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Haben Sie von dem Begriff »metabolische Flexibilität« gehört? Sie ist vielleicht die wirksamste Waffe gegen COVID-19, denn es macht zwei der größten Risikofaktoren den Garaus. Kein Wunder, dass es in den 1920er Jahren zur Standardbehandlung jeder Art von Erkrankung gehörte.

Travis Christofferson hat drei Bücher über die Optimierung der Stoffwechselgesundheit geschrieben. Sein drittes und jüngstes lautet: Ketones, The Fourth Fuel: Warburg to Krebs to Veech, the 250 Year Journey to Find the Fountain of Youth (Ketone, der vierte Kraftstoff: Von Warburg zu Krebs und zu Veech. 250 Jahre bis zur Entdeckung der Quelle der Jugend).

Interessanterweise scheint die Optimierung der Stoffwechselgesundheit eine wirksame Methode zu sein, die Schwere einer COVID-19-Infektion zu mildern. Denn wenn Sie metabolisch flexibel sind, unterliegen Sie nicht den erheblichen Risikofaktoren Insulinresistenz und Diabetes.

Das Wissen um die wertvollen Effekte ketogener Ernährung reicht bis in die 1920er Jahre zurück

In den 1920er Jahren war die ketogene Ernährung die Standardbehandlung für Kinder mit Epilepsie, doch als in den 1930ern Medikamente gegen Krampfanfälle auf den Markt kamen, wurde diese Methode zurückgestellt und schließlich vergessen. Das gleiche Schicksal ereilte auch das Fasten. Wie Christofferson feststellt, erlebte das therapeutische Fasten in den 1960ern ein Comeback, doch die Vorzüge dieser Methode blieben schließlich in der Medizingeschichte auf der Strecke, als die Idee für fettarme Ernährung immer mehr Fuß fasste.

»[Die Ernährungsketose] wurde im Jahr 2000 wieder populär, und man erkannte, dass Ketone im Wesentlichen ein vierter Kraftstoff sind und nebenbei unglaubliche therapeutische Vorteile mit sich bringen«, sagt Christofferson.

Heute, wo wir epidemische Ausmaße von Insulinresistenz und den damit verbundenen gesundheitlichen Auswirkungen, einschließlich Diabetes, Herzerkrankungen sowie eine zunehmende Anfälligkeit für virale Infektionen, erleben, könnte die Ernährungsketose nicht passender sein.

Die vier Kraftstoffe

Die vier Kraftstoffe des Körpers sind Kohlenhydrate, Fette, Proteine und Ketone. Kohlenhydrate und Fette sind die beiden wichtigsten. Proteine werden vorwiegend als Bausteine verwendet, doch sie können ebenfalls aufgespalten und als Kraftstoff verbrannt werden. Sie können jedoch als Kraftstoff nur für den Notfall, also den Fall des Verhungerns, gespeichert werden.

Proteine können über bestimmte Wege auch wieder in Glukose umgewandelt und beim Fasten als alternativer Kraftstoff genutzt werden, aber Ketone sind der idealste Kraftstoff. Christofferson erklärt den metabolischen Unterschied zwischen Kohlenhydraten, Fetten und Ketonen folgendermaßen:

»Aus irgendeinem Grund wählt das Leben die Glukose als primären Kraftstoff. Alle Kohlenhydrate nehmen die gleiche Art von glykolytischem Weg und werden verbrannt beziehungsweise durch zehn enzymatische Schritte zu Acetyl-CoA verarbeitet, das in den sogenannten Krebszyklus (nach seinem Entdecker Hans A. Krebs) eintritt. Anschließend werden Substrate ausgefiltert, die zur Energieerzeugung in die Elektronentransportkette gelangen.«

»Wie wir Fett verbrennen, hängt stark vom Insulin ab. Wenn Sie viele Kohlenhydrate zu sich nehmen und den ganzen Tag lang Insulin freisetzen, schalten Sie im Wesentlichen die Fettverbrennung aus und die Lipogenese, also die Fettbildung, ein, und alles dreht sich um Insulin.«

»Ist der Insulinspiegel hoch, wird der Prozess der Fettverbrennung, die sogenannte Beta-Oxidation, ausgeschaltet. Bei einem niedrigen Insulinspiegel wie beim Fasten oder der ketogenen Ernährung schaltet sich die Beta-Oxidation ein. Es werden also Fette aufgenommen und verarbeitet. Was Fette einzigartig macht – und darüber wird nicht viel gesprochen –, ist, dass sie außerordentlich viel Energie enthalten. In dieser Kraftstoffquelle stecken förmlich Tonnen von Energie.«

»Der Körper muss nun also eine Methode entwickeln, das Fett zu verarbeiten, ohne dabei gleich die Mitochondrien aufzublähen. Er tut dies, indem er einen Teil des Fetts durch den sogenannten Komplex II der Elektronentransportkette verarbeitet, der die Energie im Fett abschwächt oder dämpft, sodass es verarbeitet werden kann, ohne die Mitochondrien zu sprengen.«

»Dann tritt das Acetyl-CoA in den Krebszyklus ein und durchläuft den normalen Stoffwechsel. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Fettverbrennung durch zu viele Kohlenhydrate ausgeschaltet wird. Im Zustand der Ketose wird sie jedoch eingeschaltet, und wenn die Beta-Oxidation auftritt, wir also Fett verbrennen, ist sie an den Prozess der Ketonbildung gebunden.«

»Ein niedriger Insulinspiegel veranlasst also die Fettzellen, Triglyceride, das heißt gespeichertes Körperfett, freizusetzen; dieses gelangt dann über den Kreislauf in die Zellen, und dann beginnt die Beta-Oxidation. Innerhalb der Leber – und dies ist der zentrale Teil der Ketose – stellen die Leberhepatozyten sogenannte Ketonkörper her.«

»Wenn die Beta-Oxidation sich verstärkt, wird Oxalacetat, der letzte Metabolit (Stoffwechselzwischenprodukt) des Krebszyklus, herausgezogen, um Glukose zu produzieren, da der Körper ein Grundlevel an Glukose aufrechterhalten muss. Das Acetyl-CoA kann sich nicht mit dem letzten Substrat des Krebszyklus verbinden, sodass es sich in den Hepatozyten aufbaut.«

»Und dann gibt es da noch ein Enzym, das auf die massive Anreicherung von Acetyl-CoA wartet. Es beginnt damit, dieses in Aceto-Acetat umzuwandeln, das dann in Beta-Hydroxybutyrat verwandelt wird und nun als vierter Kraftstoff in den Blutkreislauf gelangt – ein bevorzugter und außerordentlich effizienter Kraftstoff. Das ist also der metabolische Unterschied zwischen diesen drei Kraftstoffquellen.«

Kohlenhydratreiche Ernährung schädigt Ihre Stoffwechselmechanismen

Das Problem ist, dass die meisten Menschen beim heutigen amerikanischen Ernährungsstandard diesen Zustand der Fettverbrennung und Ketose niemals erreichen. Sie füttern ihren Körper beständig mit Kohlenhydraten, und in diesem insulinreichen Zustand können sie einfach kein Fett verbrennen. Im Laufe der Zeit nutzen sich die Stoffwechselmechanismen ab, und Insulinresistenz und Gewichtszunahme sind die Folge.

Wie Christofferson erklärt, ist Glukose ein sehr starres, flächiges Molekül; im Blut schädigt es die Epithelzellen, die Nerven und vieles andere. Deshalb muss es der Körper schnell wieder loswerden. Das Insulin weist die Zellen an, die Glukose aufzunehmen, um den Glukosespiegel im Blut zu senken.

Dann beauftragt es die Zellen, die Glukose zu verarbeiten, indem es den letzten Schritt der Glykolyse, den »Pyruvat-Dehydrogenase-Komplex«, einschaltet. Nutzen sich diese beiden »Mechanismen« ab, entwickelt man eine Insulinresistenz. Das heißt, die Zellen sprechen nicht mehr gut auf Insulin an, und als Folge davon bleibt der Blutzuckerspiegel erhöht.

Sie verbrennen dann auch weniger Kraftstoff, wodurch alle Stoffwechselprozesse abnehmen. Das steht im Zusammenhang mit einem Zustand von Insulinresistenz: Weniger Glukose ist in der Lage, in den Krebszyklus einzutreten, wodurch die ATP-Produktion sich verlangsamt. So lässt zum Beispiel die Effizienz nach, mit der der Körper Antioxidantien und Neurotransmitter herstellt. Das Schöne am Ketonstoffwechsel ist, dass er all dies umgeht. Denn er ist nicht auf die Insulinwege angewiesen.

Wenn Sie also Ketone erzeugen und deren Spiegel im Blut ansteigen, gelangen sie über ein Karbonsäure-Transportprotein in die Zellen. Auch ohne einen Anstieg des Insulinspiegels werden die Zellen so effizient mit Kraftstoff versorgt.

Ketone benötigen auch keinen Pyruvat-Dehydrogenase-Komplex. Stattdessen gehen sie direkt in den Krebszyklus über. Plötzlich erwachen also vernachlässigte Stoffwechselwege wieder zum Leben, und Sie sind in der Lage, Energie, Antioxidantien und alles andere zu erzeugen. Auch das Gehirn erhält den Kraftstoff, den es für eine optimale Funktion braucht.

Die Stoffwechselvorteile von Ketonen

Ketone haben eine Reihe von besonderen Vorteilen. Zunächst einmal sind sie thermodynamisch und metabolisch effizient, das heißt, sie verbrennen sauberer als Glukose, und dadurch erzeugen sie weit weniger freie Radikale und Entzündungen im Körper. Christofferson erklärt:

»Beta-Hydroxybutyrat ist ein metabolisch überlegener Kraftstoff. Es ist thermodynamisch mit mehr Energie pro zwei Kohlenstoffeinheiten ausgestattet als Glukose. Damit ist die Bühne bereitet. Wenn Sie es verbrennen, vergrößert es diesen Abstand in der Elektronentransportkette zwischen Komplex I und dem Coenzym-Q-Paar.«

»Bei der Verbrennung des Kraftstoffs durchlaufen die Elektronen eine Reihe von Komplexen (Verbund mehrerer Proteine) in der Elektronentransportkette. Dabei wird ein Proton in den inneren Raum der Mitochondrienmembran injiziert. Durch diesen Protonenanstieg wird dann ATP erzeugt.«

»Beta-Hydroxybutyrat vergrößert diesen Abstand … Es gibt mehr Energie … zu gewinnen. Dadurch wird unser Stoffwechsel angekurbelt.«

»Als Veech und Krebs diese vier Stoffwechselknotenpunkte untersuchten, diese Coenzym-Paare, zu denen auch ATP gehört, die den gesamten Stoffwechsel antreiben, erkannten sie den immensen Nutzen für den Stoffwechsel, wenn es gelänge, das energetische Potenzial all dieser Nukleotid-Coenzyme zu erhöhen.«

»Sie wussten nur nicht, wie sie dies bewerkstelligen sollten. Als Veech sich mit Cahill zusammenschloss und sie begannen, dies zu untersuchen, erkannten sie, dass Beta-Hydroxybutyrat genau dies tat. Es war metabolisch darauf ausgelegt, die Energiemenge in ATP, NADP, NADPH und Acetyl-CoA zu erhöhen.«

»Dann schaut man sich an, was das bewirkt … zum Beispiel ist die Herstellung von internen Antioxidantien … das von der NADPH-Ladung abhängig ist. Unter Ketose ist sie drastisch erhöht. Wir sind also in der Lage, viel, viel besser mit freien Radikalen fertigzuwerden.«

Die Ketose verbessert drastisch die Produktion von Antioxidantien

Das Konzept des NADPH ist äußerst wichtig, aber findet keine breite Anerkennung. Es ist wahrscheinlich genauso wichtig wie NAD+, vor allem im Hinblick auf die Wiederaufladung endogener intrazellulärer Antioxidantien. Wie Christofferson erklärt, wird der anitoxidative Zustand einer Zelle einzig und allein vom NADPH-Redoxverhältnis bestimmt, und die einzig bekannte Möglichkeit, dieses Redoxverhältnis zu verändern, besteht in der Verbrennung von Beta-Hydroxybutyrat.

Weit verbreitet ist die Annahme, dass man freie Radikale durch die Aufnahme von Antioxidantien reduzieren kann, doch dies wurde eigentlich nie bewiesen. Christofferson führt dazu aus:

»Krebs korrespondierte darüber mit Linus Pauling. Er sagte: ›Im Hinblick auf Vitamin C wissen Sie gar nicht, wovon Sie da reden.‹ Das Beispiel, das ich im Buch zu diesem Thema zu geben versuche, ist, dass all diese Antioxidantien … von NADPH recycelt werden müssen. Das NADPH-Verhältnis allein bestimmt also die Art und Weise, wie all diese Antioxidantien wirken.«

»Wenn Sie Antioxidantien zu sich nehmen, dann ist das lediglich wie in einem gut gefüllten Supermarkt. Es gibt zehn Registrierkassen und zehn Kassiererinnen. Wie schnell die Leute abgefertigt werden, hängt von den zehn Registrierkassen ab. Nimmt man zwanzig Kassierer hinzu, so nützt das nichts. Es sind diese zehn Kassen, die bestimmen, wie viele Leute im Supermarkt abgefertigt werden.«

»Genauso verhält es sich mit den Antioxidantien. Sie können sie einnehmen und sie dem Vorrat der intrazellulären Antioxidantien hinzufügen, aber sie werden nicht schneller aufbereitet. Es besteht also ein großes Missverständnis darüber, wie Antioxidantien wirken. Wenn Sie auf Ketose umsteigen, gibt es tiefgreifende therapeutische Konsequenzen im Hinblick auf die Produktion der Antioxidantien.«

Strahlenschutz und Anti-Aging

Christofferson zitiert Forschung, die zeigte, dass sich bei Mäusen, die Strahlung ausgesetzt wurden, der Chromosomenschaden um 50 Prozent reduzierte, wenn man den Tieren anschließend Ketonester anstelle eines normalen Kohlenhydratfutters verabreichte. Wie er glaubt, ist die Einnahme von Ketonestern daher angeraten, wenn man zum Beispiel geröntgt wird oder fliegt. Ketonester können möglicherweise auch den normalen Alterungsvorgängen entgegenwirken.

»Eine der Theorien, die sich im Laufe der Zeit bewährt haben, ist die Freie-Radikal-Theorie vom Altern, die besagt, dass wir allein durch den normalen Stoffwechsel sehr viele, nur endogene freie Radikale produzieren. Und das wurde schon immer als die innerliche Ursache des Alterns angesehen, weil es das wichtigste schädigende Ereignis innerhalb der Zelle ist«, sagt er.

»Eine der Möglichkeiten, diese ständige endogene Produktion freier Radikale abzuschwächen, bieten die Ketose, der Ketose-Stoffwechsel und das Beta-Hydroxybutyrat. Dadurch verlangsamt sich nämlich die Produktion von freien Radikalen …«

»Der Beta-Hydroxybutyrat-Stoffwechsel bei der Ketose wird auch die NAD-Spiegel in unserem Körper drastisch erhöhen … Exogene NAD-Vorläufer, ketogene Diäten, Fasten oder Ketonpräparate sind also Möglichkeiten, diesen schädlichen Prozess des epigenetischen Alterns tatsächlich zu verlangsamen.«

Beta-Hydroxybutyrat aktiviert auch das Gen FOXO3a, das vielleicht einer der wichtigsten Leitungsbahnen fürs Anti-Aging darstellt. Es verändert wiederum die Expression von Hunderten anderer Gene.

Einige dieser Gene regulieren die interne Produktion von Antioxidantien wie Katalase und Superoxid-Dismutase. Diese sind nicht wie traditionelle Antioxidantien, die von NADPH recycelt werden müssen. Vielmehr wirken sie durch traditionelle Ketolyse, bei der Superoxid in Wasserstoffperoxid und dann in Wasser umgewandelt wird.

Ketonester verbessern die sportliche Leistung

Christofferson geht auch darauf ein, wie Ketonester die sportliche Leistung und die Regeneration verbessern können:

Ketonester erhöhen Leistung und Regeneration

»Eine weiteres gutes Anwendungsbeispiel aus der Praxis sind die Fahrer der Tour de France. Sie haben die Ketonester etwa 2012 entdeckt … Sie sind deshalb so wichtig für sie, da sie sich in der dritten Woche dieses aufreibenden Radrennens vor allem deshalb nicht mehr erholen, weil Sie durch die massive Aufnahme von Sauerstoff und die intensive Bewegung so viele freie Radikale erzeugen.«

»Wenn sie diesen Ketonester einnehmen, verspüren sie eine noch nie dagewesene Regenerationsfähigkeit, und zwar deshalb, weil er die Erzeugung freier Radikale reduziert und dadurch ihre Fähigkeit steigert, bei diesem Rennen mit all diesen zermürbenden, gewebsschädigenden freien Radikalen fertig zu werden.«

Weitere Vorzüge von Ketonestern

Es gibt auch Datenmaterial, das darauf hindeutet, dass Ketonester bei bestimmten Krankheiten heilsam sein können.

»Bei jemandem, der erste Anzeichen von Alzheimer aufweist, sind die [Ketonester] in der Lage, die Beta-Hydroxybutyrate-Spiegel auf medikamentenähnliche Level zu erhöhen. Diese verstärkten pleiotropen (mehrfachwirksamen) Effekte erzielt man durch Ketonester.«

»Ein weiterer Effekt … ist die Hemmung des NLRP3 Inflammasoms, also der Initialzellen, die die Entzündung auslösen. So vermag Beta-Hydroxybutyrat in höheren Konzentrationen eine Entzündung zu unterdrücken. Es kann [auch] als epigenetischer Reprogrammierer wirken. Es hemmt die HDAC-Proteine, das heißt jene Proteine, die die Marker an den Histonen anbringen, um die genetische Expression zu verändern.«

»Wie erste Daten zeigen, können Menschen, die sich in einem Krankheitsprozess befinden, mehr von einem Ester profitieren als jemand, der gesund ist und nur nach verbesserter Lebensqualität strebt. Abgesehen davon handelt es sich um eine natürliche Verbindung, um eine Kraftstoffquelle. In gewisser Weise ist es wirklich Nahrung.«

»Wenn Sie viel Sport treiben oder kurz vor einer Röntgenaufnahme oder vor dem Fliegen stehen, halte ich die Einnahme von Ketonester für eine durchaus vernünftige Lösung … Aber niemand behauptet, dass er die wichtigsten gesundheitlichen Vorgehensweisen, nämlich gute Ernährung, Sport und Fasten, ersetzen kann.«

MCT-Öl als Alternative

Eine andere therapeutische Möglichkeit besteht darin, MCT-Öl zu konsumieren, da sich diese Art von Fett leicht zur Ketonproduktion eignet. Ich verwende etwa 180 Milliliter Caprylsäure (Hauptbestandteil von MCT-Öl) pro Tag, da ich wegen meiner täglichen Bewegung viele Kalorien zuführen muss, mindestens 3.500 bis 4.000 Kalorien. Aus MCT-Ölen beziehe ich mehr als 1.000 Kalorien, was für mich gut funktioniert, da ich die hier besprochenen metabolischen Vorteile erziele.

MCT-Öl ist außerdem nicht so teuer wie Ketonester. Dennoch sind 180 Milliliter weit mehr, als die meisten Menschen vertragen könnten. Beginnen Sie mit der Einnahme von 1 Teelöffel und erhöhen Sie von dort aus langsam die Dosis. Achten Sie darauf, das Öl zusammen mit einer Menge anderer Fette einzunehmen, und nehmen Sie nicht mehr als 4 Esslöffel auf einmal ein – sonst wird Ihnen wahrscheinlich schlecht.

»MCTs kürzen den Weg ab, um in Ketose zu gelangen, [da] sie diese Kontrollwege umgehen«, erklärt Christofferson. »Normalerweise braucht man einen niedrigen Insulinspiegel, der Triglyceride freisetzt, die dann in Hepatozyten zu Beta-Hydroxybutyrat verarbeitet werden.«

»Aber MCT-Öle gelangen direkt in die Zelle und erzwingen diese Produktion, weil sie die Menge an Acetyl-CoA radikal erhöhen. Dadurch entsteht dann Beta-Hydroxybutyrat. Sie überwinden sogar die Blut-Hirn-Schranke, was bei den meisten Fettsäuren nicht der Fall ist.«

»Neuronen werden im Gehirn also direkt Ketone produzieren. Eine der Hauptursachen der Alzheimerkrankheit ist die Insulinresistenz im Gehirn. Es leidet an Energiemangel und kann keine Glukose verarbeiten. MCT-Öle gelangen direkt ins Gehirn. Oder sie produzieren Ketone im Blut, das sofort ins Gehirn transportiert wird; auf diese Weise werden diese Krankheitsursachen umgangen und diese energetische Lücke wird geschlossen.«

Warum Keto-Cycling so wichtig ist

Obwohl viele der Meinung sind, es sei am besten, kontinuierlich und auf unbestimmte Zeit in der Ernährungsketose zu verbleiben, kann ich dem ganz und gar nicht zustimmen. Ich glaube, es kann sogar höchst kontraproduktiv sein, dauerhaft eine kohlenhydratarme Ernährung beizubehalten.

»Glukose erhöht das Insulin, und es ist schrecklich, sich ständig in einem insulinreichen Zustand zu befinden. Aber es ist auch ein anaboles Hormon, das IGF-1 und all diese antibiotischen Reparaturwege anstößt.«

Es ist zwar wichtig, sich kohlenhydratarm zu ernähren, bis der Stoffwechsel flexibel und insulinsensitiv geworden ist, was bei einigen wirklich übergewichtigen Menschen Monate oder sogar Jahre dauern kann; doch sobald dieser Zustand erreicht ist, werden Sie Ihren Kohlenhydratspiegel (je nach Trainingsintensität) ein- oder zweimal pro Woche auf 100 oder 150 Gramm erhöhen wollen, vor allem zu den Zeiten, in denen Sie trainieren.

Dies wird die Stoffwechselflexibilität weiter verbessern und Sie dazu befähigen, nahtlos zwischen Fettverbrennung und Glukose umzuschalten. Wie bereits erwähnt, ist Glukose der universelle Kraftstoff, also müssen wir auch in der Lage sein, ihn zu nutzen. Wir wollen ihn nur nicht ständig verwenden. Christofferson stimmt dem zu und sagt:

»Sie müssen bedenken, dass Ihr Körper sich in einem ständigen Zustand von … Abbau [oder] Reparatur befindet. Wenn Sie im Zustand des Abbaus verharren, geben Sie Ihrem Körper keine Chance, sich zu reparieren, das heißt anabol (aufbauend) zu sein.«

»Glukose erhöht das Insulin, und es ist schrecklich, sich ständig in einem insulinreichen Zustand zu befinden. Aber es ist auch ein anaboles Hormon, das IGF-1 und all diese antibiotischen Reparaturwege anstößt.«

»Ich denke also, … die optimalste Strategie wird ein Hin- und Herwechseln zwischen den beiden Kraftstoffmodi sein. Ich denke, das gleicht dem, was unsere steinzeitlichen Vorfahren durchgemacht haben. Wahrscheinlich traten regelmäßig Zeiten der Entbehrung auf. Im Winter gab es nur sehr wenige oder gar keine Kohlenhydrate. Und wenn dann in Zeiten des Überflusses reichlich Kohlenhydrate verfügbar waren, konnten Reparatur und Regeneration stattfinden.«

»Ich denke, dass diese Strategie am Ende genau die richtige sein wird. Und wer weiß – für Menschen, die im Allgemeinen gesund sind, kann vielleicht schon ein gelegentliches Fasten ausreichen.«

Die Verbesserung der Stoffwechselgesundheit ist der Schlüssel für die Zeit nach COVID-19

Letztlich wird Ihnen die OptEntgiftungimierung Ihrer Stoffwechselgesundheit mithilfe der Ernährungsketose, die am besten durch die zeitliche Begrenzung der Essensaufnahme und Keto-Cycling erreicht wird, dabei helfen, in einer Welt nach COVID-19 mit größerer Zuversicht und weniger Angst voranzukommen. Christofferson merkt dazu an:

»Wenn man die Daten betrachtet und sich ansieht, was genau dieses Virus tut, so ist es ein Kinderspiel. Die Gesundheitsbehörden reden vom Abstandhalten und Maskentragen, aber die eine Sache, die uns direkt ins Auge springt, wird anscheinend niemals angesprochen, nämlich die Stoffwechselstörung.«

»Wir hätten sagen können: ›Eine Möglichkeit, die Schwere der Krankheit potenziell zu lindern, besteht darin, sich richtig zu ernähren, also mit diesen Dingen anzufangen und gestärkt aus dieser Sache herauszukommen.‹ Doch diese Botschaft wurde leider nicht vermittelt …«

»Das Problem [der Stoffwechselstörung] bestand schon vor der Krise. Es war da, und wir haben es versäumt, [es anzugehen]. Das Virus hat dieses [Versäumnis] aufgedeckt, und wir müssen das immer und immer wieder öffentlich ansprechen.«

»Es zeigt wirklich die tiefgreifenden Einseitigkeit im menschlichen Denken und die Art und Weise, wie wir auf Probleme reagieren, ohne eine vollständige Kostenberechnung durchzuführen. Betrachtet man leidenschaftslos all die wirtschaftlichen Kosten von Lockdowns im Vergleich zu dem, was wir im Hinblick auf das Virus erreichen, so ergibt sich ein unverhältnismäßiges Bild. Wir müssen einen Weg finden, die Dinge vernünftig abzugleichen.«

»Dieses Virus tötet unverhältnismäßig viele ältere Menschen. Die Pro-Kopf-Kosten für 80-Jährige belaufen sich auf insgesamt über 1 Million Dollar; damit könnte man das Leben von Hunderten von jüngeren Menschen retten. Ich denke also, dass unsere Reaktion in gewisser Weise absurd ist und das Problem einfach nicht richtig beleuchtet.«

»Der Punkt, über den man in Ruhe nachdenken sollte, lautet: Überdenkt die Gesundheitsvorsorge und die Tatsache, dass wir Jahr für Jahr für jede Krankheit enorme Summen ausgeben und fast keine Fortschritte erzielen.«

»Wir haben diese im Grunde kostenlose, innerlich wirkende Gesundheitsvorsorge [in Form der Ketone], die in jedem von uns installiert ist … Sie ist wirklich stark, und genau das ist es, was ich Ihnen als Botschaft mitgeben möchte: wie wirksam sie ist und wie leicht verfügbar. Sie können jederzeit darauf zugreifen, wenn Sie dazu bereit sind.«

Dieser Artikel erschien erstmal am 20. September 2020 auf Mercola.com.

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