen nicht zerdrückt oder zerkaut werden, weil es sich um Präparate mit Langzeitwirkung handelt. Sie aufzubrechen, ist sehr gefährlich, es hatte in einigen Fällen sogar schon tödliche Folgen. (Fragen Sie also stets vorher Ihren Apotheker, ob Sie Ihre Medizin zerdrücken dürfen.)

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit ADHS-Medikamenten in Wechselwirkung treten:

Fruchtsaft führt zu mehr Säure im Magen und kann die Aufnahme von Medikamenten verlangsamen oder beschleunigen. Um das zu vermeiden, lassen Sie zwischen dem Genuss des Saftes und der Einnahme Ihrer Medizin ein oder zwei Stunden vergehen.
Alkohol: Methylphenidat kann bei einigen Menschen zu schlechter körperlicher Koordination, verbunden mit Schwindel oder Benommenheit, führen. Alkohol kann diese Wirkung verstärken, also nehmen Sie nicht beide zusammen zu sich. Außerdem wirkt Alkohol ein wenig wie ein Beruhigungsmittel, ein »downer«, auf das Nervensystem, während die Psychostimulanzien eher »upper«, also Aufputschmittel sind – ein Grund mehr, die beiden nicht zu kombinieren.
Kaffee, Tee, koffeinhaltige Limonade und Schokolade: Alles, was Koffein enthält, kann den Herzschlag beschleunigen, genauso wie die ADHS-Medikamente. Verzichten Sie während der Einnahme dieser Mittel ganz auf anregende Lebensmittel oder Getränke. Die Reaktion kann zu Nervosität, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit und Herzrhythmus-Anomalien führen. Wenn Sie zu den Zeitgenossen gehören, die Cola-Getränke für ein Grundnahrungsmittel halten und nicht darauf verzichten wollen, dann informieren Sie Ihren Arzt darüber, damit die Medikamentendosis angepasst werden kann.
Vitamin-C-Ergänzungsmittel wirken ähnlich wie Fruchtsaft, sie verstärken oder schwächen die Medikamentenwirkung.
Ma Huang: Dieses Heilkraut, das in vielen rezeptfreien Diät-Pillen, Energy-Drinks und Ergänzungsmitteln enthalten ist, treibt das Herz an und erhöht den Blutdruck. Die Kombination mit Stimulanzien ist gefährlich.
Bitterorange findet sich in vielen rezeptfreien Diät-Pillen.

Antiallergika

Beispiele: Loratadin, Desloratadin, Fexofenadin, viele Generika. Es gibt sie auch als verschreibungspflichtige Mittel wie Fexofenadin, Hydroxycin. Dazu noch Dutzende von Kombinationspräparaten, die ein Antihistaminikum enthalten, jetzt auch Nasensprays.

Allergische Reaktionen führen zur Freisetzung von Histamin, das wiederum eine ganze Kaskade anderer chemischer Stoffe aktiviert, die dann ihrerseits verschiedene lästige Symptome verursachen. Die Medikamente befreien von unangenehmen Allergiesymptomen wie Niesen, laufender Nase, Jucken in Hals und Augen sowie Husten, der durch Sekretfluss aus der Nase in den Rachen ausgelöst wird. Sie blockieren die Histamin-Produktion, die einsetzt, wenn wir mit dem Allergieauslöser in Kontakt kommen. Aus diesem Grund werden anti-allergische Mittel häufig auch als Antihistaminika bezeichnet. Mit der Blockierung von Histamin wird das Leiden gelindert. Doch so wunderbar diese Medikamente auch die Schleimhäute trocknen, sie tun leider nichts, um das Immunsystem anzukurbeln. Sie werden am besten eingenommen, bevor man mit einem bekannten Allergieauslöser in Kontakt kommt. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass Sie allergisch auf die Katze Ihrer Schwester reagieren, dann nehmen Sie Ihre Medikamente ein paar Stunden vor einem Besuch bei ihr ein. Sie können mit der Antihistamin- Therapie auch zwei Monate vor Beginn der Saison beginnen, allem Anschein nach führt dies zu einer Linderung der Beschwerden. Allerdings ist diese Methode weder in allen Fällen durchführbar noch unfehlbar. Antihistaminika können auch während oder nach einer Allergie-Attacke eingenommen werden.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Antiallergika in Wechselwirkung treten:

Alkohol: Die Kombination mit Alkohol kann die sedierende Wirkung Ihrer Medizin verstärken. Das Ergebnis ist exzessive Schläfrigkeit und eine Verlangsamung von Herzschlag und Atmung. Viele Antihistaminika können zur Benommenheit führen, die Verbindung mit Alkohol macht es noch schlimmer.
Grapefruit und Grapefruitsaft: Die Kombination von Grapefruit und Antihistaminika kann den Blutspiegel des Allergiemittels erhöhen oder senken, ernsthafte Herzprobleme können die Folge sein. Nehmen Sie die Allergie-Medikamente mit Wasser und nicht mit Saft – egal welcher Art – ein, bis mehr Daten über mögliche Wechselwirkungen zur Verfügung stehen.
Bitterorange: Es gibt sie als isoliertes Ergänzungsmittel und auch als Bestandteil einer synergistischen Mischung in vielen rezeptfreien Diät-Pillen, Energy-Drinks und Ergänzungsmitteln. Dieses Heilkraut kann möglicherweise (wenn auch nicht sehr stark) den Herzschlag beschleunigen. Ich rate Ihnen, es nicht zusammen mit Amphetamin-ähnlichen Medikamenten einzunehmen.

Medikamente gegen Angstzustände

Beispiele: Lorazepam, Clonazepam, Diazepam und Alprazolam

Schlaflosigkeit, Angst, Panikattacken und überaktives Denken werden oft medikamentös behandelt. Die Wirksamkeit der Medikamente kann Leben retten.

Ärzte verschreiben diese Medikamente Patienten, die von Angst geplagt sind oder trauern. Sie sind eine Form von Tranquilizern, die Wirkung tritt innerhalb von einer Stunde ein. Man bezeichnet diese Mittel auch als Benzodiazepame, oder kurz Benzos. Sie können zu körperlicher oder psychischer Abhängigkeit führen, in einzelnen Fällen auch zu beidem.
Diese Medikamente sollten Sie höchsten einige Wochen lang einnehmen und danach allmählich wieder absetzen. Als Apothekerin habe ich Menschen gesehen, die sich jahrelang auf diese Mittel verließen, um ihre Angst zu bekämpfen, ohne jemals den Versuch zu unternehmen, davon loszukommen. Wenn Sie solche Mittel brauchen, um den Tag zu überstehen, Ihr Leben zu meistern oder mit Ihrem Ehepartner klarzukommen, dann sollten Sie über natürliche Alternativen nachdenken, die sicherer und wirksamer sind und nicht abhängig machen. Benzos können zu morgendlichem Kater und tagsüber zu Schläfrigkeit führen, die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen kann.
Wenn Sie ängstlich oder gestresst sind, ist Ihr Gehirn übersteuert. Dann greifen die Benzos ein und lösen die Freisetzung von GABA (Gamma-Aminobuttersäure) aus, einem chemischen Wirkstoff mit beruhigender Wirkung. Wenn Sie schlafen, produzieren Sie große Mengen GABA. Die Medikamente helfen Menschen, die zu Schlaflosigkeit, Angst, Panikattacken und überaktivem Denken neigen. Für mich stellen sie keine langfristige Lösung dar, weil sie das zugrunde liegende Ungleichgewicht der Neurotransmitter nicht beseitigen. In bestimmten Situationen jedoch sind diese Mittel extrem hilfreich. Sie vermitteln dem Körper sehr schnell ein Gefühl von Entspannung. Ich habe erlebt, wie sie Menschen vor Zahnbehandlungen, Operationen, MRT und anderen angstauslösenden medizinischen Verfahren verabreicht wurden. Bisweilen werden sie Patienten verschrieben, die erfahren müssen, dass sie an einer tödlichen Krankheit leiden oder einen geliebten Menschen verloren haben.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Medikamenten gegen Angstzustände in Wechselwirkung treten:

Alkohol verstärkt sowohl die sedierende als auch die toxische Wirkung von Alprazolam. Aus diesem Grund sollte auf Alkohol verzichtet werden.
Kaffee, Tee und Cola-Getränke: Koffeinhaltige Getränke wirken gegen Ihren Tranquilizer.
Kava ist als natürliches beruhigendes Ergänzungsmittel oder Tee erhältlich. Es verstärkt die Wirkung der verschriebenen Sedativa. Die Kombination ist in der Regel gefährlich, es hat bereits Todesopfer gegeben. Verzichten Sie also völlig darauf!
Hopfen, Baldrianwurzel und Passionsblume: Genauso wie Kava werden diese Heilkräuter als Ergänzungsmittel und Tee verkauft, sie verstärken die Wirkung sedativer Medikamente.
Johanniskraut kann die Nebenwirkungen, besonders die Sedierung, verstärken.
Nikotinprodukte können die Ausscheidung des Medikaments beschleunigen, sodass es weniger wirksam ist.
GABA-Ergänzungsmittel: Diese natürlichen Tranquilizer bekommen Sie in jedem Bioladen. Sie erhöhen den GABA-Spiegel im Gehirn, von der gleichzeitigen Einnahme mit Tranquilizern oder Mitteln gegen Angstzustände wird deshalb abgeraten.

L-Glutamin-Ergänzungsmittel: In meinen Zeitungskolumnen und Büchern empfehle ich häufig dieses Nahrungsergänzungsmittel (eine natürliche Aminosäure). Es fördert einen ausgeglichenen Stoffwechsel, einwandfreie Immunfunktionen, bessere Hirngesundheit, gute Blutzuckerkontrolle, erhöhte Muskelmasse und ist insgesamt gut für die Verdauung. Das Problem liegt darin, dass es eine Vorstufe von GABA darstellt. Je mehr sie also einnehmen, desto mehr GABA wird produziert. Ich halte es für zulässig, ein Mittel gegen Angstzustände mit GABA zu kombinieren, solange Sie eine niedrige GABA-Dosierung von (insgesamt) höchstens 1000 mg täglich einhalten. Wenn Sie zu schläfrig werden, dann wissen Sie, dass sie das Medikament (oder das Glutamin) absetzen müssen, aber sprechen Sie mit Ihrem Arzt, der die Dosierung, falls nötig, verändern wird.
Melisse (Melissa officinalis): Ich rate öfter dazu, dieses Heilkraut als Einschlafmittel oder zur Linderung mäßiger Verdauungsbeschwerden einzunehmen. Melisse gibt es getrocknet, sodass man einen Tee aufbrühen kann, oder als fertiges Ergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Tabletten. Melisse wirkt jedoch auf unterschiedliche Weise. Eine davon ist die Erhöhung des GABA-Spiegels. Das bedeutet, dass die gleichzeitige Einnahme von Melisse und Medikamenten gegen Angststörungen eine abhängig machende Wirkung entfalten (und zu weiteren Nebenwirkungen und übermäßiger Sedierung führen) kann.
Marihuana: Marihuana-Nutzer sollten nichts einnehmen, das sedativ wirkt. Denn die sich daraus ergebene Wirkungsverstärkung könnte zu übermäßiger Verlangsamung von Atmung und Herzschlag führen.

Antikoagulantien (Blutverdünner)

Beispiele: Acetylsalicylsäure, Warfarin, Heparin, Clopidogrel und Ticlopidin.

Diese Medikamente werden eingesetzt, um Blutgerinnsel, Lungenembolien und Schlaganfälle zu verhindern. Die Blutgerinnung an sich ist nichts Schlechtes. Ohne die Gerinnungsfähigkeit des Bluts würden wir verbluten, wenn wir uns an einem Stück Papier geschnitten haben. Haben wir uns verletzt und bluten, so verstopfen bestimmte Zellen – die Thrombozyten oder Blutplättchen – das Loch in dem Blutgefäß. Sie verklumpen und formen im Prozess der sogenannten Blutplättchen- oder Thrombozyten-Aggregation eine Art Stopfen. Der Stopfen wird stärker, wenn sich andere Gerinnungsfaktoren im Blut anlagern und ein festeres Maschenwerk bilden.
An diesem Prozess ist Vitamin K beteiligt, es hilft bei der Bildung der Gerinnungssubstanzen. Bei Menschen mit Durchblutungsstörungen aufgrund einer Arterienverhärtung, zu hohem Cholesterin, Plaques in den Arterien und so fort lagern sich die Blutplättchen an der Arterienwand an und behindern den Blutfluss zum Gehirn (Schlaganfall) oder zum Herzen (Herzinfarkt). Deshalb werden einige dieser Medikamente in dem Versuch eingesetzt, die Blutplättchen-Aggregation zu verhindern oder das Blut zu verdünnen. Jedes gerinnungshemmende Mittel wirkt auf seine eigene Weise, um die Bildung oder Anlagerung von Blutgerinnseln zu verhindern.
Warfarin wirkt, indem es die Bildung von Gerinnungsfaktoren in der Leber unterdrückt, es ist also das Mittel der Wahl, um Gerinnsel zu verhindern, die sich tief in den Venen bilden. Manchmal wird das Blut einfach zu dick, dann scheint Aspirin in den meisten Fällen dadurch zu helfen, dass das Blut dünnflüssig bleibt und die Blutplättchen nicht verklumpen.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Blutverdünnern in Wechselwirkung treten:

Salate und Blattgemüse enthalten viel Vitamin K, das den blutgerinnenden Substanzen hilft, das Blut zu verdicken, wie man im Volksmund gemeinhin sagt. Wenn Sie also viel Salat essen, bedeutet das, dass sie höhere Dosen von Coumadin brauchen. Achtung: Diese Nahrungsmittel sollten kein Problem sein, wenn Sie Plavix einnehmen. Ich würde Ihnen niemals raten, kein Blattgemüse mehr zu essen, denn schließlich ist es in mannigfacher Hinsicht sehr gesund. Ich befürworte Regelmäßigkeit, diese Ansicht wird auch von anderen führenden Experten geteilt. Essen Sie täglich in etwa die gleiche Menge dieser Gemüse, sagen wir einen Salat pro Tag und eine Portion gedünsteten Grünkohl, Mangold, Spinat, Brokkoli usw. Ihr Arzt kann Ihre Coumadin-Dosis entsprechend anpassen. Ist diese einmal sicher eingestellt, kann eine Veränderung der regelmäßigen Essgewohnheiten möglicherweise ein plötzliches Ansteigen oder Abfallen des Wirkstoff-Spiegels zur Folge haben. Darin liegt das Problem.
Mutterkraut: Dieses Heilkräuter-Ergänzungsmittel wird als Abwehrmittel gegen Migräne und Allergien geschätzt. Genauso wie viele andere Heilkräuter kann es das Blut verdünnen, deshalb führt die Kombination von Mutterkraut und blutverdünnenden Medikamenten zu einer zu starken Blutverdünnung, was kleine Blutergüsse, Nasenbluten oder Magen-Darm-Blutungen bedeuten kann.
Knoblauch, Ingwer, Kurkuma und Ginkgo-Biloba können die Blutungsneigung steigern, weil sie selbst schon hervorragende Blutverdünner sind.
Sägepalme kann Blutungen verstärken und ist deshalb mit Vorsicht zu verwenden.
Zwiebeln scheinen in größerer Menge den Warfarin-Spiegel im Blut zu erhöhen.
Exzessive Vitamin-Ergänzungsmittel: Vitamin E (über 400 IE pro Tag; IE = Internationale Einheiten) und Vitamin A (über 10.000 IE täglich) können bei gleichzeitiger Einnahme von Antikoagulantien das Blut stark verdünnen.
Zitrussaft und Vitamin C können die Aufnahme von bestimmten Blutverdünnern, darunter Warfarin, beeinträchtigen.
Grüner Tee und Matcha-Tee: Diese Tees wirken kräftig auf die Arterien, helfen, sie frei zu machen, und können das Blut leicht verdünnen. Das ist an sich eine gute Sache, allerdings sollten Sie, wenn Sie die Tees einige Tage oder Wochen lang regelmäßig getrunken haben, Ihren Arzt bitten, die Arzneidosis zu verringern.
Grapefruit und Grapefruitsaft, Granatapfelsaft und Orangensaft: Grapefruit kann den Spiegel bestimmter Blutverdünner gefährlich erhöhen. Granatapfelsaft und Orangensaft scheinen ähnlich zu wirken, können also ebenfalls zu möglichen Komplikationen führen.
Avocado: Diese nährstoffreiche Frucht scheint die Wirkung von Warfarin abzuschwächen. Viele praktizierende Ärzte warnen vor dem Verzehr. Ich schätze Avocado jedoch sehr, denn sie erhält reichliche Mengen des Antioxidans Glutathion. Lassen Sie einfach von Ihrem Arzt die Medikamentendosis entsprechend ihrer Lieblingsspeisen einstellen, und essen Sie Avocado in gleichmäßigen Mengen.
Coenzym Q10 kann die Wirkung Ihres Blutverdünners leicht beeinträchtigen. Ich würde diesen Nährstoff aber nicht aufgeben. Er ist ein hochwirksames Antioxidans, schützt das Herz. Ich halte es für richtig, dass Ihr Arzt Ihre Medikamentendosis nötigenfalls geringfügig anpasst.
Johanniskraut beeinträchtigt die Wirkung von Blutverdünnern, vor allem von Warfarin, Sie brauchen also höhere Dosen.
Sojamilch kann Blutungen verstärken.

Antidepressiva und Stimmungsaufheller

Beispiele: Zu den SSRI-Antidepressiva zählen Mittel Citalopram, Escilatopram, Paroxetin, Fluoxetin und Sertralin. Zu den Trizyklischen Antidepressiva gehören Amitriptylin, Desipramin, Doxepin, Imipramin und Notriptylin. Weitere Antidepressiva sind u. a. Duloxetin, Desvenlafaxin, der aktive Metabolit von Venlaflaxin), Mirtazepin und Bupropion.

Als Klasse werden diese Medikamente zur Linderung von Symptomen der Depression, Schmerzen, Panikattacken, Sozialphobie (schwere und hemmende Schüchternheit) und obsessiv-kompulsiver Störung eingesetzt. Über die eigentliche Bestimmung hinaus werden einige dieser Mittel gegen Bettnässen, Fibromyalgie und Migräne verordnet.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Antidepressiva in Wechselwirkung treten:

Kaffee, Tee, koffeinhaltige Limonade und Schokolade: SSRI-Antidepressiva können Nebenwirkungen wie Nervosität, Tremor, Angst und Schlaflosigkeit hervorrufen. Koffeinhaltiger Kaffee oder Limonade und Tee können diese Nebenwirkungen verschlimmern. Beachten Sie, dass auch Schokolade geringe Mengen Koffein enthält.
Alkohol unterdrückt die Neurotransmitter und kann Ihrem Medikament entgegenwirken. Bei einigen Mitteln, besonders denen aus der Klasse der Trizyklischen Antidepressiva wie Nortriptylin und Amitriptylin, kann Alkohol die Sedierung verstärken und die Atmung weiter verlangsamen. Diese gefährliche Wechselwirkung besteht auch bei Mirtazepin, welches an sich schon zu einer starken Sedierung führt.
Lebensmittel: Die Nebenwirkung einiger Antidepressiva kann in einer Gewichtszunahme bestehen. Achten Sie darauf, wie viel Sie essen, versuchen Sie, sich gesünder zu ernähren, und verzichten Sie auf nährstoffleere Schnellgerichte, von denen Sie nur weiter zunehmen.
5-HTP: Dieses Ergänzungsmittel ist eine direkte Vorstufe von Serotonin, Sie erhalten es in jeder Apotheke oder im Bioladen. Es wird eingenommen als Mittel gegen Heißhunger auf Kohlenhydrate, zur Stimmungsaufhellung und gegen Schmerzen. Die Wirkung besteht in einer Erhöhung des Serotoninspiegels im Körper. Viele nehmen 5-HTP zusammen mit ihren Stimmungsaufhellern ein, das empfehle ich allerdings nicht. Es könnte für Menschen mit einer schwachen Leber, die übermäßige Mengen 5-HTP oder hohe Dosen verschriebener Medikamente einnehmen, zum Problem werden. Denn diese Medikamente bewirken dasselbe wie 5-HTP – nämlich die Erhöhung des Serotoninspiegels. Zu viel von diesem wunderbaren Hormon kann zu einem gefährlichen Zustand, dem sogenannten Serotonin-Syndrom, führen. In Einzelfällen kann das übermäßige Serotonin lebensgefährliche Symptome verursachen.
Johanniskraut: Ich hätte kein gutes Gefühl dabei, dieses Heilkraut zusammen mit Antidepressiva einzunehmen, und zwar aus demselben Grund, warum ich kein 5-HTP empfehle. Es erhöht ebenfalls den Serotoninspiegel.
Tyrosin: Manche nehmen diese natürliche Aminosäure ein, wenn Sie an Tremor, Parkinson oder einer Unterfunktion der Schilddrüse leiden. Tyrosin wird im Körper chemisch umgewandelt, es unterstützt die Bildung sowohl von Dopamin als auch von Schilddrüsenhormonen. In Kombination mit einigen Antidepressiva, die ebenfalls Dopamin bilden, könnte es passieren, dass sich zu viel Dopamin im Körper ansammelt. Herzklopfen ist nur ein frühes Warnsignal dafür, dass Sie zu viel Tyrosin einnehmen. Ich rate Ihnen, ganz darauf zu verzichten, wenn Sie Antidepressiva (oder verordnete Schilddrüsenhormone) einnehmen.

Acetylsalicylsäure

Beispiele: Aspirin und Generika. Acetylsalicylsäure ist auch in verschreibungspflichtigen Mitteln enthalten.

Acetylsalicylsäure ist vielseitig verwendbar und in hunderten rezeptfrei erhältlichen Präparaten enthalten. Heutzutage wird sie verbreitet als Blutverdünner zur Unterstützung der Schlaganfall- und Herzinfarktprophylaxe eingesetzt. Viele Ärzte raten ihren Patienten zur täglichen Einnahme. Die Substanz wird aus der Rinde der Silberweide gewonnen. Die Nutzung von Acetylsalicylsäure (und ihren Vorläufern) ist Jahrhunderte alt. Sie kann das Fieber senken, ist aber noch besser geeignet als Schmerzmittel und gegen Entzündungen. Deshalb findet man sie in so vielen verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Acetylsalicylsäure-Produkten in Wechselwirkung treten:

Alkohol: Acetylsalicylsäure und Alkohol können winzig kleine Löcher in die Darmschleimhaut bohren, die Kombination könnte also das Risiko einer Magen-Darm-Blutung erhöhen.
Knoblauch und Ingwer: Beide sind exzellente Blutverdünner, die ich immer wieder empfehle. In Kombination mit Acetylsalicylsäure kann der blutverdünnende Effekt jedoch zu stark in den Vordergrund treten und zu kleinen Blutergüssen, Nasenbluten oder Magen-Darm-Blutungen führen.
Silberweiden-Tee: Die Einnahme von Acetylsalicylsäure zusammen mit dem Genuss dieses Tees kann Ihr Blut extrem verdünnen.
Grüner Tee und Matcha-Tee: Ich halte diese beiden Getränke für genauso gute Blutverdünner wie Acetylsalicylsäure. Wenn Sie sehr viel grünen Tee trinken, sollten Sie Ihren Arzt fragen, ob sie das Medikament nicht besser absetzen.
Eisentabletten reizen den Magen-Darm-Trakt, genauso wie Acetylsalicylsäure. Die Kombination von beiden könnte das Risiko von Darmproblemen, besonders von Blutungen, erhöhen.
Knochenaufbauende Mittel: Sie sind dafür berüchtigt, dass sie die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre angreifen können. Sie sollen am Morgen vor dem Essen auf nüchternen Magen eingenommen werden, anschließend dürfen Sie sich mindestens eine halbe Stunde lang nicht hinlegen. Mein Rat lautet: Kombinieren Sie Mittel dieser Klasse nicht mit Acetylsalicylsäure- haltigen Produkten.

Betablocker (Blutdruck-Medikamente)

Beispiele: Acebutolol, Atenolol, Bisoprolol, Carteolol, Carvedilol, Carvedilol, Betaxolol, Celiprolol, Esmolol, Labetalol, Levobunolol, Metoprolol, Nadolol, Oxprenolol und Timolol.

Diese Medikamentenklasse ist riesig. Es gibt viele Typen und Untertypen von Betablockern. Sie sind als Betablocker bekannt, denn an den Zellen gibt es Beta-Rezeptoren, und diese Medikamente sitzen wie Rottweiler am Eingang, um anderen chemischen Substanzen den Eintritt in die Zelle zu verwehren. Durch die Blockade der Beta-Eingänge (Rezeptoren) blockiert das Mittel Nervenimpulse, die andernfalls das Herz zu schnell schlagen und den Blutdruck steigen lassen würden. Betablocker verlangsamen also das Herz.
Wenn Sie gestresst sind, heftig Sport treiben oder tollen Sex haben, setzen Sie eine Menge Adrenalin frei. Es kann dazu führen, dass Ihr Herz wie verrückt schlägt und Ihr Blutdruck steigt.
In diesen Momenten sind Betablocker von besonderem Nutzen, weil sie die Wirkung des Adrenalins auf den Herzschlag blockieren. Manchmal werden Betablocker Personen verschrieben, die Vorträge halten müssen, ob in der Öffentlichkeit, bei Kongressen oder ähnlichen Veranstaltungen, was ihnen vor Angst Herzschlag und Blutdruck in die Höhe treibt.
Betablocker senken den Blutdruck, verhindern Angina (Brustschmerzen), behandeln die Herzinsuffizienz und sind bemüht, den Herzrhythmus zu stabilisieren. Einige Betablocker wirken am Auge, sie senken dort den Druck; deshalb habe ich Glaukom-Augentropfen in meine Liste aufgenommen. Bestimmte Medikamente in dieser Klasse reduzieren die Häufigkeit von Migräne-Anfällen.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Betablockern in Wechselwirkung treten:

Kalium-Ergänzungsmittel: Ihr Arzt sollte routinemäßig Ihren Kaliumspiegel messen, der stets im Normalbereich bleiben sollte. Steigt oder sinkt Ihr Kaliumspiegel zu stark, so sorgt Ihr Betablocker für weitere Komplikationen. Wenn Sie Diuretika einnehmen, die zu Kaliumverlust führen (wie Hydrochlorothiazid oder Furosemid), dann sorgen Sie dafür, dass Sie jeden Tag ausreichend Kalium zu sich nehmen, damit kein Mangel entsteht, besonders, wenn Sie auch Betablocker einnehmen.
Alkohol: Betablocker verlangsamen den Herzschlag. Alkohol tut das auch, deshalb addiert sich die Wirkung. Für einige Menschen können Betablocker gefährlich sein, weil sie Atmung und Herzschlag verlangsamen. Die Kombination von Alkohol und Betablockern kann so schwerwiegend sein, dass sie das Herz tatsächlich zum Stillstand bringt. Wenn Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker rät, zum Abendessen ein Glas Rotwein zu trinken, dann sorgen Sie dafür, dass die Dosierung Ihres Medikaments gesenkt wird, um den Alkohol auszugleichen.
Orangensaft: Trinken Sie keinen Orangensaft zusammen mit Atenolol (Tenormin) oder Celiprolol. Warten Sie zumindest einige Stunden, denn Orangensaft beeinträchtigt die Verfügbarkeit des Medikaments. Es liegen nicht genügend Daten vor, um berechnen zu können, ob diese Wirkung bei allen Betablockern auftritt, aber um sicherzugehen, nehmen Sie sie einfach nicht zusammen ein.
Tierische Produkte: Eiweiß (Fleisch) kann den Medikamentenspiegel erhöhen. Dieser Anstieg ist gefährlich, weil er zu Benommenheit, Schwindel, Ohnmacht und verlangsamtem Herzschlag führen kann.
Lakritz: Natürliches Lakritz, das in einigen Süßigkeiten enthalten ist, kann zu einer Salz- und Wasser-Retention führen, die den Blutdruck steigen lässt und Ihrem Medikament entgegenwirkt.
Salzersatz: Diese Stoffe können Ihren Kaliumspiegel erhöhen, da sie Kaliumchlorid enthalten. Einige Blutdruckpillen, besonders die ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer) und die damit verwandten ARB (Angiotensin-II-Rezeptorenblocker) können in Verbindung mit dem Salzersatz zu einer Hyperkaliämie, d. h. zu viel Kalium im Blut, führen. Zu den ACE-Hemmern zählen Captopril, Enelapril, Lisinopril, Quinapril und Moexipril; zu den ARB gehören Atacand, Cozaar, Diovan, Micardis und Avapro. Symptome sind u. a. Übelkeit, Müdigkeit und Muskelschwäche.

Diabetesmedikamente

Beispiele: Pioglitazon, Glimepirid, Rosiglitazon und Metformin, Rosiglitazon, Ecenatid, Chlorpropamid, Metformin, Glyburid/Glibenclamid und Metformin, Miglitol, Metformin und Sitagliptin, Sitagliptin, Metformin und Glipizid, Glyburid/Glibenclamid, Tolbutamid, Repaglinid, Acarbose, Nateglinid und Voglibose sowie injizierbare Formen von Insulin.

Es gibt ein ganzes Arsenal von Diabetesmitteln. Die verschiedenen Medikamente, die ich aufgezählt habe, können auf unterschiedliche Weise wirken. Es wäre zu kompliziert, hier jeden einzelnen Wirkmechanismus zu beschreiben, für Sie sollte es genügen zu wissen, dass all diese Mittel eines gemeinsam haben: Sie helfen, die Menge des Blutzuckers im Körper zu senken und die Nutzung des körpereigenen Insulins zu verbessern. Wenn es gelingt, dass der Körper das vorhandene Insulin besser nutzen kann, so bleibt der Blutzucker im Normbereich.
Für mich steht die Gesundheit der Bauchspeicheldrüse im Vordergrund. Leider beobachten wir heute immer mehr Probleme mit der Bauchspeicheldrüse, einschließlich von Bauchspeicheldrüsenentzündung und -krebs. Diese Zunahme der Bauchspeicheldrüsenerkrankungen ist wahrscheinlich auf den übermäßigen Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln, künstlichen Zusatzstoffen, zu viel raffiniertem weißen Zucker und/oder zu viel fruktosehaltigem Ahornsirup oder auf Allergien gegen Gluten oder Kasein zurückzuführen.
Bleibt der Blutzucker langfristig erhöht, so schleichen sich allmählich Probleme ein. Dazu gehören häufige Infektionen, Sehschwierigkeiten, Schädigung von Gehirn, Herz und Nieren. Andererseits führt ein zu niedriger Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie) oft zu gefährlichen Situationen mit Symptomen wie Benommenheit, Zittrigkeit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Ohnmacht und Krämpfen.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Diabetesmedikamenten in Wechselwirkung treten:

Kartoffeln, Schokoriegel und stärkehaltiges Essen: Wenn Sie Ihren Blutzuckerspiegel mit solchen Lebensmitteln in die Höhe treiben, brauchen Sie eine größere Dosis Ihres Medikaments.
Aloe-vera-Saft wird häufig als Mittel gegen Verstopfung getrunken. Er kann den Blutzucker deutlich senken. In Verbindung mit einem Medikament wird diese Wirkung jedoch verstärkt, sodass der Blutzucker regelrecht abstürzen kann.
Brennnessel: Dieses unglaublich wirksame Heilkraut wächst in Nordamerika, Europa und Asien wie Unkraut. Können Sie sich das vorstellen? Es kann Männern mit Prostata-Problemen, Schwierigkeiten beim Sex und Problemen der Harnwege helfen. Auch Frauen hilft es, und zwar durch Steigerung der Energie und Linderung von Blasenproblemen. Das Heilkraut wird oft gegen Allergien eingesetzt, es vermag den Blutzucker ebenso zu senken wie Ihr Medikament – die Kombination von Diabetesmittel und Brennnessel kann den Blutzucker zu schnell sinken lassen. Kontrollieren Sie Ihren Blutzucker sehr sorgfältig, denn möglicherweise muss die Dosis des Medikaments gesenkt werden. Brennnessel nährt auch die Schilddrüse und kann die Wirkung Ihres Medikaments verstärken. Das ist gar nicht schlecht. Wenn sich die positive Wirkung der Brennnessel bemerkbar macht, muss Ihr Arzt nur die Dosis reduzieren.
Alkohol ist zu meiden, denn er senkt den Blutzucker. In Kombination mit Insulin addiert sich die Wirkung. Dadurch sinkt der Blutzucker unter den Normalwert, die Folge ist eine Hypoglykämie, die kalte, klebrige Haut, schneller Herzschlag, Benommenheit, Schwäche, Ohnmacht und möglicherweise epileptische Anfälle.
Diuretika: Verschreibungspflichtige und natürliche Diuretika auf pflanzlicher Grundlage wie grüner Tee, Matcha-Tee, Schafgarbe, Grünspargel-Extrakt, Löwenzahn und Brennnessel führen dazu, dass Wasser aus dem Körper ausgeschwemmt wird. Das ist ja erwünscht. Aber ein Diabetiker muss ohnehin viel Wasser lassen, da der erhöhte Blutzucker dazu führt, dass vermehrt Wasser ausgeschieden wird. Ich nehme deshalb an, dass Diuretika bei einigen Patienten, die Diabetesmittel einnehmen, zur Austrocknung führen könnten.

Diabetesmittel helfen, die Menge des Blutzuckers im Körper zu senken und die Nutzung des körpereigenen Insulins zu verbessern. Manche Nahrungsmittel aber arbeiten dagegen.

Grüne Getränke, die Spirulina oder Chlorophyll enthalten, können nach einigen Wochen oder Monaten den Blutzucker senken. Im Zusammenwirken mit Medikamenten könnte er zu stark absinken. Achten Sie darauf, Ihren Blutzucker sorgfältig zu überwachen, und lassen Sie das Medikament von Ihrem Arzt entsprechend einstellen.
Diätpillen und Appetitzügler senken den Appetit. Insulin steigert den Heißhunger. Man könnte meinen, die Kombination sei ideal, dieser Ansicht bin ich definitiv nicht. Denn häufig wirken Diätpillen und Appetitzügler anregend auf das Herz und senken den Blutzucker. Insulin wirkt ebenfalls auf das Herz und senkt den Blutzucker. Mischt man beide, so ist das Endergebnis nicht vorhersehbar. Der Blutzucker könnte gefährlich absinken, und zwar so stark, dass der Herzschlag betroffen wird. Ich würde diese Ergänzungsmittel meiden, es sei denn, Ihr Arzt erlaubt Ihnen, die Dosis Ihres Medikaments zu verringern.
Ballaststoff-Ergänzungsmittel: Lassen Sie zwischen der Insulingabe oder Einnahme von Diabetesmedikament und diesen Ergänzungsmitteln mindestens zwei Stunden verstreichen.
Vitamin D: Dieses Vitamin wird im Körper in ein Hormon umgewandelt. Am besten ist es dafür bekannt, dass es die Immunfunktion auf Touren bringt und das Risiko von Autoimmun-Erkrankungen sowie allen Formen von Krebs senkt. Den meisten ist gar nicht bewusst, dass es auch die Insulinsensitivität erheblich verbessern kann. Das bedeutet, dass der Körper besser auf zirkulierendes (oder injiziertes) Insulin reagieren kann und der Blutzucker sinkt. In Kombination mit Medikamenten könnte er jedoch zu stark absacken. Es empfiehlt sich deshalb, den Blutzucker genau zu überwachen und die Medikamentendosis vom Arzt entsprechend einstellen zu lassen, wenn Sie Vitamin D längere Zeit (länger als einen Monat) einnehmen.
Blutzuckersenkende Heilkräuter: Die folgenden Heilkräuter und Nahrungsergänzungsmittel können den Blutzucker wirksam senken und sollten deshalb sehr vorsichtig angewendet werden, wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen. Überprüfen Sie den Blutzucker häufig, wenn Sie die folgenden Heilkräuter zu sich nehmen und beachten Sie, dass die Medikamenten- oder Insulindosis gegebenenfalls reduziert werden sollte, um eine Hypoglykämie zu vermeiden.

  • Bockshornklee
  • Gymnema sylvestre
  • Bittermelonenextrakt
  • Brennnessel
  • Myrrhe
  • Arznei-Eibisch
  • Alfalfa
  • Aloe vera
  • Indisches Basilikum
  • Kurkuma
  • Alpha-Liponsäure

Medikamente gegen Erektionsstörungen

Beispiele: Tadalafil, Vardenafil und Sildenafil (Viagra).

Pillen gegen Erektionsstörungen sind für die Apotheken ein enormes Geschäft, ganz besonders am Freitagabend, wenn die Mittel weggehen wie warme Semmeln. Bisher gibt es Sex-Pillen nur für Männer, aber schon bald werden wir erleben, dass sie auch Frauen verschrieben werden. Die Medikamente gehören in den USA mit rund 15 Dollar pro Tablette zu den teuersten Freizeitdrogen. Deshalb bezeichnen viele Apotheker Viagra liebevoll als blauen Diamanten. Es ist eine blaue, diamantenförmige und sehr teure Tablette.
Um die Wirkungsweise dieser Medikamente zu verstehen, muss man zunächst wissen, wie es überhaupt zu einer Erektion kommt. Am Anfang steht eine visuelle oder körperliche Erregung, die im Penis eine biochemische Reaktion auslöst, welche zu einer Entspannung der Blutgefäße und Muskeln in dem Organ führt. An dieser biochemischen Reaktion ist Stickstoffmonoxid beteiligt, und je höher die Produktion dieses Stoffes, desto mehr Blut fließt in die Region. Mehr Blutfluss in den Penis und voilà! Freie Fahrt für die Leidenschaft!
Potenzmittel wirken dadurch, dass sie einen erhöhten Blutfluss ermöglichen. Sie werden eine halbe bis eine Stunde vor dem Sex eingenommen, bestimmte Mittel wie Cialis sind für den täglichen Gebrauch zugelassen.
Wenn Sie häufig zu diesen Mittel greifen müssen, dann sollten Sie das Herz untersuchen lassen, denn wenn das Blut unten nicht richtig fließt, dann fließt es oben auch nicht richtig. Nicht alle Männer mit Erektionsstörungen leiden an einer Herzkrankheit, aber Erektionsstörungen können ein erstes Anzeichen dafür sein.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Medikamenten gegen Erektionsstörungen in Wechselwirkung treten:

Grapefruitsaft und Granatapfelsaft können anscheinend den Blutspiegel der Potenzmittel erhöhen, was gefährliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Hitzewellen, Sehstörungen und abnormalen Herzschlag haben kann. Darüber hinaus verlangsamt Grapefruit die Aufnahme des Medikaments. Normalerweise tritt die Wirkung der Mittel eine Stunde nach der Einnahme ein, in Verbindung mit Grapefruit könnte es jedoch länger dauern, wodurch das Risiko von Nebenwirkungen steigt (von der Enttäuschung gar nicht zu reden).
Rezeptfreie Potenzmittel enthalten oftmals Yohimbe und andere Heilkräuter, die die Durchblutung beeinflussen. Die Kombination mit verschriebenen Mitteln gegen Erektionsstörungen wirkt additiv und kann die Nebenwirkungen verstärken. Außerdem können diese Ergänzungsmittel eine schmerzhafte verlängerte Erektion bewirken, die medizinisch behandelt werden muss. Ich wiederhole: schmerzhaft!
Alkohol kann zu Benommenheit und Schwindelgefühl führen, genauso wie die Sex-Pillen. Die Kombination könnte Schwindel oder sogar eine Ohnmacht verursachen. Weiterhin können sowohl Alkohol als auch Potenzmittel Kopfschmerzen oder Migräne zur Folge haben, bei der Kombination kann Ihnen der Schädel wirklich brummen.
Weißdorn, Teufelskralle, Mistel, Bockshornklee, Braunwurz, Hirtentäschel, Digitalis-Blätter und Herzgespann: Alle diese Heilkräuter wirken auf das Herz. Da verschriebene Potenzmittel die Wahrscheinlichkeit von Herz-Kreislauf-Nebenwirkungen erhöhen, kann die gleichzeitige Einnahme dieser Heilkräuter gefährlich sein. In Studien über Siledenafil (Viagra) wurden folgende Auswirkungen auf das Herz schon durch das Mittel allein festgestellt: Angina pectoris, atrio-ventrikulärer Block, Tachykardie, Herzklopfen, Myocardischischämie, Hirngefäßthrombose, Herzstillstand und Kardiomyopathie. Sie wollen doch bestimmt kein Heilkraut einnehmen, das die Wahrscheinlichkeit solcher Auswirkungen erhöht.

Orale Kontrazeptiva und Hormonersatz-Therapie (HRT)

Beispiele für orale Kontrazeptiva: Ethinyl, Estradiol, Progesteron, Norethindron, Levornogestrel, Mestranol.
Beispiele für Hormonersatz-Therapie: Estradiol, andere Östrogene (bioidentische Hormone).

Diese Medikamententypen enthalten ein synthetisches Hormon, das dem natürlich im Körper produzierten sehr ähnlich ist. Derzeit wird mit großem Tamtam über den Einsatz von synthetischen im Gegensatz zu bioidentischen Hormonen debattiert.
Ich möchte hier über die synthetischen sprechen, denn diese Medikamente sind menschengemacht und werden vom Körper nicht vollständig angenommen. Die Zellen erkennen sie nur insoweit, als sie in die Eingänge der Zellen eindringen und dort eine geringfügige Wirkung entfalten können. Aber dann heften sie sich dauerhaft in der Zelle an, und darin liegt das Problem.
Medikamente zur Hormonersatz-Therapie (HRT) werden vornehmlich zu Linderung von Hitzewallungen, Nachtschweiß und möglichem Knochenschwund, also Symptomen der sinkenden Östrogenproduktion, verwendet. Sie entfalten im Körper mannigfache Wirkungen, Nebenwirkungen und eine Menge Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Kontrazeptiva und Hormonersatz-Therapien in Wechselwirkung treten:

Kaffee, Tee, koffeinhaltige Limonade und Schokolade: Hormone verstärken die Wirkung von Koffein. Die Kombination kann also bewirken, dass Sie sich nervös, reizbar oder aufgedreht fühlen, sie kann zu Übelkeit und Tremor führen.
Diätpillen, Appetitzügler und Energy-Drinks: Einige davon enthalten Guaraná, Mate, Bitterorange oder Ma Huang und können anregend wirken. In der Tendenz wirken Hormone ebenfalls anregend, deshalb kann die gleichzeitige Einnahme zu ähnlichen Problemen führen wie bei koffeinhaltigen Getränken.
Grapefruitsaft kann den Estradiolspiegel im Körper deutlich erhöhen. Estradiol ist die häufigste Form von Östrogen, die sich in oralen Kontrazeptiva und den meisten HRT-Mitteln wie Estradiol und vielen anderen findet. Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass Grapefruitsaft auch den Spiegel konjugierter Östrogene um bis zu 30 Prozent steigern und somit das Risiko schädlicher Nebenwirkungen erhöhen kann.
Heilkräuter wie Mönchspfeffer, Trauben-Silberkerze, Lakritz, Herzgespann, Sägepalme und Wilde Yamswurzel wirken auf dieselben hormonalen Systeme wie die Medikamente und können mit Ihrer Arznei in Wechselwirkung treten.

Schmerzmittel (Opiatanalgetika)

Beispiele: Codein oder Codein und Paracetamol/Acetaminophen, Fentanylpflaster, Hydrocodon und Acetaminophen, Pethidin, Morphinsulfat, Oxycodon mit Acetaminophen, Propoxyphen mit Acetaminophen und Tramadol.

Opiate und deren Derivate werden normalerweise Patienten verschrieben, die nach einer Operation, einer Geburt oder einer Zahnbehandlung nach Hause entlassen werden. Sie bringen auch Erleichterung bei Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Arthritis und Schmerzen nach Knochenbrüchen. Opiate sind sehr effektive Schmerzmittel, und ich gehöre zu den Apothekern, die ihren Einsatz befürworten, solange dafür eine echte Indikation besteht. Doch viele Kliniker scheuen diese Medikamente, weil sich nach einigen Wochen eine körperliche Abhängigkeit einstellt. Dann brauchen die Patienten immer größere Mengen des Mittels, um dieselbe Schmerzfreiheit zu erreichen, da sich der Körper an die geringeren Dosen gewöhnt. Aber ist das wirklich so schlimm, wenn jemand chronische Schmerzen hat? Niemand sollte leiden müssen, das ist zumindest meine Ansicht.
Opiate wurden für den kurzfristigen Einsatz entwickelt, sie sind nicht für den ständigen Gebrauch gedacht. Ich habe viele Menschen gesehen, die nicht mehr ohne das Medikament auskommen, weil es sie von ihren hartnäckigen chronischen Schmerzen befreit. Der Wirkungsmechanismus wird noch nicht vollkommen verstanden, aber zum Teil senken sie den Spiegel von Substanz P, einem Neurokinin im Körper, welches das Schmerzgefühl verursacht.
Diese Medikamente können zu übermäßiger Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Verlangsamung von Atmung und Herzschlag sowie Verstopfung führen. Übelkeit und Erbrechen, die von diesen Mitteln oft verursacht werden, lassen sich reduzieren, wenn sie zu den Mahlzeiten eingenommen werden.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Opiaten in Wechselwirkung treten:

Alkohol: In Kombination mit Schmerzmitteln werden Herzschlag und Atmung verlangsamt – bis hin zum Herzstillstand.
Kava-Kava: Dieses natürliche Heilkraut wird als muskelentspannendes, krampf- und angstlösendes Mittel sowie als Schlafmittel eingenommen. Es wirkt auf das Nervensystem in derselben Weise wie Schmerzmittel, die sedierende Wirkung kann sich addieren. Nehmen Sie nicht beide gleichzeitig ein.
Bananen, Reis und andere stopfende Nahrungsmittel: Schmerzmittel wirken stark stopfend, diese Nahrungsmittel können Ihr Unwohlsein noch befördern. Trockenpflaumen sind gut für Menschen, die Opiatanalgetika einnehmen.
Sedierende Heilkräuter: In Kombination mit Schmerzmitteln verlangsamen Passionsblume, Hopfen, Melisse und andere sedierende Heilkräuter Herzschlag und Atmung. Bei sehr empfindlichen Menschen kann es sogar zum Atem- und Herzstillstand kommen.
Kartoffeln und Äpfel enthalten viel Pektin, das die Wirkung Ihrer Arznei verlangsamt. Bei anderen Lebensmitteln, die viel Stärke und Ballaststoffe enthalten, tritt derselbe Effekt auf.
Rauchen kann die Wirksamkeit Ihres Schmerzmittels senken, da es Abbau und Ausscheidung des Medikaments beschleunigt. Je schneller ein Medikament Ihren Körper durchläuft, desto weniger Zeit bleibt ihm, davon zu profitieren.

Schlafmittel

Beispiele: Zolpidem, Clonazepam, Eszopiclon, Temazepam, Ramelteon, Zaleplon und Alprazolam.

Schlaftabletten haben sich in der Apotheke zu echten Rennern entwickelt. Wir verkaufen so viel von diesen Mitteln, dass ich manchmal denke, jeder müsse um zwei Uhr morgens wach sein und in der Fernsehwerbung sehen, wie man alles blitzbank putzt oder sich einen Waschbrettbauch antrainiert.
Ich halte Schlaftabletten deshalb für problematisch, weil der Schlaf, zu dem sie verhelfen, kein natürlicher, erfrischender oder erholsamer ist. Klar, man ist weggetreten wie im Schlaf, aber eben künstlich. All die oben genannten Medikamente (mit Ausnahme von Ramelteon) führen zur Freisetzung eines entspannenden Neurotransmitters, der auch GABA genannt wird, und dieses GABA überflutet das Gehirn und macht Sie schläfrig. Alles wird verlangsamt, auch Herzschlag und Atmung. Ramelteon steigert das Melatonin, nicht das GABA, und Melatonin hilft, die Nacht durchzuschlafen.
Diese Mittel wurden ursprünglich als temporäre Nothelfer entwickelt, aber ich habe schon Ärzte gesehen, die sie Patienten über Jahre hinweg verschrieben haben. Sie waren aber nicht zur Behandlung chronischer Schlaflosigkeit gedacht. Ich gestehe, dass der Gedanke, eine Pille einzunehmen, die einen innerhalb weniger Minuten einschlafen lässt, sehr verlockend sein kann, wenn man erschöpft ist und keinen Schlaf findet. Aber bei diesen Mitteln bestehen begründete Bedenken. Viele führen zu einer Toleranz und damit zu körperlicher Abhängigkeit, weil man immer höhere Dosen braucht. Auch kann man sie nicht einfach absetzen, ohne Entzugserscheinungen zu riskieren (ausgenommen Ramelteon).
Die Nebenwirkungen können grotesk sein, sie reichen von Vergesslichkeit und morgendlichem Kater bis hin zu Mundtrockenheit und Gedächtnisverlust sowie gelegentlich zu einem Verhalten, das für die betreffende Person völlig ungewöhnlich ist – etwa, Auto zu fahren, ohne sich daran zu erinnern, oder sich um vier Uhr morgens ein Abendessen zu kochen! Es gibt eine Menge von Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln, seien Sie also sehr vorsichtig, wenn Sie diese Medikamente einnehmen.

Schlafmittel werden millionenfach verordnet. Fatal, wenn sie dann nicht wirken.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Schlafmitteln in Wechselwirkung treten:

Alkohol: Sagen Sie einfach Nein. Die Kombination von Alkohol und Schlafmitteln ist unglaublich gefährlich, sie kann zu einer tödlichen Verlangsamung von Herzschlag und Atmung führen.
Marihuana: Sie sollten nichts sedierend Wirkendes einnehmen, weil es die Wirkung des Medikaments verstärken kann. Bei dieser Kombination kann es passieren, dass Sie nicht mehr aufwachen, wenn Sie verstehen, was ich damit sagen will.
GABA-Ergänzungsmittel werden als wirksames natürliches Schlafmittel in Bioläden verkauft. Die Kombination von Schlafmitteln mit GABA ist wegen des daraus entstehenden erhöhten GABA-Spiegels nicht sicher.
Beruhigende Heilkräuter: Die Kombination von beruhigenden Heilkräutern mit Schlafmitteln ist nicht sicher. Gemeint sind Katzenminze, Ginseng, Hopfen, Kava-Kava, Melisse, Salbei, Johanniskraut, Helmkraut, Baldrianwurzel, Mate, Passionsblume und Sassafras. Besondere Sorgen bereitet Kava-Kava.
Kaffee, schwarzer Tee, grüner Tee und Matcha-Tee enthalten Koffein, das die Wirkung Ihres Schlafmittels untergräbt.

Chinolon-Antibiotika

Beispiele: Ciprofloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin, Lomefloxacin und Norfloxacin.

Diese Mittel werden zur Behandlung von Infektionen eingesetzt. Sie sind besonders geeignet, schwer zu erreichendes Gewebe, wie das von Harntrakt, Niere und Prostata, zu erreichen. Sie können erfolgreich lebensbedrohliche Fälle von Legionärskrankheit und schwere Lungenentzündungen bekämpfen. Chinolone werden oft langfristig (für mehr als 7 Tage) verschrieben, da diese Bakterien hartnäckig und nur schwer zum Rückzug zu bewegen sind.
Doch das zu häufige Verschreiben von Chinolonen hat zu dem ernüchternden Problem der Resistenz beigetragen. Im Juli 2008 hat die US-Arzneimittelbehörde FDA die Hersteller von Fluorchinolon-Antibiotika angewiesen, einen Warnhinweis über die Gefahr von Sehnenrissen oder -verletzungen anzubringen. Die Warnung an sich hat mich nicht überrascht. Aber vor Sehnenrissen? Das kam denn doch unerwartet, angesichts all der gefährlichen Nebenwirkungen, die diese Mittel haben können, darunter irreversible Nervenschmerzen, Brennen, Kribbeln, Taubheitsgefühl, Schwäche und Hautvibrationen. Chinolone werden mit Leberversagen, irreversiblen Neuropathien und sogar einer toxischen Psychose in Verbindung gebracht. Eine Warnung, der zufolge Chinolone zu Sehnenrissen führen können – das ist etwa so, als würde man Raucher warnen, das Rauchen führe zu schlechtem Atem. Man verschone mich mit so etwas!
Ich empfehle, das Medikament sofort abzusetzen, wenn Sie eine der genannten Nebenwirkungen bei sich bemerken. Weitere Nebenwirkungen sind u. a. veränderter Herzrhythmus, Depression, Angst, Konzentrationsschwierigkeiten und ein merkwürdiger Realitätsverlust bei einigen Betroffenen. Diese Nebenwirkungen könnten das Ergebnis des Nährstoffräuber-Effekts dieser Medikamente sein.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Chinolon-Antibiotika in Wechselwirkung treten:

Milchprodukte: Milch, Käse, Joghurt und Butter enthalten Kalzium. Kalzium kann sich an Antibiotika binden und deren Wirkung unterdrücken, sodass eine Heilung ausbleibt und eine weitere Behandlung erforderlich wird.
Kalzium-Ergänzungsmittel: Wie oben beschrieben, beeinträchtigt das Kalzium die Wirkung Ihres Antibiotikums.
Multivitaminpräparate enthalten häufig Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Zink und Kalzium, die sich an Ihr Antibiotikum binden und seine Wirkung einschränken könnten.
Antacida: Produkte wie Gaviscon enthalten Aluminium, Kalzium und/oder Magnesium, die an das Antibiotikum andocken und seine Wirkung im Blut geradezu dramatisch beeinträchtigen. Der Grund ist, dass das Aluminium, Magnesium und Kalzium das Fluorchinolon-Antibiotikum packen und aus dem Körper entfernen, noch bevor es gegen die Infektion wirksam werden kann.
Eisen-Ergänzungsmittel: Dazu zählen Eisen-Sulfat, Eisen-Gluconat und Eisen- Bisglycinat, Eisen-Chelat und andere. Eisen lagert sich an Ihr Antibiotikum an und mindert dessen Bioverfügbarkeit und damit auch die Wirksamkeit.
Zink-Ergänzungsmittel oder -Lutschtabletten, die häufig gegen Halsschmerzen eingenommen werden, können an die Antibiotika andocken und deren Wirksamkeit hemmen.
Spurenelemente-Ergänzungsmittel: Auch diese Mineralstoffe binden sich an Ihr Antibiotikum und beeinträchtigen dessen Wirkung.
Kaffee, Tee und Cola-Getränke: Chinolon-Antibiotika können anregend wirken und zu Nervosität, Reizbarkeit, Angst und Schlaflosigkeit führen, meiden Sie also koffeinhaltige Getränke, die diesen Effekt verstärken. Achtung: Diätpillen enthalten häufig Koffein und Ma huang, das genauso wirkt wie Koffein. Die Wahrscheinlichkeit dieser unangenehmen Nebenwirkungen steigt, wenn Fluorchinolon-Antibiotika mit einem rezeptfreien Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Naproxen kombiniert werden.

Statin-Cholesterinsenker

Beispiele: Atorvastatin, Fluvastatin, Lovastatin, Pravastatin, Pitavastatin, Rosuvastatin, Simvastatin und Ezetimib sowie Simvastatin und Niacin.

Statine zählen zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten der Welt. Angeblich senken sie das Risiko einer Herzerkrankung, indem sie die Cholesterinbildung im Körper hemmen. Oft werden sie zusammen mit einer Diät und sportlicher Aktivität verordnet. Tatsächlich senken diese Mittel die Menge des in der Leber produzierten Cholesterins, das sind 75 Prozent Ihres Gesamtcholesterins. (Die übrigen 25 Prozent stammen aus dem Essen.) Statine blockieren ein Enzym namens HMG-CoA-Reduktase, das sonst die Bildung sowohl von Cholesterin als auch von natürlichem Coenzym Q10 ermöglichen würde.
Das Cholesterin-Molekül ist fett, beinahe wachsartig, doch Ihr Blut besteht überwiegend aus Wasser. Denken Sie an Öl und Wasser – sie vermischen sich nur, wenn sie gut geschüttelt werden. Das in der Leber produzierte Cholesterin kann nur in den Blutstrom gelangen, wenn es an ein Protein gebunden wird, das als eine Art Taxi fungiert. Diese Cholesterin-Protein-Verbindung, genannt Lipoprotein, wird mit dem Blut durch den gesamten Körper befördert. Es gibt gute Lipoproteine wie das HDL (High-Density Lipoprotein), die das Cholesterin in die Leber zurücktransportieren, wo es entsorgt wird.
Es gibt aber auch eine Protein-Cholesterin-Verbindung namens LDL (Low-Density Lipoprotein), die Cholesterin ins Blut schleppen, wo es Arterien verstopft und den gesunden Blutfluss zum Herzen und zum Gehirn behindert. Jetzt wissen Sie, warum die Ärzte alles daransetzen, Ihr LDL zu senken. Aber sind Statine wirklich die Antwort? Das müssen Sie mit Ihrem Arzt ausmachen. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich es für bedenklich halte, diese Mittel wahllos Menschen zu verschreiben, die sie eigentlich gar nicht brauchen.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Statinen in Wechselwirkung treten:

Alkohol schädigt an sich schon die Leber, kombiniert mit Statin-Medikamenten erhält man gewissermaßen einen doppelten Schlag. Denn auch Statine wirken in der Leber und bringen die Leberenzyme aus dem Gleichgewicht.
Grapefruit und Grapefruitsaft, Granatapfelsaft: Grapefruit erhöht die Blutkonzentration einiger Statine, und das bedeutet mehr Nebenwirkungen. Heute, wo ich dies schreibe, gibt es mindestens drei Statine, die mit Grapefruit reagieren und zu einer schweren, irreversiblen Schädigung der Leber führen können: Atorvastatin, Lovastain und Simvastatin. Plötzlich oder auch allmählich kann sich eine Rhabdomyolyse entwickeln. Deren Symptome sind ein dunkler, roter oder colafarbener Urin und Muskelschwäche, Steifheit, Schmerzen (Myalgie) oder Schwäche. Wenn Sie solche Probleme bei sich bemerken, könnte es ein Anzeichen für eine einsetzende Rhabdomyolyse sein.
Mein Rat lautet: Verzichten Sie auf diese Säfte oder beschränken Sie sich auf ein paar Schlucke täglich, denn immerhin bieten sie viel antioxidativen Schutz. Aber vermeiden Sie größere Mengen von Grapefruitsaft oder anderen Zitrussäften und Granatapfelsaft.
Von den drei Statinen, die ich oben erwähnt habe, scheint Atorvastatin am wenigsten betroffen zu sein. Ich würde den Saft trotzdem rein sicherheitshalber mit keinem der drei Statine kombinieren. Andere, wie Rosuvastain, Pravastatin und Fluvastatin, sind gute Alternativen, wenn Sie gern Grapefruitsaft trinken und Statine einnehmen.
Grapefruitkernextrakt: Dieses Nahrungsergänzungsmittel bekämpft Candida-Infektionen, Sie finden es im Bioladen. Und auch wenn es sich um einen Heilkräuterextrakt handelt, so gelten dieselben Warnhinweise wie bei Grapefruit. Von Austernpilzen wird angenommen, dass sie wie natürliche Statine wirken. Obwohl nur äußerst schwach im Vergleich zu Statin-Medikamenten, halte ich es für gut, sie regelmäßig auf den Speiseplan zu setzen. Die Wirkung ist nicht stark genug, um Ihr Medikament zu verstärken, darüber brauchen Sie sich also keine Sorgen zu machen.

Schilddrüsenmedikamente

Beispiele: Levothyroxin, L-Thyroxin und Kombinationspräparate.

Diese Mittel werden Menschen bei niedrigen Blutwerten an Schilddrüsenhormon verabreicht – ein Zustand, der als Hypothyreose oder Schilddrüsenunterfunktion bezeichnet wird. Zu den charakteristischen Symptomen einer eingeschränkten Schilddrüsenfunktion zählen Müdigkeit, Schwierigkeiten, an Gewicht abzunehmen, Schütterwerden des Haares oder Haarausfall. Die Medikamente werden je nach Schilddrüsenhormonspiegel auch bei einigen Autoimmun-Störungen der Schilddrüse (Hashimoto-Syndrom oder Basedow’sche Krankheit) eingesetzt. Ein guter praktizierender Arzt wird Ihren Hormonwert ständig kontrollieren und die Medikamentendosis so lange immer wieder anpassen, bis es Ihnen besser geht. Diese Mittel wirken leicht anregend. Sie beschleunigen den Herzschlag und erhöhen die Vigilanz. Deshalb sollten sie besser morgens als abends eingenommen werden.

Die folgenden Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel können mit Schilddrüsenmedikamenten in Wechselwirkung treten:

Eisen-Ergänzungsmittel: Die gleichzeitige Einnahme von Eisen und Schilddrüsenmedikamenten hat Auswirkungen darauf, wie viel Schilddrüsenhormon Ihr Körper aufnimmt. Nun nehmen viele Menschen wegen Eisenmangels (niedriges Ferritin) Schilddrüsenhormone ein, sie brauchen täglich beides. Nehmen Sie einfach das Schilddrüsenhormon am Morgen gleich nach dem Aufstehen, auf nüchternen Magen. Nehmen Sie das Eisen dann zum Mittag- oder Abendessen ein, mindestens aber vier Stunden nach dem Schilddrüsenmedikament.
Spurenelemente: Dieses Ergänzungsmittel ist bei niedrigen Schilddrüsenwerten unglaublich hilfreich, deshalb empfehlen viele ganzheitlich orientierte Ärzte die tägliche Einnahme von Spurenelementen. Es gilt dasselbe wie bei Eisen: Sie sollten die Spurenelemente vier Stunden vor oder nach dem Schilddrüsenmedikament einnehmen. Wenn Sie sowohl Eisen- als auch Spurenelemente-Präparate einnehmen müssen (zusammen mit Schilddrüsenmitteln, was ziemlich häufig vorkommt), dann nehmen Sie das Medikament am Morgen gleich nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen ein und sowohl das Eisenpräparat als auch das Spurenelemente-Ergänzungsmittel zum Mittag- oder Abendessen, in jedem Fall aber mindestens vier Stunden später.
Tofu und andere Sojaprodukte: Diese Nahrungsmittel arbeiten gegen Sie, sie lassen Ihre Schilddrüsenhormone regelrecht abstürzen. Sie brauchen dann höhere Dosen, um sie wieder aufzubauen.
Brokkoli, Rosenkohl, Rüben und Blumenkohl: Auch diese Gemüse können gegen Sie arbeiten und den Spiegel von Schilddrüsenhormonen senken. Essen Sie höchstens dreimal wöchentlich eine mittlere Portion dieser Gemüse. Falls Sie sie sehr gern essen, so behalten Sie die gewohnte Menge ein, bitten aber Ihren Arzt, die Dosis Ihres Medikaments zu erhöhen.
Milchprodukte und Kalzium-Ergänzungsmittel: Kalzium kann die Absorption von Schilddrüsenmedikamenten hemmen, was zur Folge haben kann, dass das Schilddrüsenstimulierende Hormon (TSH) ansteigen und der Schilddrüsenhormonspiegel unterdrückt werden kann. Nehmen Sie Ihr Medikament am Morgen sofort nach dem Aufstehen und Ihr Kalzium-Ergänzungsmittel nach dem Abendessen ein. Lassen Sie zwischen der Einnahme des Medikaments und dem Verzehr von Milchprodukten mindestens zwei Stunden verstreichen.
Haferflocken, Müsli und andere ballaststoffreiche Lebens- und Ergänzungsmittel kurbeln den Stoffwechsel an und zwingen Medikament und Vitamine zu einer schnelleren Passage durch den Dickdarm. Diese Wechselwirkung beeinträchtigt die Wirksamkeit Ihres Medikaments. Andererseits sind diese Lebensmittel sehr gesund, deshalb halte ich es für das Beste, sie auf den Speiseplan zu setzen. Essen Sie einfach Ihr Müsli zwei oder drei Stunden vor oder nach der Einnahme Ihres Medikaments.
Andere Lebensmittel: Nehmen Sie Schilddrüsenmittel auf nüchternen Magen ein, denn in aller Regel kommt es zu einer Wechselwirkung mit Lebensmitteln, sodass Ihr Körper weniger von dem Medikament aufnimmt.

Den 5. Teil dieser Artikelserie finden Sie hier …

Dieser Artikel ist ein zusammengefasster Auszug aus meinem Buch Vorsicht Nährstoffräuber!

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Eleuthero – das multitalentierte Anti-Stress-Adaptogen

Eleuthero ist das bekannteste, am besten erforschte und vorzüglichste Adaptogen der Welt. Es ist für jeden gut geeignet, der gestresst und erschöpft ist, die »Kerze an beiden Enden anzündet«, reist und nicht ausreichend Schlaf bekommt, viele Stunden arbeitet, sich mental und physisch vorankämpft oder sich einer Operation oder zytotoxischen Krebsbehandlungen unterzieht.

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Warum Bitterstoffe so gesund sind

Ist möglich, dass Sie Bitterstoffe unbewusst meiden und denken, sie seien giftig? Tatsächlich regen Bitterstoffe den Gallenfluss an und verhindern so die Ansammlung von Abfallstoffen in der Leber. Gleichzeitig lindern sie die Symptome von Verstopfung, Blähungen, weichem Stuhl und Nahrungsmittelallergien.

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