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Das Manuka–Geheimnis ist uraltes Wissen
Traditionell und bis heute verwenden die Maori Manuka-Honig äußerlich zur Desinfektion und Unterstützung der Heilung von Wunden und Entzündungen, ebenso innerlich bei Erkältungen, Blasenentzündungen und anderen Infektionen. In den vergangenen Jahren konnte das Manuka-Geheimnis auch wissenschaftlich entschlüsselt werden.
Ursprung und Ausgangsstoff des Honigs ist der Nektar der Südseemyrte Leptospermum scoparium, beheimatet in entlegenen und bergigen Regionen Neuseelands und Südost-Australiens. Sie ist eine enge Verwandte des Teebaums, der ebenfalls hervorragende Naturheilwirkungen besitzt. Ihr Wirkstoff Methylglyoxal (MGO) ist im Nektar noch nicht enthalten. Er entsteht erst in der Bienenwabe aus dem Ausgangsstoff Dihydroxyaceton (DHA), einem einfachen Kohlenhydrat.
Manuka-Honig ist ein Superstoff – um Längen komplexer als »normaler« Honig. Er kann über 2.000 einzelne Wirkstoffe enthalten. Alle diese speziellen Verbindungen stammen aus dem Nektar der Manukapflanze.
Manuka-Honig, ein antimikrobielles Breitbandprobiotikum
Manuka-Honig schont unsere physiologische Flora nicht nur, er fördert sie regelrecht. Dabei wirkt er selektiv antibiotisch: Pathogene Keime werden gehemmt oder getötet, förderliche Keime gestärkt. »Seine antimikrobielle Breitbandwirkung richtet sich zwar gegen einige Spezies besonders gründlich, er dezimiert andere krankmachende Bakterien aber ebenfalls ausreichend«.1 Bakterien können zudem keine Resistenzen gegen die Wirkstoffe des Honigs ausbilden (Labornachweis).
Unter dem Eindruck multiresistenter Keime und fehlender neuer Antibiotika erregte ein Test Aufsehen, in dem Manuka-Honig im Zusammenspiel mit Rifampicin, einem Antibiotikum, eingesetzt wurde.
Ergebnis: MRSA-Bakterien entwickeln schnell Resistenzen gegen Rifampicin, wenn es allein eingesetzt wird. Wird es gemeinsam mit Manuka-Honig angewendet, bilden die Bakterien keine Resistenzen gegen das Antibiotikum aus. Der Honig wirkt also komplementär zu diesem Antibiotikum.2
Die besonders förderlichen Wirkungen des Honigs auf das menschliche Mikrobiom wurden für den Verdauungstrakt und die Haut (bei der Wundheilung) nachgewiesen.
Wundheilungs-Wunder
Ein gründlich untersuchtes Wirkungsmerkmal des Manuka-Honigs ist seine antimikrobielle und wundheilende Wirkung auf der Haut. Hier wird weltweit geforscht – auch in Deutschland. An der Universität Dresden wurden seine besonderen bakteriziden Eigenschaften gegen die Erreger Staphylococcus aureus und Escherichia coli untersucht.3 Werden sie pathogen, können diese beiden Erreger Haut- und Weichgewebsinfektionen, aber auch Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Hirnhautentzündung und das toxische Schocksyndrom verursachen.
In einer Studie mit 40 Probanden, die nicht heilende Wunden hatten, konnte durch Auftragen eines Manuka-Honigverbandes bei 88 Prozent der Probanden eine Verkleinerung der Wunden erzielt werden.4 Weitere Untersuchungen berichten von Heilerfolgen (verkürzte Heilungszeit) bei diabetischen Geschwüren. Manuka-Honig-Wundauflagen konnten bei Patienten mit diabetischen Fußgeschwüren, die für ihre besonders schlechten Heilungsprognosen bekannt sind, die Heilungszeit verkürzen und die Wunden desinfizieren.5 Laut Wikipedia gehen Schätzungen davon aus, dass in Deutschland derzeit 250.000 Diabetiker eine Fußwunde haben.6
Es gibt viele weitere Studien zur Wirksamkeit von Manuka-Honig. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Manuka-Honig in der äußerlichen Anwendung Verbrennungen, Geschwüre und nicht heilende Wunden effektiv behandelt. Wirksam ist er auch gegen antibiotikaresistente Bakterienstämme (wie beispielsweise MRSA, der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus). Er kann die Regeneration des Gewebes anregen und sogar die Schmerzen bei Patienten mit Verbrennungen verringern.7
Medizinische Wirkungen auf die Verdauung
Bleiben wir bei der medizinischen Wirksamkeit des Manuka-Honigs, sind vor allem seine positiven Effekte auf das Verdauungssystem erwähnenswert.
Zu unseren bekannten und verbreiteten Quälgeistern zählen Magengeschwüre (bakteriellen Ursprungs, beziehungsweise Wunden und Verletzungen der Magenschleimhaut). Forschungen legen eine Wirksamkeit des Manuka-Honigs gegen den Hauptauslöser von Magengeschwüren, Heliobacter pylori, nahe. Hier können wir bisher lediglich auf eine in vitro-Studie8 bauen, die entsprechende Ergebnisse lieferte.
Der hohe Gehalt an Antioxidantien im Manuka-Honig und seine antimikrobiellen Eigenschaften unterstützen den Organismus generell im Kampf gegen Krankheitserreger im Darm und entzündliche Darmerkrankungen. Neben H. pylori zeigte sich auch Clostridium difficile (C. diff) empfindlich gegen die antibakteriellen Eigenschaften des Manuka-Honigs. Der regelmäßige Verzehr von Manuka-Honig kann Symptome, die durch diese Keime ausgelöst werden, verringern.
Gesunde Haut? Schöne Haut!
Nur folgerichtig: Die positive medizinische Wirkung des Honigs auf die Haut wird durch eine ebenso positive kosmetische Wirkung ergänzt. Manuka steigert nachweislich die Kollagenproduktion und kann so dazu beitragen, die Elastizität der Haut zu erhalten oder zu erhöhen. Ebenso ist er ein effektiver Feuchtigkeitsspender: Durch seine hygroskopischen Eigenschaften schafft er es, Wasser auf die Oberfläche der Haut zu ziehen, was dann auch die Feuchtigkeit in den tieferen Hautschichten erhöhen kann. Aus der Verwendung in der Kosmetik ist Manuka-Honig als natürliches Kosmetikum nicht wegzudenken.
Bei bekannten Hautkrankheiten wie beispielsweise Akne oder Rosazea kann man davon ausgehen, dass die entzündungshemmenden Wirkstoffe im Honig die Gesundung der Haut unterstützen.
Manuka macht gelassener
Von weiteren wunderbaren Wirkungen des Manuka-Honigs sei hier nur kurz berichtet. So wird seinem Verzehr ein beruhigender Einfluss nachgesagt, was aller Wahrscheinlichkeit nach auf seine hohen Gehalte von Tryptophan zurückzuführen ist. Tryptophan ist maßgeblich an der Produktion des Neurotransmitters Serotonin beteiligt. Serotonin »… gibt uns das Gefühl der Gelassenheit, inneren Ruhe und Zufriedenheit«.9
Auch wird von einem positiven Effekt auf den Zustand der Schleimhäute in Hals und Kehlkopf berichtet. Hier können seine antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften Entzündungen reduzieren und so Linderung verschaffen.
In einer Studie fanden Forscher eine positive Wirkung auf Streptococcus mutans, ein Bakterium, das häufig Halsschmerzen auslöst. Nach dem Verzehr nahm Streptococcus mutans signifikant ab.10
Die wichtigste Frage: Gibt es Nebenwirkungen?
Die wichtigste von allen Fragen, wenn es um eigenverantwortliches Gesundheitshandeln und Selbstmedikation geht: Gibt es Nebenwirkungen bei der Anwendung von Manuka-Honig?
Wichtige Antwort: Manuka-Honig ist, so lange er in Maßen konsumiert oder äußerlich angewendet wird, sicher. Nebenwirkungen sind weder bekannt noch beschrieben. Selbstverständlich gelten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen für alle, die eine (allgemeine) Honig-, Pollen- oder Bienenallergie haben, weil es hier zu allergischen Reaktionen kommen kann. Natürlich müssen sich auch Diabetiker vorsehen, wenn sie Honig zu sich nehmen. Die Gründe dafür sind bekannt.
Manuka-Honig ist nicht gleich Manuka-Honig
Nicht überall, wo Manuka-Honig draufsteht, ist auch Manuka-Honig drin. Möglicherweise fehlen gerade die wichtigen Wirkstoffe, die den Honig einzigartig und so gesundheitsfördernd machen. Woran liegt das?
Zunächst an der Gier: Die Bestände der Südseemyrte sind begrenzt, und damit rein rechnerisch auch die Menge des Honigs, der überhaupt geerntet werden kann. Kreative Produzenten und Händler mischen, strecken und fälschen den Honig und seine Inhaltsstoffe. Wer Manuka-Honig kauft, sollte daher auf eine der vorhandene Bewertungs- und Qualitätssicherungssysteme achten.
UMF-Bewertung (Unique Manuka Factor)
UMF ist ein Qualitätszeichen, unter dem mehr als 100 UMF-Honigproduzenten und -Exporteure zusammengefasst sind. Nur solche Produzenten und Exporteure, die sich den UMF Normen unterwerfen, erhalten eine Lizenz für die Verwendung des UMF-Qualitätskennzeichens.
UMF klassifiziert Manuka-Honig auf der Grundlage seines Gehalts an MGO, DHA, an seiner Nichtperoxid-Aktivität (NPA) und an Leptosperin. Jedes Glas Manuka-Honig bekommt eine entsprechende Bewertung, die von UMF 5+ bis UMF 20+ reicht.
MGO-Kennzeichung
MGO steht, wie bereits erwähnt, für Methylglyoxal. Das ist der Stoff, der den Honig so besonders macht. Der MGO-Gehalt des Manuka-Honigs ist entscheidend für seine Wirksamkeit (je mehr MGO, desto wirksamer). Viele Honige tragen eine MGO-Zertifizierung. Bei diesen Honigen wird der MGO-Gehalt nach einer an der Universität Dresden entwickelten wissenschaftlichen Methode gemessen. Auch diesen Honigen können Sie vertrauen. Manuka-Honige ab einer MGO-Konzentration von 100+ gelten als sehr aktiv, Honige mit höheren Konzentrationen sind noch aktiver.
UMF und MGO nutzen jeweils eigene Bewertungssysteme, die aber in einem festen Verhältnis zueinander stehen.