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Die Kraft der Algen
Algen gibt es seit etwa 3,5 Milliarden Jahren. Sie stellen 95 Prozent der Meeresvegetation dar. Forscher gehen von 200.000–400.000 Algenarten aus, die unsere Meere besiedeln. Unsere gesamte Existenz hängt von den Algen ab, denn sie produzieren mehr Sauerstoff als alle Bäume unserer Erde. Mindestens jedes zweite Sauerstoffmolekül, dass wir zum Atmen nutzen, stammt aus der Photosynthese der Algen. Algen ernähren sich von Kohlendioxyd aus der Atmosphäre, Mineralien aus dem Wasser und Sonnenlicht. Daher haben Algen einen sehr hohen Nährstoffgehalt. Zudem bestehen sie mindestens zur Hälfte aus Protein. Der nächste große Vorteil der Algen ist deren umweltfreundliche Kultivierung. Algen wachsen 10- bis 30-mal schneller als Landpflanzen und benötigen nur den Bruchteil der Wassermenge, die beispielsweise für den Sojaanbau oder die Rinderzucht benötigt wird.
Makroalgen und Mikroalgen – Nahrung und Nahrungsergänzung
Die Algenarten werden unterteilt in Makroalgen und Mikroalgen. Makroalgen können bis zu 60 Meter lang und in der Küche wie Gemüse verwendet werden – beispielsweise in Salaten, Suppen und Sushi. Mikroalgen hingegen sind ganz kleine Organsimen, die wie eine grüne Flüssigkeit aussehen und in getrockneter und pulverisierter Form für Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetik genutzt werden.
Nährstoffwunder Algen
Algen besitzen eine halbdurchlässige Membran und nehmen Mineralstoffe und Spurenelemente aus dem Wasser über ihre gesamte Oberfläche auf. Nährstoffe gelangen in hoher Konzentration direkt in das Innere der Zellen. Algen enthalten Eisen, Kupfer, Kalium, Magnesium, Calcium, Phosphor, Zink, Selen, die Vitamine A, C, E und den Vitamin-B-Komplex. Reichlich Omega-3-Fettsäuren, Carotin, ein hoher Proteingehalt von bis zu 65 Prozent sowie kaum Fett und Kalorien machen die Alge zu einem echten Superfood. Der Vitalstoffmix bietet für Gesundheit und Schönheit viele Vorteile.
Die Vorteile von Algen für Gesundheit und Schönheit
Die Nährstoffe in den Algen sind gut für Haut, Haare, Nägel und Bindegewebe. Algen sollen das Immunsystem stärken, den Kreislauf stabilisieren und außerdem antioxidativ wirken. Ein großer Vorteil von Nahrungsergänzungsmitteln aus Algen ist auch, dass die Nährstoffe aus einer natürlichen Quelle stammen statt aus synthetischen Präparaten. Die Verwendung von Makroalgen in der Küche hat den Vorteil, dass man eine hohe Menge Protein und Nährstoffe bei gleichzeitig niedrigem Brennwert zu sich nehmen kann.
Algen als Heilmittel
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden Algen seit Jahrtausenden als Heilmittel eingesetzt. Leider gibt es bis heute kaum Studien, die aussagekräftige Ergebnisse zur heilenden Wirkung der Algen bestätigen. Dies liegt jedoch auch daran, dass kaum Studien durchgeführt wurden. Laut der TCM haben Algen folgende positive Eigenschaften auf die Gesundheit:
Algen
- versorgen den Körper mit bioaktiven und leicht verfügbaren Nährstoffen;
- stärken die Abwehrkräfte;
- gleichen den Säure-Basen-Haushalt aus;
- wirken antioxidativ und binden freie Radikale;
- verlangsamen den Alterungsprozess;
- senken den Blutdruck und wirken blutreinigend;
- senken den Cholesterinspiegel;
- wirken entzündungshemmend;
- lindern Allergiebeschwerden und
- wirken sich positiv auf die Verdauung aus.
Die beliebtesten Algenarten
Zur Nahrungsergänzung werden hauptsächlich Spirulina, Chlorella und die AFA-Alge in Form von Pulver, Kapseln oder Presslingen angeboten. Diese drei Algenarten besitzen meist keinen zu hohen Jodgehalt, wie es bei einigen Arten der Fall sein kann. Die bei uns bekanntesten Algen zur Verwendung in der Küche sind Nori, Kombu, Wakame, Riementang‚ Arame, Dulse und Hijiki.
Wie wird Nahrungsergänzung aus Algen angewendet?
Nahrungsergänzung aus Algen wird in Form von Kapseln, Pulvern und Presslingen angeboten. Je nach Algengehalt werden diese bis zu dreimal am Tag eingenommen. Pulver können in Wasser, Saft oder Smoothies gemischt werden.
Algen in der Ernährung
Als protein-, vitamin- und mineralstoffreiches sowie kalorien- und fettarmes Nahrungsmittel kann die Alge vielseitig eingesetzt werden. In Asien wird sie klassisch als Salat, in Suppen und für Sushi verwendet. Algen können gedünstet, gedämpft, eingelegt, gekocht, frittiert, sautiert und gebraten werden – der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Die beliebtesten Algen für eine gesunde Küche im Überblick
Arame
Diese Braunalge ist ideal für Algen-Einsteiger, da sie besonders mild und leicht süßlich schmeckt. Arame-Algen kommen im Japanischen Meer vor, werden direkt nach der Ernte gekocht und dann getrocknet. Um sie in der Küche anzuwenden, muss die Alge nur kurz eingeweicht werden. Dann kann sie roh oder gekocht verarbeitet werden. Beispielsweise als Salat-Topping, im Risotto oder zu gebratenen Gemüsegerichten.
Wakame
Wakame-Algen findet man bei uns häufig als Salat, die Braunalge ist jedoch weitaus vielseitiger. Wakame wächst hauptsächlich vor den Küsten von Japan, Korea und China, stammt jedoch auch häufig aus einer Kultur. Wakame lässt sich roh, gegart oder getrocknet anwenden. Getrocknet und gemahlen kann sie auch als Gewürz dienen. Diese Alge schmeckt angenehm nach Meer und hat in rohem Zustand eine besonders knackige Konsistenz. Dafür muss man die getrocknete Wakame lediglich 5 Minuten in lauwarmem Wasser einweichen und kann sie dann für Salate, in Suppen und als Gemüse nutzen. Verwenden Sie die Wakame als Gemüse, können Sie diese eine halbe Minute kochen und anschließend mit kaltem Wasser abschrecken – so behält sie ihre aufregend grüne Farbe. Ein Highlight auf dem Teller!
Kombu
Kombu ist eine Braunalge, die oft auch Kelp genannt wird. Der Seetang wächst weltweit in klaren, kalten Gewässern. Diese Alge ist besonders reich an Jod, daher sollten Sie bei Empfindlichkeit oder Schilddrüsenproblemen nicht zu viel davon genießen. Kombu schmeckt leicht süßlich, hat eine weiche Konsistenz und eine dunkelgrüne bis braune Farbe. Bei uns ist Kombu frisch und getrocknet erhältlich. Diese Algenart lässt sich kochen, sautieren und frittieren. Sie kann in gemahlener Form ebenfalls als Gewürz verwendet werden.
Nori
Bei den Nori-Algen handelt es sich um etwa 30 Algenarten, die unter diesem Überbegriff zusammengefasst werden. Dazu zählen Rotalgen sowie Grünalgen. Die meisten Nori-Algen wachsen in Japan, China und Korea, jedoch befinden sich auch in den USA und Europa Anbaugebiete. Die papierartigen Nori-Algen werden vor allem für Sushi verwendet. Das beliebte Yaki-Nori, die Blätter zum Einrollen von Sushi, wird durch das Rösten der Alge hergestellt. Man kann Nori jedoch auch in Suppen, Salaten und sämtlichen Gemüsegerichten verwenden. Diese Algen sind sehr mild und haben eine knusprige Konsistenz.
Hijiki
Diese Braunalgen schmecken intensiv nach Meer und sehen wie schwarze Suppennudeln aus. Die Hijiki-Alge kommt aus Japan und ist bei uns getrocknet erhältlich. Weichen Sie die getrockneten Algen maximal 20 Minuten in kaltem Wasser ein. Danach sollten die Algen etwa 50 Minuten gekocht werden. Hijiki schmeckt in sämtlichen Gemüse-, Reis-, oder Nudelgerichten, pur oder in Suppen. Auch diese Algenart kann einen sehr hohen Jodgehalt aufweisen.
Dulse
Dulse, auch Lappentang genannt, ist eine Rotalge. Sie wächst im ganzen Atlantik und im Pazifik von Korea bis nach Russland, Alaska und Kanada. Die Alge hat eine rötlich bis bräunliche Farbe und einen nussigen Eigengeschmack. Brät man sie, schmeckt sie sogar etwas nach Speck. Die getrocknete Alge kann 5 Minuten eingeweicht und anschließend etwa 15 Minuten gekocht werden. Sie schmeckt sehr gut im Salat und in Gemüse- sowie Nudelgerichten.
Riementang
Riementang, auch Meeresspaghetti genannt, ist eine Braunalgenart. Er ist im Nordost-Atlantik heimisch, kommt aber auch in der Nordsee und Ostsee vor. Riementang wird häufig als Spaghetti verwendet, da sein Aussehen und die Bissfestigkeit an diese erinnern. Riementang sollte vor der Verwendung 5 Minuten eingeweicht und anschließend für etwa 35 Minuten gekocht werden. Danach kann man ihn als Spaghetti verwenden, zusätzlich braten, backen oder frittieren.
Algen kaufen
Makroalgen zum Verzehr kann man meist in Feinkostläden, Biomärkten oder asiatischen Lokalen kaufen. In klassischen Supermärkten sind sie bisweilen nur selten erhältlich. Nahrungsergänzung aus Algen erhält man in Apotheken, Drogeriemärkten, Biomärkten und Onlineshops. Achten Sie dabei auf die Herkunft, die Qualität und den Anbau. Zu den positiven Eigenschaften der Alge zählt, dass sie Schwermetalle und Gifte binden kann. Dies kann leider auch dazu führen, dass sie durch verschmutztes Wasser belastet ist. Möchten Sie sichergehen, kaufen Sie lieber nur Produkte, welche ein Bio-Siegel tragen.