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Diese Artikelserie basiert auf dem Buch »Vorsicht Nährstoffräuber!« von Suzy Cohen. In diesem fünften Teil erfahren Sie, wie Ihr Lifestyle Ihnen Nährstoffe rauben kann.

Auf einen Blick
  1. Alkohol, Zigaretten, Stress und einige andere Faktoren können Ihnen wichtige Nährstoffe rauben.
  2. Durch eine ausgleichende gesunde Ernährung und Nahrungsergänzung können Sie einem Nährstoffmangel vorbeugen.
  3. Oftmals reichen kleine Veränderungen im Alltag, um einen Nährstoffraub zu reduzieren oder verlorene Nährstoffe gezielt wieder aufzufüllen.

Vorsicht Nährstoffräuber! Teil 5

Lifestyle-Nährstoffräuber

In den letzten Artikeln haben Sie viel über Medikamente erfahren, welche Ihnen wichtige Nährstoffe rauben. Doch nicht nur Medikamente sind Nährstoffräuber. Tatsächlich spüren auch Menschen, die überhaupt keine Medikamente einnehmen, die Folgen eines Nährstoffmangels. Denn auch die Art, wie wir leben – ob wir beispielsweise Kaffee oder koffeinhaltige Limonade trinken oder die berühmten Diäten mit Jo-Jo-Effekt machen, kann zum Nährstoffverlust führen.

Bereiten wir uns nicht alle großen Stress über unsere Lebensumstände? Das kann Ihnen allmählich das Leben rauben, denn Stress ist ein echter Räuber von gesunden Nährstoffen und Hormonen.

Auch die mangelnde Absorption aufgrund von schlechter Verdauung kann dazu führen, dass Sie wichtige Nährstoffe verlieren. Das mag Sie im Augenblick vielleicht überraschen, aber wie Sie bald sehen werden, kann Ihnen eine Vielfalt von Lifestyle-Nährstoffräubern vitale Nährstoffe entziehen.

Um einen Eindruck davon zu erhalten, wie wichtig es ist, auf Nährstoffe zu achten, die womöglich ersetzt werden müssen, beantworten Sie einfach die folgenden Fragen.

Trinken Sie gern Kaffee oder Tee?

Diese beliebten Getränke enthalten eine Menge Tannine – Stoffe, die dem Körper wichtige Mineralstoffe rauben können. Wenn Sie also gern täglich Kaffee oder Tee trinken, dann kann es sein, dass Ihnen bereits Kalzium, Magnesium, Zink, Phosphor, Eisen und andere Mineralien fehlen. Außerdem hat Koffein eine harntreibende Wirkung.

So groß der Genuss ist, aber auch Kaffe oder Tee können Ihrem Körper wertvolle Nährstoffe rauben
©franz12 – stock.adobe.com

Aber keine Sorge – Sie brauchen nicht ganz auf diese Getränke zu verzichten. Mit Spurenelemente-Ergänzungsmittel können Sie die Mineralstoffe wieder auffüllen. Auch grüne Getränke und Spirulina-Ergänzungsmittel versorgen Ihren Körper mit gesunden Mineralstoffen, die zudem leicht verdaulich sind. Kräutertee enthält keine Tannine und raubt deshalb auch keine Mineralstoffe.

Koffein in schwarzem oder grünem Tee (und für empfindliche Menschen sogar Matcha-Tee), Kaffee und Energy-Drinks können so stark anregend wirken, dass Sie abends Tranquilizer oder Schlafmittel brauchen. Weit vernünftiger wäre es, ab 15 Uhr auf koffeinhaltige Getränke zu verzichten und stattdessen Kräutertee zu trinken. Sie schlafen besser und schonen darüber hinaus auch noch Ihre wertvollen Mineralstoffe.

Sind Sie ein Cola-Junkie?

Rundheraus gesagt: Cola-Limonade ist nicht gut für Sie. Entgegen der glamourösen Werbung liefert sie Ihrem Körper keinerlei Nährstoffe. Viele Gesundheitsexperten halten Cola wegen des hohen Phosphorsäure-Gehalts für einen starken Nährstoffräuber knochenaufbauender Mineralstoffe. Diese Säure ist so stark, dass der Körper Kalzium aus den Knochen freisetzt, um sie abzupuffern. Natürlich ist es etwas komplizierter, aber Sie verstehen, worum es geht. Cola enthält auch viel fruktosehaltigen Maissirup und Zucker, was zur Entwicklung von Diabetes und Fettleibigkeit beiträgt.

Künstlich gesüßte Cola (Diät-Cola) ist nicht einen Deut besser. Die Hersteller machen daraus auch gar keinen Hehl und verheimlichen Ihnen nicht, was Sie bekommen. Aber keiner dieser künstlichen Süßstoffe – es ist unerheblich, welcher, sie sind im Wesentlichen alle gleich – hilft Ihnen, abzunehmen.

Essen Sie lieber natürlichen Zucker, nur einfach etwas weniger. Versuchen Sie Honig und rohen Agavendicksaft, Molassesirup, Kokosnuss-Nektar oder braunen Reissirup.

Müssen Sie Abführmittel einnehmen?

Wer zur Verstopfung neigt, greift häufig zu Abführmitteln, um regelmäßig zur Toilette gehen zu können. Wenn Sie solche Mittel (verschreibungspflichtig oder rezeptfrei) mehr als zweimal pro Woche einnehmen, dann werden Ihnen schon bald sämtliche Nährstoffe geraubt, die für Ihre Gesundheit nötig sind. Abführmittel beschleunigen nämlich die Passage des Essens durch den Dickdarm. Ihr Körper hat keine Chance, all die gesunden Nährstoffe aus dem Essen herauszulösen. Abführmittel wirken sich am stärksten auf Mineralstoffe und fettlösliche Vitamine wie die Vitamine D und A aus.

Wenn Sie regelmäßig Abführmittel verwenden, dann nehmen Sie gleichzeitig ein gutes Multivitaminpräparat, Spurenelemente sowie Vitamin D und/oder Betacarotin (zur Versorgung mit Vitamin A) ein. Und wenn die Verstopfung Sie so stark belastet, dann überlegen Sie, täglich Probiotika – das sind Ergänzungsmittel, die nützliche Bakterien enthalten – und eine kleine Menge Aloe vera einzunehmen.

Auch eine zuckerarme Ernährung kann helfen, ebenso die Einnahme von Enzymen zu jeder Mahlzeit. Es wird Ihnen auch guttun, regelmäßig Haferbrei (aber nicht aus Instantflocken) und Trockenpflaumen zu essen.

Ist Rotwein in Ihrem Haushalt die sechste Lebensmittelgruppe?

Ich weiß, wie gern die Menschen Alkohol trinken. Einer meiner Freunde hat sogar einen Weinkeller, der größer ist als meine ganze Wohnung! Sie wissen bereits, dass übermäßiges Trinken schädlich ist. Denn Alkohol bildet ein starkes Neurotoxin namens Acetaldehyd, das Gehirn, Leber und Bauchspeicheldrüse angreift. Ich erspare Ihnen einen langen Vortrag, weil ich selbst auch gern Schokoladen-Martinis trinke.

Regelmäßiger Alkoholgenuss raubt Ihrem Körper sämtliche B-Vitamine (besonders Thiamin) sowie Glutathion, Mineralstoffe, Vitamin C, nützliche Bakterien und andere wichtige Nährstoffe, die Sie brauchen, um gesund zu bleiben. Ein paar Nährstoffe zu verlieren – das mag sich harmlos anhören, aber mit der Zeit kann die Nährstoffräuberei des Alkohols dazu führen, dass Leber und Bauchspeicheldrüse ihre Tätigkeit einstellen. Natürlich kommt es zu diesem Extremfall normalerweise nur bei chronischem Alkoholmissbrauch, aber es kann auch Menschen mit chronischen Problemen des Magen-Darm-Trakts treffen.

Der starke Nährstoffräuber-Effekt stellt sich sogar bei Menschen ein, die jeden Abend nur ein Glas Wein zum Essen trinken. Wenn Sie regelmäßig Alkohol trinken, dann schützen Sie sich mit guten Ergänzungsmitteln wie Vitamin-B-Komplex, zusätzlichem Thiamin, Probiotika, mit Spurenelementen, zusätzlichem Selen und den Vitaminen C und E.

Sind Sie gestresst?

Willkommen auf der Erde! Wer wäre nicht gestresst? Ich glaube, Stress ist der Grund dafür, dass ein entspannendes Glas Wein für manche die sechste Lebensmittelgruppe darstellt.

Die Ärzte wissen schon seit Langem, dass alle Arten von Stress Ihr Immunsystem belasten und Sie körperlich und emotional erschöpfen können. Stress schädigt, vor allem wenn er lange anhält, Nebennieren und Schilddrüse, und bringt dadurch wichtige Hormone im Körper aus dem Gleichgewicht. Der Nährstoffräuber-Effekt von Stress ist weit verbreitet, entwickelt sich allerdings nur langsam.

Sie sollten vielleicht B-Vitamine ergänzen, denn das sind Nährstoffe, die den Stress abbauen helfen. Besonders Pantethin aktiviert die Nebennieren. Auch Antioxidantien sind für Sie wichtig, weil Stress zu einer Schädigung der Zellen durch freie Radikale führt. Entzündungen, Krebs, Diabetes und Herzkrankheit können die Folge sein. Freie Radikale sind natürlich auftretende zellschädigende Moleküle. Ein kräftiges Antioxidans namens Astaxanthin ist in jedem Fall eine gute Ergänzung zur Unterstützung der Gesundheit. Auch Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium sind von großer Bedeutung.

Sie könnten auch ein Ergänzungsmittel versuchen, das Grünes aus dem Meer enthält, wie Spirulina, Chlorophyll und Phytoplankton oder Gerstengras und andere grüne Ergänzungsmittel, die in Bioläden angeboten werden.

Rauchen Sie gern? Und ich meine nicht nur Zigaretten …

Zigaretten- und Marihuanaraucher neigen zu einem Mangel an Vitamin C, einem krebsverhütenden Stoff, der sich in Zitrusfrüchten findet. Tatsächlich kostet Sie jede Zigarette rund 30 mg Vitamin C. Sie brauchen Vitamin C, damit die Arterien elastisch bleiben und das Blut ungehindert zum Herzen und durch den gesamten Körper fließen kann. Da Vitamin C im Körper nicht gespeichert wird, wiegt der Nährstoffräuber-Effekt des Rauchens besonders schwer. Das ist ein Grund dafür, dass das Krebsrisiko für Raucher und Passivraucher deutlich erhöht ist.

Durch das Rauchen von Zigaretten gelangt das Schwermetall Cadmium in den Körper. Cadmium ist ein starkes Nervengift. Im Körper verdrängt es die Spurenelemente, man könnte es also als Nährstoffräuber gesunder Mineralstoffe (die für den Knochenaufbau gebraucht werden) bezeichnen. Rauchen stiehlt auch Thiamin; ein niedriger Thiaminspiegel kann zu Herz-Kreislaufproblemen, neurologischen und neuro-muskulären Problemen und der Beriberi-Krankheit führen.

Wem das noch nicht reicht: Rauchen führt zum Lungenkrebs. Es gibt Hunderte von Studien, die die Verbindung zwischen Rauchen und Lungenkrebs zweifelsfrei belegen. Vitamin A kann helfen. Vitamin A schützt die Lunge und kann einige der Schäden, die das Rauchen an diesem empfindlichen Gewebe verursacht, reparieren. Einen gewissen zusätzlichen Schutz bietet ein gutes Antioxidans, Vitamin C, NAcetly-L-Cystein (NAC) und Thiamin-Ergänzungsmittel sind für Raucher und ehemalige Raucher sicher gut.

Sitzen Sie den ganzen Tag im Büro?

Wenn es Ihnen geht wie mir, dann kommen Sie nur selten an die Sonne. Ich spiele weder Golf noch Tennis und nehme keine Sonnenbäder. Ich sitze einfach nur hier, schreibe coole Bücher und beantworte Fragen zu gesundheitlichen Themen, die aus der ganzen Welt an mich gestellt werden. Wenn Sie ständig in geschlossenen Räumen arbeiten müssen, dann kann sich ein Vitamin-D-Mangel entwickeln. Sonnenlicht regt die Haut zur Bildung von Vitamin D an, nur wird es leider von Smog, Nebel, Vorhängen, Sonnenschutzmitteln und sogar von Fensterglas blockiert.

Vitamin D brauchen Sie für starke Knochen, zur Verhütung von Krebs und Diabetes. Ich werde nicht sofort Ergänzungsmittel empfehlen, es sei denn, Sie sind über 40 oder chronisch krank. Ich empfehle Ihnen vielmehr, Ihr Büro zu verlassen und einen kleinen Spaziergang zu machen. 15 Minuten Sonnenlicht am Tag kann für die Gesundheit Wunder wirken. Im Idealfall bekommen Sie dieses Sonnenlicht auf Bauch und Rücken, nicht auf Arme oder Gesicht. Die Erhöhung des Serumspiegels an Vitamin D senkt die Häufigkeit von Multipler Sklerose, Brustkrebs, Prostatakrebs, Leukämie und Autoimmunerkrankungen.

Haben Sie das Gefühl, den Verstand zu verlieren?

Wenn Sie anfangen, kleinere Dinge zu vergessen, sich deprimiert zu fühlen oder verwirrt zu werden, dann werden Ihnen Arzt und Familie womöglich empfehlen, mit der Einnahme eines starken bewusstseinsverändernden Medikaments zu beginnen. Bevor Sie diesem Rat folgen, lesen Sie bitte weiter: Als ich vor Jahren in Alten- und Pflegeheimen und betreuten Einrichtungen gearbeitet habe, wurden vielen Bewohnern Psychopharmaka verordnet. Als ich Ihren Vitamin-B12-Spiegel untersuchen ließ, war dieser bei vielen erniedrigt.

Warum ist das von Bedeutung? Vitamin B12 spielt für die Funktion des Gehirns eine unglaublich wichtige Rolle. Und viele Menschen bekommen diesen wichtigen Nährstoff mit zunehmendem Alter nur schwer in ausreichenden Mengen. Wenn bei Ihnen die Diagnose Demenz oder Alzheimer gestellt wurde oder wenn Sie einfach nur Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis haben, dann lassen Sie Ihre B12-Werte bestimmen. Da Vitamin B12 in Fleisch enthalten ist, kann sich bei Veganern ohne ausreichenden Ersatz ebenfalls ein Mangel entwickeln.

Ein Anzeichen für einen Vitamin-B12-Mangel kann das Gefühl von tausend Nadelstichen in Händen und Füßen sein. Oder auch wunde Stellen im Mund oder in der Umgebung des Mundes. Bei Vitamin-B12-Mangel können auch die anderen B-Vitamine erniedrigt sein, und das kann gefährlich werden. Es könnte Ihnen beispielsweise an Riboflavin, Pyridoxin oder Thiamin mangeln, wie es bei Senioren und Patienten mit einer Candida-albicans-Infektion oder Resorptionsstörungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder Reizdarm-Syndrom bisweilen der Fall ist. Oder auch bei Patienten nach einer Magenbypass-Operation.

Ich glaube, dass der Vitamin-B12-Mangel bei älteren Menschen so häufig vorkommt, dass sie oftmals in ein Pflegeheim verlegt werden, obwohl sie einfach nur eine Ergänzung von Vitamin B12 (zusammen mit B-Komplex) gebraucht hätten. Dies und die tägliche Einnahme von Fischöl (insbesondere DHA) können viel dazu beitragen, das hier beschriebene Problem zu beheben. Wenn Sie also meinen, den Verstand zu verlieren, dann ist es vielleicht leichter, etwas dagegen zu unternehmen, als Sie meinen.

Sind Sie allergisch auf bestimmte Lebensmittel?

Menschen, die eine Allergie gegen ganze Gruppen von Lebensmitteln entwickelt haben, müssen sorgfältig darauf achten, diese zu meiden und Ersatz für die entgangenen Nährstoffe zu finden. Sind Sie beispielsweise gegen Kasein oder Laktose in Milchprodukten allergisch, so entgeht Ihnen damit eine wichtige Kalziumquelle. Die gute Nachricht ist allerdings, dass Gemüse wie Grünkohl, Mangold und Brokkoli ebenfalls viel Kalzium enthalten. Diese Naturprodukte sind viel bessere Quellen als Kuhmilch oder angereicherte Sojamilch, da das Kalzium leichter aufgenommen wird und besser verdaulich ist.

Ich halte Soja für potenziell problematisch, da es sich im Körper sehr ähnlich verhält wie das weibliche Hormon Östrogen. Selbst kalziumangereicherte Sojamilch ist nicht die beste Kalziumquelle. Holen Sie sich diesen Mineralstoff doch genauso wie die Kühe – essen Sie Pflanzen!

Wenn Sie andererseits gegen Gluten allergisch sind, dann verlieren Sie eine Quelle von Folsäure, denn häufig werden Brot und Nudeln mit diesem B-Vitamin angereichert. Es ist nicht so tragisch, wenn Sie sich an andere Quellen von B-Vitaminen wie beispielsweise Quinoa halten. Dieses Getreide ist für Gluten-empfindliche Menschen sicher, genauso wie für Zöliakie-Patienten, es enthält reichlich Vitamin E, Kalzium, Eisen und B-Vitamine. Bei einer Mais-Allergie entgeht Ihnen eine gute Quelle von Ballaststoffen, Thiamin, Folat und Pantethin (der aktiven Form von Vitamin B5). Achten Sie einfach darauf, als Ausgleich ausreichend Gemüse zu essen.

Sind Sie ein Fastfood-Junkie?

Wenn Ihr Lieblingsessen in Folie oder Karton verpackt daherkommt, dann sollten wir uns einmal ernsthaft darüber unterhalten. Es wird nicht ohne Grund »Fast Food« genannt: Eine regelmäßige Ernährung mit dieser Art von Essen ist der schnellste Weg, die Arterien zu verstopfen und eine Herzkrankheit zu entwickeln. Generell gesagt: Diese Lebensmittel strotzen vor künstlichen Farb- und Konservierungsstoffen, MSG (Mononatriumglutamat), stark fruktosehaltigem Maissirup, raffiniertem weißem Zucker, Transfetten und chemischen Stoffen, die ich weder aussprechen noch in meinen medizinischen Nachschlagewerken finden kann. Selbst die gesünderen Speisen auf der Karte enthalten oft Chemikalien und Konservierungsstoffe wie Sulfite und Nitride, auf die manche Menschen empfindlich reagieren.

Schauen Sie sich einmal den Dokumentarfilm Super Size Me an, einen faszinierenden Bericht über die Erfahrung eines Mannes mit Fast Food. 30 Tage hintereinander aß er ausschließlich bei McDonalds, drei Mal am Tag. Schon nach zwei Wochen warnte ihn sein Arzt vor dem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauf-Komplikationen. Nach 30 Tagen hatte er 18 Pfund zugenommen, die Lust auf Sex war weg, Stimmungsschwankungen stellten sich ein – die leichte Leberschädigung gar nicht zu erwähnen. Wer sich ausschließlich von Fast Food ernährt, dem droht ein enormer Nährstoffräuber-Effekt. Ich kann nicht einmal auf einen oder zwei Nährstoffe hinweisen. Sie müssten jeden Monat ein paar Hundert Dollar oder Euro für Ergänzungsmittel ausgeben, um den täglichen Verzehr eines Cheeseburgers mit Pommes und einem Shake auszugleichen. Alle Jubeljahre einmal ist so ein Essen in Ordnung, aber ich kenne Leute, die jeden Tag so essen und Ihre Kinder auch so essen lassen – manchmal sogar zwei Mal am Tag!

Ich weiß, es ist lecker. Ich war schließlich auch mal jung und unbekümmert. Aber Fast Food bringt Sie auf das direkte Gleis zu Typ-2-Diabetes, Herzkrankheit, Bluthochdruck, Denkstörungen, Fettleibigkeit, Arthritis, Müdigkeit, Myomen, Osteoporose, Brustkrebs, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Darmkrebs, Prostatakrebs usw. Aber nur keine Sorge, in der Apotheke verkauft man Ihnen gern jede Menge Medikamente, um solche Krankheiten zu behandeln. Warum ich Ihnen das sage? Man nennt mich nicht ohne Grund »Amerikas beste Apothekerin«. Ich versichere Ihnen: Es wird wesentlich weniger wehtun und weniger Nebenwirkungen zeigen, wenn Sie einfach Ihre Ernährung umstellen. Die Umstellung auf gesundes Essen ist weit sicherer (und billiger) als all die vielen Medikamente (jedes einzelne davon mit Nährstoffräuber-Wirkung), die sie andernfalls einnehmen müssten.

Mir ist klar, dass man nicht plötzlich aufhören kann, Fried Chicken zu essen (oder können Sie das?). Aber es ist definitiv möglich, behutsam zu einer neuen Ernährungsweise überzugehen. Führen Sie einfach jede Woche etwas Neues ein. Probieren Sie heute grünen Spargel, den Sie in Olivenöl mit etwas Ziegenkäse und Meersalz dünsten. Nächste Woche versuchen Sie rote Rüben. Schälen Sie sie und raspeln sie über Ihren Salat. Breiten Sie frische Guacamole zu. Versuchen Sie Koriander. Er ist ein Schwermetall-Chelatbildner, der giftiges Quecksilber aus dem Körper herauslösen kann. Würzen Sie Ihren Salat damit, streuen Sie ihn vor dem Servieren über die Suppe.

Lernen Sie, nicht nur im Supermarkt einzukaufen. Kaufen Sie nahrhafte Lebensmittel und Salate, die auf natürlichem Wege dazu beitragen, dass es Ihnen besser geht. Ich sage es hier ganz deutlich: Wenn Sie regelmäßig Fast Food und verarbeitete Lebensmittel aus der Packung oder Dose essen, ist Ihr Darm so geschädigt, dass sie nicht mehr in der Lage sind, die Vitamine, die Sie trotzdem zu sich nehmen, zu absorbieren oder zu verarbeiten.

Sehen Sie sich das englische Wort D-I-E-T an. Wenn Sie die Buchstaben vertauschen, dann bekommen Sie E-D-I-T (überarbeiten). Das ist genau das, was ich von Ihnen will – dass Sie Ihre Ernährung überarbeiten. Äpfel statt Apfelkuchen. Naturreis statt weißem Reis. Eine gebackene Kartoffel statt Pommes.

Mögen Sie Grapefruit?

Nahrungsmittel können sich wie Arzneien verhalten. Die Wechselwirkung mit Grapefruit kann bei zahlreichen Mitteln zu einem sprunghaften Anstieg des Medikamentenspiegels führen. Deshalb finden Sie bisweilen den Hinweis auf Arzneimittelpackungen, keine Grapefruit zu essen.

Das ist natürlich auch eine Schande, denn diese wunderbare Frucht kann helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, Fett zu verbrennen und das Krebsrisiko zu mindern. Aber sie beeinträchtigt auch den Abbau einiger Medikamente, sodass der Spiegel im Blut steigt. Auslöser sind die Kerne, die Naringenin enthalten, jenen bitteren Stoff, der uns beim Trinken die Stirn kräuseln lässt. Wenn Sie Grapefruit- oder Naringenin-Ergänzungsmittel einnehmen, dann sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es zu Wechselwirkungen kommen kann. Der Stoff wird unter verschiedenen Namen aufgeführt, beispielsweise Naringenin, Grapefruitkernextrakt oder GSE. Manchmal ist er aber auch Teil eines komplexen Bioflavonoid-Präparats, das auch Hesperidin, Rutin oder Quercetin enthält. Diese Produkte, die in vielen Bioläden erhältlich sind, werden wegen ihrer starken antimykotischen Wirkung zur Behandlung von Candida(Hefe)-Überwucherungen eingesetzt. Ich habe sie häufig empfohlen, man sollte aber wissen, dass es Folgen haben kann, wenn man diese leckere Frucht oder die daraus gewonnenen Ergänzungsmittel mit bestimmten Medikamenten kombiniert.

Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Granatapfelsaft ähnlich, wenn auch schwächer, wirken kann. Das gleiche könnte für Mandarinen und einige Orangensorten gelten. Grapefruit ist aber definitiv die wichtigste.

Noch etwas: Es ist unerheblich, zu welcher Tageszeit Sie Grapefruit essen oder Grapefruitsaft trinken oder ob Sie mit dem Verzehr nach der Einnahme von Medikamenten ein paar Stunden warten. Die Wirkung bleibt immer die gleiche, denn es geht nicht einfach nur um eine Wechselwirkung zwischen der Frucht und Ihrer Medizin. Grapefruit verändert vorübergehend das Verhalten der Leber, deren Funktion und Entgiftungsmechanismus den ganzen Tag lang beeinträchtigt sind.

Wenn Sie Grapefruitsaft trinken, hört Ihr Körper auf, das Medikament abzubauen, sodass der Spiegel in einigen Fällen ansteigt. Die am häufigsten mit Grapefruit und anderen Säften in Wechselwirkung tretenden Medikamente sind Sildenafil (Viagra), Buspiron, Sertralin, Triazolam, Diazepam (Valium), Carbamazepin, Cyclosporin, Tacrolimus, Felodipin, Nifedipin, HIV-Arzneien, bestimmte Cholesterin-Medikamente (Simvastatin, Atorvastatin, Lovastatin), Amiodaron, Methadon, Digoxin und Losartan.

Den 6. Teil dieser Serie finden Sie hier …

Dieser Artikel ist ein zusammengefasster Auszug aus meinem Buch Vorsicht Nährstoffräuber!

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