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Diese Artikelserie basiert auf dem Buch »Vorsicht Nährstoffräuber« von Suzy Cohen. In diesem dritten Teil erfahren Sie, wie die Hormonersatztherapien, beispielsweise in den Wechseljahren und zur Empfängnisverhütung, Ihnen Nährstoffe rauben können und wie Sie dies ausgleichen können.

Antibabypille, Medikamente für die Wechseljahre sowie alle anderen Hormonersatztherapien führen zu einem Nährstoffraub!

Die vielen bekannten und häufig verkauften, verschreibungspflichtigen Mittel für eine Hormonersatztherapie (HRT, Hormone Replacement Therapy) oder zur Empfängnisverhütung gehören zu den gefährlichsten Nährstoffräubern, die ich mir vorstellen kann. Denn der Nährstoffentzug, den sie bewirken, kann von Ermüdung über Gewichtszunahme bis hin zum Schlaganfall und Herzinfarkt führen.

Aber vielen Frauen macht der niedrige Hormonspiegel in den Wechseljahren dermaßen zu schaffen, dass sie diese Mittel einnehmen müssen. Die folgenden Informationen sollten Ihnen dabei helfen, einige (wenn nicht sogar alle) Schäden, die diese Hormone bei Ihnen verursacht haben, zu beseitigen, ganz gleich, ob Sie gerade erst mit der Einnahme begonnen haben oder sie schon seit Jahren nehmen.

Ich erkläre Ihnen die Nährstoffe, die Sie ersetzen müssen, weil sie Ihnen der Nährstoffräuber gestohlen hat. Ob Sie nun ein verschreibungspflichtiges Hormonpräparat gegen Hitzewallungen einnehmen oder ein Empfängnisverhütungsmittel, Sie erhalten in jedem Fall ein synthetisches Östrogen, in der Regel Estradiol oder Ethinyl-Estradiol. Allerdings werden in diesen Medikamenten auch noch andere Hormone verwendet.

Betrachten wir nun einige der Nährstoffe, die geraubt werden, und schauen wir, welche Folgen dieser Raub haben kann.

Nährstoffmangel durch Hormonersatztherapien

Jodmangel

Zu wenig Jod kann geradezu katastrophale Folgen für Brustdrüse, Schilddrüse und Immunsystem haben. Bei Männern zeigt sich die Wirkung der Nährstoffräuber von Jod in der Prostata. Jod ist wichtig für die Fruchtbarkeit und sogar ganz entscheidend für eine Schwangerschaft.

Sind Sie schockiert, wenn Sie hören, dass Estradiol die Jodaufnahme der Zellen beeinträchtigt?
Sie brauchen Jod für die Bildung von Schilddrüsenhormonen. Also ist nachvollziehbar, dass Jodmangel mit Erkrankungen in Verbindung gebracht wird wie

• dem Hashimoto-Syndrom (eine Schilddrüsenhormon-Mangelerkrankung),
• der fibrozystischen Mastopathie,
• Brustkrebs,
• Prostatakrebs,
• Fibrosierungen in der Gebärmutter,
• Eierstockzysten,
• Denkstörungen,
• Diabetes,
• Herzrhythmusstörungen und
• der Unfähigkeit, den Körper zu entgiften, wenn Sie mit Quecksilber, Fluorid und Bromid in Berührung gekommen sind.

Jod: Was auf Ihren Teller gehört:

Algen, jodiertes Speisesalz, Champignons, Fisch, Brokkoli, Spinat, Kürbiskerne.

Jod: Einnahmeempfehlung für Nahrungsergänzungsmittel

12,5 Milligramm einmal am Tag.

Magnesiummangel

Orale Kontrazeptiva können auch die Magnesiumspeicher leeren. Man kann dabei sehr schwer krank werden, denn Magnesium ist an ungefähr 300 Stoffwechselschritten im Körper beteiligt. Die am meisten belastenden unter den »Krankheiten«, die man bei Ihnen diagnostizieren könnte (und die in Wirklichkeit Folge eines Magnesiummangels sind), sind Depression und/ oder Angstzustände, hoher Blutdruck und chronische Schmerzen.

Beginnen wir mit der Depression. Magnesium wird für die Bildung von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin, den Glückshormonen im Gehirn, gebraucht. Bei einem niedrigen Stand dieser Hormone erscheint die Welt düster, Sie werden anfälliger für Angstzustände und Panikattacken. In dem verzweifelten Bemühen, die Lage zu verbessern, setzt das Gehirn nun chemische Stoffe frei, die Heißhunger auf Süßigkeiten und Kohlehydrate (Schokoriegel, Plätzchen, Schokolade) auslösen, denn Kohlehydrate erhöhen den Serotoninspiegel.

Ihr Blutdruck kann erhöht sein, und das kann Ihren Arzt dazu verleiten, essenziellen Bluthochdruck zu diagnostizieren, der bekanntermaßen das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls erhöht. Und so läuft es ab: Magnesium entspannt die Blutgefäße, sodass das Blut leichter fließen kann. Bei Magnesiummangel ziehen sich die Blutgefäße zusammen, und durch diese Verengung steigt der Blutdruck.

Ein niedriger Magnesiumwert kann auch zu Schmerzen, Spasmen und Druckempfindlichkeit am ganzen Körper führen. Gut möglich, dass man Ihnen gesagt hat, Sie seien an einer Fibromyalgie oder Arthritis erkrankt. Andere Formen von Schmerzen, die ein Magnesiummangel bewirken kann, sind Migräne und chronische Kopfschmerzen.

Magnesium: Was auf Ihren Teller gehört

Mangold, Spinat, Seetang, Tofu, Hülsenfrüchte, Haferflocken, Vollkornprodukte, Sommerkürbis, Stielmus, Kürbiskerne, Brokkoli, Heilbutt, Leinsamen, Ingwer, Sonnenblumenkerne, Sesamsaat, Quinoa, Buchweizen, Tomaten, Rote Bete, Rosenkohl, Jakobsmuscheln, Gelbflossen-Thunfisch, grüner Spargel, Champignons, Tempeh, Naturreis, Hafer, Limabohnen.

Magnesium: Einnahmeempfehlung für Nahrungsergänzungsmittel

Fürs allgemeine Wohlbefinden: 100–200 Milligramm ein bis zwei Mal täglich.
Nährstoffräuber-Dosis: 300–400 Milligramm ein bis zwei Mal täglich.

Zinkmangel

Bei niedrigen Zinkwerten kann es geschehen, dass Sie an Gewicht zunehmen, eine Hypothyreose (zu wenig Schilddrüsenhormon) entwickeln, ständig an Durchfall leiden oder das Interesse am Sex verlieren. Eventuell werden Sie auch häufiger krank. Denn Zink ist sehr wichtig für die Immunfunktion, ein Mangel führt zur Schwächung des Abwehrsystems, insbesondere einiger der T-Helferzellen und natürlichen Killerzellen. Dies bedeutet dann letztendlich, dass Sie sich gegen die Krankheitserreger in Ihrer Umgebung nicht mehr so gut zur Wehr setzen können.

Zink ist an der Bildung von Schilddrüsenhormon beteiligt. Sie brauchen es zur Aktvierung des Hormons T4, eines Vorläufers der aktiven, nützlichen, T3 genannten Form. Dieses T3 muss in die Zelle gelangen, wo es den Stoffwechsel aktiviert. Bei einem niedrigen Zinkspiegel könnten Sie eine Hypothyreose entwickeln, die mit Haarausfall, Gewichtszunahme, ständigem Frieren, Depression, ausgedünnten Augenbrauen, Reizbarkeit, Herzklopfen, Schwäche, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, chronischen Schmerzen, brüchigen Nägeln, stumpfem trockenem Haar und trockener Haut einhergeht.

Niedrige Zinkwerte führen bei Frauen dazu, dass die Produktion des »männlichen« Hormons Testosteron eingestellt wird. Vielleicht ist es Ihnen ja nicht bewusst, aber auch Frauen brauchen Testosteron, und zwar für den Geschlechtstrieb, nur eben in geringeren Mengen. Wenig Zink bedeutet also weniger Testosteron, und wenig Testosteron bedeutet weniger Interesse an Sex.

Für mich ist es paradox, dass orale Kontrazeptiva, die häufig genommen werden, um die sexuelle Freiheit zu fördern, dazu führen können, dass Frauen das Interesse an Sex verlieren! Es ist wie eine grausame Verdrehung des Schicksals. Die Pille macht es möglich, Sex zu haben, wann immer Sie Lust dazu verspüren – aber jetzt wollen Sie gar nicht mehr!

Zink: Was auf Ihren Teller gehört

Austern, Rindfleisch, Lamm, Krebse, Huhn, Hummer, Champignons, Spinat, Sommerkürbis, grüner Spargel, Mangold, Blattkohl, Milch, Käse, Hefe, Vollkorn, Miso, Garnelen, Ahornsirup, Brokkoli, Bohnen, grüne Erbsen, Joghurt, Nüsse, Kürbiskerne und Sesamsaat.

Zink: Einnahmeempfehlung für Nahrungsergänzungsmittel

Um Magenverstimmung und Durchfall möglichst zu vermeiden, sollten Sie Mineralstoff-Ergänzungsmittel zu den Mahlzeiten einnehmen.
Fürs allgemeine Wohlbefinden: Frauen: 5–15 Milligramm täglich, Männer: 10–25 Milligramm täglich.
Nährstoffräuber-Dosis: 15–25 Milligramm täglich.

Vitamin-B-Mangel

HRT-Medikamente und Kontrazeptiva können zu einem völligen Absturz Ihrer B-Vitamine führen. Ich beziehe mich hier auf alle B-Vitamine (sprich Vitamin-B-Komplex). In späteren Artikeln dieser Serie werden die einzelnen B-Vitamine ausführlicher besprochen, im Moment reicht es zu wissen, dass B-Vitamine an einer Unzahl biochemischer Reaktionen im ganzen Körper beteiligt sind. Allgemein gesagt gilt: Bei einem Mangel an B-Vitaminen kann es Ihnen wirklich schlecht gehen, und das schon sehr bald, innerhalb weniger Wochen. Sie bemerken an sich selbst vielleicht das Gefühl von Depression und Gedächtnisschwäche, Muskelschmerzen, Spasmen, Schwäche oder Steifheit in Muskeln und Gelenken, Nervenkribbeln, Hitze und Benommenheit. Möglicherweise haben Sie auch häufig Kopfschmerzen, sind müde oder müssen sich übergeben. Das sind nur einige von mehreren Dutzend Symptomen, die aufgrund eines Vitamin-B-Mangels entstehen können.

Es ist auch möglich, dass Sie Ihr Gewicht hartnäckig halten. Thiamin (Vitamin B1) wirkt zusammen mit den anderen B-Vitaminen an der Aufspaltung von Eiweißen, Kohlehydraten und Fetten und deren Umsetzung in Energie. Alle B-Vitamine spielen eine Rolle bei der Umwandlung von Nahrung und Energie. Wenn Sie also einen Nährstoffräuber von B-Vitaminen einnehmen, kann es schwerer werden, ein paar Pfund abzunehmen, weil der Stoffwechsel verlangsamt ist.

B-Vitamine nähren die Nerven und helfen bei der Bildung von Myelin, der die Nervenzellen umgebenden Isolationsschicht. Bei einem niedrigen Wert von B-Vitaminen werden die Nerven gereizt, was bedeuten kann, dass Sie ein Gefühl von 1000 Nadelstichen, von Taubheit oder ein Schockempfinden verspüren. Sie werden auch anfälliger für Erkrankungen wie Karpaltunnelsyndrom oder periphere Neuropathien. (Mehr über Neuropathien und über natürliche Methoden zur Schmerzbekämpfung lesen Sie in meinem Buch Diabetes heilen ohne Medikamente, Rottenburg 2012).

Östrogenhaltige Medikamente können auch die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls erhöhen, weil Sie Ihre Vitamin-B-Lager plündern. Im Allgemeinen gilt: Je niedriger der Vitamin-B-Status, desto höher der Anteil von entzündungsauslösenden chemischen Substanzen wie Homocystein, C-reaktivem Protein und Interleukinen. Bei zu hohem Spiegel dieser Substanzen steigt das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko dramatisch.

Die antioxidative Wirkung von Vitamin C spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention von Krebs und Diabetes

Ohne eine ausreichende Menge von B-Vitaminen, besonders von Folat (Vitamin B9), können Probleme wie abnormale Zellen im Gebärmutterhals entstehen. Tatsächlich könnte sogar ein Zusammenhang zwischen zervikaler Dysplasie und Gebärmutterhalskrebs und einem Folatmangel bestehen. Dieser Mangel kann sich entweder als Auswirkung der Nährstoffräuberei entwickeln, oder er entsteht, wenn eine Frau Folsäure nicht verwerten und in den Zellen in 5-MTHF umwandeln kann. (5-MTHF ist rezeptfrei als Ergänzungsmittel erhältlich.)

Ein niedriger Vitamin-B-Status erhöht das Risiko einer Depression, weil B-Vitamine zur Bildung der Wohlfühl-Hormone Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im Gehirn gebraucht werden. B-Vitamine werden häufig auch als Stress-Vitamine bezeichnet, weil sie Ihnen durch die Bildung chemischer Wirkstoffe und Glückshormone helfen, Ihre Lage zu meistern. Dementsprechend könnte ein niedriger Vitamin-B-Status durchaus auch für Angstzustände, Reizbarkeit, Traurigkeit, voll ausgeprägte Depression, Funktionsschwäche der Nebennieren und Panikattacken verantwortlich sein.

Vitamin-C-Mangel

Dieser Nährstoff wird gebraucht, um Glückshormone im Gehirn zu bilden und uns ein jugendliches Aussehen zu bewahren. Vitamin C ist ein wasserlösliches Antioxidans, das Giftstoffe wegschwemmt, die sonst die Zellen schädigen würden. Es hilft dem Körper bei der Bildung von Kollagen in Knochen, Knorpel, Haut, Muskeln und Blutgefäßen. Vitamin C unterstützt den Körper bei der Aufnahme und Nutzung von Eisen.

Bei einem Vitamin-C-Mangel fehlt somit auch Eisen; Blutarmut und extreme Müdigkeit können die Folge sein. Ein schwerer Vitamin-C-Mangel ist zwar selten, aber der schleichende Nährstoffräuber-Effekt von Arzneimitteln kann dennoch im Körper zu einem Mangel an diesem wichtigen Vitamin führen. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass die antioxidative Wirkung (die Schutzwirkung für unsere Zellen) von Vitamin C eine wichtige Rolle bei der Prävention von Krebs und Diabetes spielt. Außerdem stärkt Vitamin C das Immunsystem.

Vitamin C: Was auf Ihren Teller gehört

Camu-Camu-Beeren, Paprika (besonders rote), Petersilie, Brokkoli (gedämpft), Blumenkohl, Erdbeeren, Zitronensaft, Romana-Salat, Rosenkohl, Papaya, Grünkohl, Stielmus, Kiwis, Orangen, Tomaten, Grapefruit, Himbeeren, grüner Spargel, Sellerie (roh), Ananas, Wassermelone, Cranberries, Sommerkürbis, Blaubeeren, Karotten, Knoblauch, Aprikosen, Rinderleber, Süßkartoffeln, Pflaumen, Zwiebeln.

Vitamin C: Einnahmeempfehlung für Nahrungsergänzungsmittel

Fürs allgemeine Wohlbefinden: 100–300 Milligramm, aufgeteilt in zwei oder drei Dosen über den Tag verteilt (anstelle einer großen Dosis), damit Sie den ganzen Tag lang mit Vitamin C versorgt sind.
Nährstoffräuber-Dosis: 300–2000 Milligramm, aufgeteilt in zwei oder drei Dosen über den Tag verteilt.

Die Verbindung zwischen Medikamenten und Krankheit

Sollten sie noch immer skeptisch sein – selbst nachdem Sie nun einiges über Nährstoffe gelesen haben, die dem Körper entzogen werden, und darüber, was einer Frau zustoßen kann, die Medikamente einnimmt, welche synthetische weibliche Hormone enthalten, ohne die Nährstoffe, die diese entziehen, zu ersetzen – dann lesen Sie bitte weiter. Die medizinische Forschung ist sich über eine Verbindung zwischen Medikamenten und Krankheiten einig.

Erst vor wenigen Jahren wurden Teile der berühmten Studie Women’s Health Initiative (WHI) vorzeitig eingestellt, weil es im Zusammenhang mit der Hormonersatztherapie Probleme gegeben hatte. Obwohl die Women’s Health Initiative nicht in allen Aspekten negative Ergebnisse erbrachte, kamen viele Forscher zu dem Schluss, dass die HRT das Risiko von Brustkrebs, Herzkrankheit und Schlaganfall erhöhen konnte.1

Die in der Studie verwendeten Medikamente enthielten equines Östrogen und synthetische Progestine. Diese Art synthetischer HRT wurde nach der Veröffentlichung der Ergebnisse der WHI von vielen Ärzten aufgegeben und höchstens noch als Mittel zur Linderung der quälendsten Wechseljahrsymptome verschrieben. (Heute lernen immer mehr Ärzte bioidentische Formen von Östrogen kennen, da diese genau an den weiblichen Körper angepasst und wahrscheinlich weniger schädlich sind.)

Wenden wir uns nun einer der Krankheiten zu, die laut der WHI-Forschung gehäufter auftraten, nämlich Brustkrebs. Brustkrebs entwickelt sich langsam, und seine Entstehung wird mit vielen Faktoren in Verbindung gebracht, beispielsweise Jodmangel, Progesteronmangel, einer unzureichenden Versorgung mit B-Vitaminen, mit organischen Schadstoffen.

Oder wenn die Frau nicht mehr in der Lage ist, Östrogen-Abkömmlinge zu bilden, die sowohl gegen Krebs als auch gegen krebsverursachende Substanzen wirksam sind. Und natürlich hängt die Entwicklung von Krebs noch von sehr vielen anderen Dingen ab – von genetischer Veranlagung, Gewicht, der Dauer der Einnahme der genannten Medikamente, von Leber- und Nierenfunktion, sportlicher Aktivität und Ernährungsweise.

Da ein Brustkrebs lange Zeit zu seiner Entwicklung braucht, ist nachvollziehbar, dass Tumoren gefördert werden, wenn die Umgebung ihr Wachstum unterstützt. Zum Beispiel kann HRT zu einer übermäßigen Überwucherung mit Candida führen, und dieser Hefepilz treibt dann das Krebswachstum voran. HTR plündert Folat, das zum Schutz der DNA gebraucht wird. Es ist deshalb nicht überraschend, dass ein Folatmangel zur Krebsentwicklung beiträgt. HRT kann immunwirksame Mineralstoffe wie Zink, Jod und Magnesium rauben. Mit abnehmender Immunwirkung nimmt das Krebswachstum zu. Der Nährstoffräuber-Effekt bedeutet also einen Risikofaktor für die Krebsentwicklung, weil dem Körper Nährstoffe entzogen werden, die vor Krebs schützen. Werfen wir einen Blick auf die Fakten.

Von Januar bis März 2001 wurden in den USA insgesamt 22,8 Millionen Rezepte für equines Östrogen ausgestellt. Die Häufigkeit von Brustkrebs lag bei 141 Fällen pro 100.000 Frauen. 2002 wurden die Ergebnisse der WHI Studie veröffentlicht, die ungünstige Ergebnisse im Zusammenhang mit bestimmten synthetischen Hormonen zeigten. Damals stellten die Ärzte bei vielen Patientinnen die Verordnung dieser Medikamente ein.

Und was geschah? Von Januar bis März 2003 ging die Zahl der ausgestellten Hormon-Rezepte auf 15,3 Millionen zurück, die Brustkrebs-Häufigkeit sank auf 124 pro 100.000 Frauen. Bis zu dem Zeitpunkt war sie 20 Jahre lang ständig gestiegen. Es war der steilste Rückgang in der Zahl der Brustkrebsfälle, den ich in meiner Karriere erlebt habe. Diese 7,2 Prozent weniger bedeuteten eine sensationelle Wende.

Wenn eine Frau einem Nährstoffräuber, der ihr langsam das Leben entzieht, nicht mehr ausgesetzt ist, sinkt damit ganz natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine schreckliche Krankheit entwickelt. Es gibt noch weitere Faktoren. Ich möchte nur betonen: 2003 haben wir das Richtige getan; es hatte offensichtlich damit zu tun, dass wir einen Nährstoffräuber ausgeschaltet haben, der zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe plündert.

Leider gibt es keine Studie, die mich in dieser Ansicht bestätigt. Aber für mich ist es eine Frage des gesunden Menschenverstands. Denken Sie doch einfach nach: Wenn Sie Folat für gesunde Zellen und DNA-Stränge brauchen, und ein Medikament raubt Ihnen diesen Stoff, dann ist Ihre DNA nicht normal, und die Bildung eines Tumors wird möglich. Natürlich würde ich mir wünschen, dass jemand eine entsprechende Studie durchführte.

Wenn die schädlichen Östrogen-Nebenprodukte, statt ausgeschieden zu werden, im Körper verbleiben, so steigt Ihr Krebsrisiko. Deshalb sage ich meinen Kunden ständig: Falls Sie östrogenhaltige Hormone einnehmen müssen (oder früher eingenommen haben), so macht es sich bezahlt, etwas zu unternehmen, damit die schädlichen Östrogen-Nebenprodukte aus den Körperzellen gelöst werden, die dort in Lauerstellung auf die richtigen Umstände warten, um sich zu vermehren.

Sie sollten auch darauf achten, was Sie essen, und das ist nicht einmal schwer. Lebensmittel, die einen Stoff enthalten, der IC3 (Indol-3-Carbinol) genannt wird, wandeln aggressive Östrogene in harmlose um, die leicht ausgeschieden werden können. Zu diesen Lebensmitteln zählen Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler. Noch ein Grund mehr, seinen Brokkoli zu essen!

Lösungswege bei Nährstoffverlusten durch synthetische Hormone wie der hormonellen Verhütung und Medikamenten für die Wechseljahre

Sie können das durch Nährstoffmangel verursachte Krankheitsrisiko sehr einfach senken. Es gibt sogar mehrere Möglichkeiten:

  1. Sie können die Medikamente, die Sie gerade einnehmen, absetzen. Tun Sie das aber keinesfalls auf eigene Faust, denn manche Medikamente erfordern eine Entwöhnung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Alternativen.
  2. Sie können Ihren Nährstoffstatus bestimmen lassen, herausfinden, wo es mangelt, Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und so den Mangel beheben.
  3. Sie können Nährstoffe ergänzen und ersetzen, was Ihnen der Nährstoffräuber gestohlen hat.
  4. Sie können die Einnahme eines oder aller der folgenden Nährstoffe erwägen, um ein strikteres Sicherheitssystem vor der nährstoffraubenden Wirkung der synthetischen Hormone aufzubauen. Bei einigen, wie beispielsweise den Probiotika, sollte es keine Probleme mit der Einnahme geben. Bei anderen sollten Sie die Zustimmung des Arztes einholen, bevor Sie mit der Einnahme beginnen.

Zink: 10 Milligramm täglich.
Magnesium-Chelat: 250 Milligramm täglich, abends.
Jod: 12,5 Milligramm einmal am Tag.
Spurenelemente: täglich 1 Kapsel.
B-Komplex: täglich 1 Kapsel.
5-MTHF: drei Mal wöchentlich eine Kapsel.
Probiotika: Beachten Sie die Hinweise auf dem Etikett, um die Darmflora, die Ihr Immunsystem schützt, zu regenerieren.
Calcium-D-Glucarat: 200–500 Milligramm zweimal täglich zur Ausscheidung verstoffwechselten Östrogens.
Hanfprotein: einmal täglich getreu den Angaben auf dem Etikett, eine pflanzliche Quelle gesunder Aminosäuren.
Spirulina: täglich als Energiequelle und zur Entgiftung. Bei täglicher Einnahme von Spirulina brauchen Sie keine Spurenelemente.

Den 4. Teil dieser Artikelserie finden Sie hier …

Dieser Artikel ist ein zusammengefasster Auszug aus meinem Buch Vorsicht Nährstoffräuber!

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