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Der Verzehr von als so gesund beworbenen Milchprodukten und eine Supplementierung des angeblich für die Knochen so essenziellen Minerals führen zu einem Calciumüberschuss im ganzen Körper, der höchst toxisch ist und als Folge der Gesamtverkalkung zu einer Vielzahl todbringender Krankheiten führt.

Die toxischen Effekte von Milchprodukten und Calciumergänzungsmitteln

Der Mythos vom gesunden Calcium

Wir wissen heute, dass das anerkannte geologische Wissen aus der Zeit von Christoph Kolumbus auf wackeligen Füßen stand. Im 15. Jahrhundert schien die »Wahrheit« einer flachen Erdscheibe offensichtlich und wurde nicht infrage gestellt.

Seit jener Zeit hat sich unser Weltbild jedoch drastisch verändert. Heute kann man sich kaum mehr vorstellen, wie sich jemand eine solch vereinfachte, zweidimensionale Vorstellung unseres Planeten ausdenken konnte.

Doch auch heute kommt es vor, dass Märchen für wahr gehalten werden, weil wir wollen, dass sie wahr sind oder dies für uns unerlässlich ist. Unter Wissenschaftlern wie Laien kommt es allzu oft vor, dass sie ihren beruflichen und persönlichen Ruf riskieren, weil sie sich geradezu verbissen an ihre zuvor gezogenen Schlussfolgerungen klammern – selbst wenn sich ihre »unumstößlichen Fakten« als falsch erwiesen haben. Genau das ist der Fall bei Calcium.

Calcium ist essenziell für die Körperfunktionen. Das steht außer Frage, und ich beabsichtige keineswegs, einen Kreuzzug gegen diesen essenziellen Nährstoff anzuzetteln. Das Ziel ist es vielmehr, die reale und ernste Gefahr aufzudecken, die besteht, wenn wir übermäßige Mengen davon in unseren Körper pumpen. Genau wie Eisen und Kupfer ist Calcium für unsere Gesundheit absolut notwendig. Doch zu hohe Konzentrationen dieser drei Substanzen, die nur knapp über dem erforderlichen Maß liegen, sind überaus toxisch. Ein Mangel an diesen Nährstoffen ist sicherlich nicht wünschenswert, kommt aber kaum vor. Eine irrationale Angst vor einem so seltenen und dabei einfach zu behandelnden Defizit sollte nicht zur kontinuierlichen Zufuhr höchst toxischer Mengen führen.

Das große Problem mit Calcium

Die Wahrheit über die toxischen Auswirkungen eines Calciumüberschusses auszusprechen, wird zweifellos einen Sturm ohrenbetäubender Kritik auslösen. Die Milchindustrie, das medizinische Establishment und die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln haben unermesslich viel Zeit, Geld und Talent investiert, um alle von der Notwendigkeit einer erhöhten Calciumzufuhr und Calciumergänzungsmitteln für die Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose zu überzeugen.

Wer Calcium – einen allgemein akzeptierten »guten« Nährstoff – als Ursache von Krankheit und Tod anzuklagen wagt, wird Vergeltungsmaßnahmen seitens der angegriffenen Egos und bedrohten Bankkonten ernten.

Doch neueste wissenschaftliche Daten liefern überwältigende Argumente gegen Calcium. Anders als die Boulevardpresse und die Milchindustrie uns weismachen wollen, ist das wahre Problem also kein Calciummangel in der Ernährung, sondern eine »Verlagerung« des Calciums von den Knochen in andere Körperbereiche.1,2,3

Jahrzehnte lang versprach die Milchwerbung Gesundheit und Kraft

Dieser Überschuss in nichtknöchernen Geweben erhöht erwiesenermaßen die Gesamtsterblichkeit. Und nicht nur das: Es ist nämlich mit einem deutlich höheren Risiko verbunden, an tödlichen Erkrankungen zu sterben – an koronarer Herzerkrankung und Krebs. Diese ernüchternden Beweise gilt es zu bedenken…

Zu viel Calcium schadet dem Herzen

Wer täglich 500 Milligramm Calcium zusätzlich konsumiert, bei dem steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt um 30 Prozent und das Risiko für einen Schlaganfall um 20 Prozent – dies ergab sich als Konsens aus einer umfassenden Revision von fünfzehn unabhängigen klinischen Studien. Wie die überprüfenden Forscher berichteten, hatten Probanden, die Calciumpräparate (täglich 500 Milligramm oder mehr) einnahmen, ein um 27 bis 31 Prozent höheres Herzinfarktrisiko und ein um 12 bis 20 Prozent höheres Schlaganfallrisiko.4,5,6

Schüttet man noch mehr Calcium in den Topf, wird das Gebräu noch gefährlicher. Eine Studie mit über 61.000 Teilnehmern, die über einen Zeitraum von 19 Jahren begleitet wurden, kam zu dem Schluss, dass eine Calciumzufuhr von mehr als 1.400 Milligramm am Tag zu einem alarmierenden 40-prozentigen Anstieg des Sterberisikos aufgrund kardiovaskulärer Erkrankungen im Allgemeinen führte und zu einem 114-prozentigen Anstieg des Sterberisikos aufgrund eines reduzierten Blutflusses zum Herzmuskel (ischämische Herzkrankheit).7

Ein weiterer klinischer Versuch verglich Personen, die regelmäßig Calciumpräparate einnahmen, mit solchen, die überhaupt keine Ergänzungsmittel verwendeten. Die Forscher folgerten ebenfalls, dass die Probanden, die Ergänzungsmittel einnahmen, ein signifikant höheres Herzinfarktrisiko aufwiesen.8 Wie dieselbe Studie zudem herausfand, erhöhte eine Calciumsupplementierung bei Frauen nach den Wechseljahren deutlich den Gesamtcholesterinspiegel. Das Gesamtcholesterin ist ein Faktor, der allgemein als wichtiger Maßstab für das Risiko der koronaren Herzkrankheit gilt.

Gesunde postmenopausale Frauen, die Calciumpräparate einnahmen, waren die Probandinnen in einer großen, 5-jährigen Bevölkerungsstudie. Die Forscher berichteten von einem signifikanten Anstieg vaskulärer Vorfälle wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Eine höhere Calciumzufuhr wurde auch einbezogen, weil diese vaskulären Vorfälle bei Frauen, die angaben, sehr folgsam ihre Ergänzungsmittel einzunehmen, ausgeprägter waren. Das ließ auf einen größeren Gesamtkonsum von Calcium schließen.9,10

Möglicherweise noch schlüssigere Beweise liefert die Computertomografie (CT-Scan). Dieses starke Diagnosewerkzeug bündelt Computertechnologie und Röntgenstrahlen, um Schnittbilder von Körperstrukturen zu erstellen. CT-Scans zeigen, dass über ein Drittel aller Amerikaner über 45 Jahren Anzeichen für Arterienverkalkung hat.11 Dieser Prozentsatz steigt mit höherem Alter deutlich an, und bei Frauen nach den Wechseljahren sowie bei Männern mit Testosteronmangel schießt er geradezu in die Höhe.

Die Verkalkung der Arterien ist so eng mit der koronaren Herzkrankheit verbunden, dass die Messung der Verkalkung in den Blutgefäßen dafür herangezogen wird, um die Entwicklung und das Fortschreiten zu bestimmen.12,13

Wie eine Studie von 1990 demonstrierte, nimmt der Calciumgehalt in arteriellen Plaques mit der Entwicklung der Plaques zu. Die ersten klar erkennbaren Anzeichen von Atherosklerose sind Fettstreifen in den Arterienwänden. Forscher berichteten, dass diese Fettstreifen 13-mal mehr Calcium enthielten als gesundes Arteriengewebe. Mäßig ausgeprägte Plaques beinhalteten 25-mal mehr, und voll ausgebildete Plaques 80-mal mehr Calcium. Calciumsalze machen rund 50 Prozent des Trockengewichts fortgeschrittener Plaques aus. In den Anfangsphasen von Atherosklerose schienen die Plaques cholesterinbeladen, während die fortgeschrittenen sehr calciumreich waren.14

Andere Forscher berichteten ebenfalls über einen erhöhten Calciumgehalt der atherosklerotischen Plaques bei älteren Patienten.15 Dies steht eindeutig im Einklang mit dem zunehmenden Grad der übermäßigen Calciumzufuhr, die bei älteren Patienten beobachtet wird.

Zu viel Calcium begünstigt Krebs

Calcium und Krebs sind häufig Bettgenossen. Diese Tatsache ist seit Jahrzehnten bekannt. Medizinforscher, die nicht wollen, dass dieser nahezu heilige Nährstoff an der Krebsentstehung und -entwicklung beteiligt sein könnte, zögern jedoch, den Zusammenhang herzustellen.

In bösartigem Gewebe werden häufig sowohl mikroskopisch kleine als auch leicht sichtbare Verkalkungen festgestellt. Solche Ablagerungen neigen dazu, sich an Entzündungsherden und Orten mit einem Mangel an Antioxidantien zu bilden. Doch wenn Calcium- und Phosphorhaushalt zu sehr aus dem Gleichgewicht geraten, kann es auch ohne Entzündung zu Ablagerungen kommen. Beginnt Calcium sich erst einmal anzusammeln – mit auslösendem Entzündungsherd oder ohne –, dann löst das Vorhandensein von Verkalkungen häufig eine Entzündung aus oder verstärkt diese, wodurch eine weitere Ablagerung begünstigt wird.

Diese Gewebeverkalkungen sind häufig bei Krebspatienten zu beobachten, und es gibt Hinweise darauf, dass zwischen den beiden ein kausaler Zusammenhang besteht. Kalkeinlagerungen in der Schilddrüse beispielsweise erhöhen nachweislich das Auftreten bösartiger Tumore.16

Zugegeben, nur weil Calcium und Krebs oftmals an derselben Stelle auftreten, beweist das noch nicht die ursächliche Rolle von Calcium. Aber wir haben ein Corpus Delicti: einen Mechanismus, den die Wissenschaft »oxidativen Stress« nennt.

Zwei Fakten stellen eine unbestrittene Verbindung zwischen überschüssigem Calcium und Krebs her:

  1. Oxidativer Stress ist ein bekannter kausaler Faktor bei allen degenerativen Erkrankungen, besonders bei Krebs.
  2. Vermehrtes intrazelluläres Calcium erhöht immer den oxidativen Stress, selbst wenn keine nachweisbare Verkalkung vorliegt.

Zudem scheint es so, dass die Aggressivität einiger Krebsarten in direktem Zusammenhang mit der Calciumkonzentration in den Zellen steht. Beim kleinzelligen Lungenkarzinom – einem hochgradig bösartigen Krebs – vermehren sich die Krebszellen tatsächlich durch einen chemischen Prozess, der die Calciumkonzentration in den Zellen erhöht. Mehrere Forscher wiesen nach, dass sich auch die invasiven Eigenschaften des Krebses verstärken, was zu einer Metastasierung führt, wenn die Konzentration intrazellulären Calciums steigt.17,18,19

Es gibt aber auch eine Calcium-Krebs-Partnerschaft, die einen noch solideren Nachweis dafür liefert, dass Calcium krebsfördernd wirkt. Krebszellen scheinen erhöhtes intrazelluläres Calcium zu brauchen oder zumindest aufnehmen zu wollen. Viele Krebszellen entwickeln sogar vermehrt Calciumkanäle. Diese Kanäle erleichtern und fördern den Fluss von Calcium in die Zellen und tragen dazu bei, einen Zustand erhöhten intrazellulären Calciumgehalts herzustellen.20 Dieser Zufluss erhöht den oxidativen Stress und fördert die Krebsausbreitung in andere Drüsen und Organe.

Umgekehrt scheint eine geringere Calciumaufnahme den Krebs weniger invasiv und weniger anfällig für das Wachstum neuer Blutgefäße zu machen.21 Wenn Calcium aus metastasierenden Melanomzellen im Gehirn herausgezogen wird, verringert sich tatsächlich die metastasierende Eigenschaft dieser Krebszellen. Darüber hinaus hat ein reduzierter Calciumgehalt in solch einer Zelle einen geringeren intrazellulären oxidativen Stress zur Folge. Das wiederum macht diese malignen Zellen sogar widerstandsfähiger gegen Chemotherapien, da diese toxischen Chemikalien, die versuchen, Krebszellen durch die Erhöhung intrazellulären oxidativen Stresses abzutöten und den Tod der Zelle zu erreichen, nun weniger wirksam sind.22

Ein Calciumüberschuss in einer Zelle führt nicht immer zu Krebs, aber durch erhöhten oxidativen Stress immer zu einer geschwächten Zellgesundheit, die sich in einer ganzen Reihe von Krankheiten, wie zum Beispiel Herzerkrankungen oder Krebs manifestieren kann.

Toxizität der Calciumsupplementierung

Die Entdeckung des Milch-Alkali-Syndroms belegte schon vor langer Zeit die Toxizität der Calciumsupplementierung. Diese Erkrankung wurde 1923 identifiziert, als Magengeschwüre noch mit Milch und Natriumbicarbonat behandelt wurden.23 Obwohl Milch und Natriumbicarbonat allein ausreichten, um das Syndrom hervorzurufen, entwickelte sich dieses von einer relativ seltenen Erkrankung zu einer nahezu nicht mehr vorhandenen, als Mitte der 1980er-Jahre sogenannte Protonenpumpenhemmer für Magengeschwüre auf den Markt kamen und für eine effektive Behandlung keine Calciumaufnahme mehr erforderlich war.24

Doch als Calciumcarbonat, ein frei verkäuflicher Säureblocker, Milch als dominierende Calciumquelle für Menschen, die ihr Magengeschwür selbst behandeln wollten, ablöste, erhöhte sich die Fallrate des Milch-Alkali-Syndroms deutlich.25,26 Das »derzeitige« Milch-Alkali-Syndrom, das inzwischen durch Calciumcarbonat und viel weniger durch Milch verursacht wird, hat sich zur dritthäufigsten Ursache für Hyperkalzämie (Calciumüberschuss) jedweder Ausprägung und zur zweithäufigsten Ursache auffälliger Hyperkalzämie bei Patienten mit Nierenerkrankungen im Endstadium entwickelt.27

Der Zusammenhang zwischen Calcium und dem Auftreten sowie dem Fortschreiten degenerativer Erkrankungen liegt auf der Hand. Wo degenerative Krankheiten festgestellt werden, ist auch ein Überschuss des Minerals vorhanden. Die dargelegten Zusammenhänge zwischen Calcium und Krankheit liefern ein überzeugendes Argument gegen eine zusätzliche Calciumzufuhr, sei es über die Ernährung oder in Form von Ergänzungsmitteln.

Wie Zellen den Calciumspiegel begrenzen

Um gesund zu bleiben, müssen die Zellen die Calciumkonzentration innerhalb bestimmter und recht enger Grenzen halten. Bei hohem extrazellulärem Überschuss erfordert die Aufrechterhaltung normaler Calciumspiegel in den Zellen sehr viel zelluläre Energie. Zunächst muss die Zelle versuchen, den Zutritt des Calciums zu begrenzen, indem sie die Permeabilität der Membran, also deren Durchlässigkeit, verringert und den Eintritt durch Calciumkanäle, die in die Membran eingebettet sind, streng überwacht. Sobald der normale intrazelluläre Calciumspiegel überschritten wird, versucht die Zelle, den Schaden zu begrenzen. Sie bindet das Calcium oder speichert es zwischen28 und/oder schließt es in intrazelluläre Kompartimente (abgegrenzte Zellbereiche) ein.29

Zellen versuchen zudem, die Calciumkonzentration in Schach zu halten, indem sie Überschüsse durch einen Prozess ausstoßen, der Extrusion genannt wird. Die Extrusion erfordert die Oxidation von ATP,30 einem Molekül mit extrem hoher Energie. Ziel ist es, eine »Calciumpumpe« zu erzeugen, die von anderen hochenergetischen Molekülen angetrieben wird.31,32 Weil diese »Pumpe« das Calcium aus der Zelle in eine bereits hohe Konzentration an extrazellulärem Calcium stoßen muss, generieren die Rate und Intensität des Energieverbrauchs eine große Menge an oxidativen Nebenprodukten. Das ist sogar dann der Fall, wenn die intrazelluläre Calciumkonzentration normal oder nur leicht erhöht ist.

Sind die Calciumkonzentrationen außerhalb der Zelle über lange Zeit zu hoch, kehrt der intrazelluläre Spiegel nie auf Normalwerte zurück, und der oxidative Stress in der Zelle ist permanent erhöht. Diese Situation lädt zur Manifestation und vollen Entfaltung der degenerativen Krankheit ein und unterstreicht die Notwendigkeit, eine übermäßige Calciumzufuhr zu vermeiden.

Fazit

  • Alle Krankheiten entstehen oder verschlimmern sich durch erhöhten oxidativen Stress.
  • Erhöhtes intrazelluläres Calcium erhöht den oxidativen Stress in den Zellen.
  • Calciumkanalblocker reduzieren das intrazelluläre Calcium.
  • Man kann davon ausgehen, dass Calciumkanalblocker eine deutliche Linderung der Symptome und der Mortalität aufgrund jedweder Erkrankung herbeiführen.
  • Signifikante Langzeitstudien bestätigen, dass Calciumkanalblocker die Gesamtsterblichkeit reduzieren. (Dies ist vermutlich das einzige verschreibungspflichtige Medikament auf dem Markt, das diesem Anspruch gerecht wird.)

Die Beweislage ist klar. Wenn sich Calcium erst einmal im Körper über den jeweiligen Bedarf hinaus ansammelt, wird es toxisch. Machen Sie keinen Fehler:

Wenn Sie sich an die gängigen Ernährungsempfehlungen, vor allem hinsichtlich Calcium, halten, bringen Sie Ihre Gesundheit und Ihr Leben in ernste Gefahr.

Dr. med. Dr. jur. Thomas E. Levy

Noch wichtiger ist, die gängige Meinung zu verwerfen, nach der eine bereits calciumreiche Ernährung mit Calciumpräparaten ergänzt werden sollte. Die Häufigkeit von Knochenbrüchen bei älteren Menschen stützt die allgemein akzeptierte Empfehlung, dass wir alle mehr Calcium zu uns nehmen sollten. Das ist jedoch keine Wissenschaft, sondern unwissenschaftlicher Humbug!

Was nun? Weniger Calcium – länger gesund!

Zunächst einmal ist jegliche Calciumsupplementierung einzustellen, zu viel Calcium im Essen muss eingeschränkt werden, und alle calciumreichen Lebensmittel sowie solche, mit Vitamin D angereichert sind, müssen gemieden werden. Dasselbe gilt für die Einnahme von Magensäureblockern, die ebenfalls große Mengen von Calcium liefern.

Erwachsene unter 35 benötigen gerade mal 300-400, über 35 nur noch 200-300 Milligramm Calcium pro Tag. Ein Bedarf, der mit einem Glas Milch (302 Milligramm Calcium) oder einem 150-Milligramm-Becher-Joghurt (260 Milligramm Calcium) bereits gedeckt wird. Selbst ein Soja-Joghurt liefert nicht wesentlich weniger Calcium (250 Milligramm), und auch Soja- und Reismilch (je 300 Milligramm pro 240-Milliliter-Glas) sind keine Optionen, wenn schon eine einzige Scheibe Käse (30 Gramm) zum Frühstück mit 200 Milligramm Calcium zu Buche schlägt. Hier gilt es also, die übliche Ernährungsroutine grundlegend zu überdenken.

Eine gründliche Durchsicht der wissenschaftlichen Literatur liefert überraschende Antworten auf die Frage: Was passiert, wenn der Zugang von Calcium zu Körperstrukturen und -zellen absichtlich eingeschränkt wird? Die Antwort lautet: Gesundheit bricht sich Bahn!

Magnesium, Vitamin K und D helfen, Verkalkungen aufzulösen

Magnesium:
Magnesium und Calcium sind biologische Gegenspieler. Diese kontradiktorische Beziehung ermöglicht es dem Magnesium, als natürlicher Calciumkanalblocker zu fungieren.

Bei einem Calciumüberschuss liegt immer auch ein Magnesiummangel vor. Magnesium löst Calciumablagerungen auf und hält sie in gelöstem Zustand.33

Empfehlenswert ist eine Supplementierung mit Magnesiumglycinat zwischen 100 bis 800 Milligramm, je nach Darmempfindlichkeit.

Vitamin K:
Vitamin K ist ein weiterer wichtiger Helfer. Es löst Verkalkungen in ausreichender Menge auf und verhindert gleichzeitig die Auflösung beziehungsweise Calciummobilisierung aus den Knochen. Ein gutes Vitamin-K-Produkt ist »Super K« von Life Extensions. (Eine Weichkapsel enthält 1500 Mikrogramm K1, 1000 Mikrogramm MK-4 und 100 Mikrogramm MK-7.)

Vitamin D:
Calcium und Vitamin D sollten niemals zusammen eingenommen werden. Das Problem: Vitamin D erhöht die Calciumaufnahme im Magen-Darm-Trakt signifikant. Außerdem wirkt auch ein Überschuss hiervon toxisch. Dies sollte jedoch niemanden davon abhalten, diesen lebenswichtigen Nährstoff zu supplementieren, der hilfreich bei einer Vielzahl von Krankheiten ist. In unserem Kontext hier ist wichtig: Vitamin D unterdrückt die Resorption von Knochen und den Verlust des Calciums im Knochen, sodass diese Quelle für Calciumüberschüsse im Körper ausgeschaltet wird.

Die derzeit verfügbare wissenschaftliche Literatur weist darauf hin, dass ein guter Zielwert für Vitamin D im Blut zwischen 40 und 80 ng/ml liegt. Innerhalb dieser Spanne wäre ein Niveau zwischen 50 und 60 ng/ml wahrscheinlich optimal für die langfristige Erhaltung.

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