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Asthma gehört zu den Volkskrankheiten, die besonders häufig vorkommen: Tendenz steigend. In diesem Artikel erfahren Sie sieben natürliche Wege, Asthma zu behandeln.

Auf einen Blick
  1. Asthma ist eine Lungenkrankheit, bei der Krämpfe und Entzündungen der Atemwege die Luftzufuhr einschränken; weltweit sind Millionen von Menschen betroffen.
  2. Asthma lässt sich auch auf natürlichem Weg behandeln, wenn man die eigene Ernährung und Darmgesundheit sowie vorhandene Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten im Blick hat.
  3. Auch Maßnahmen wie die Verbesserung der Atemluft und gezielte Atemübungen können helfen, Asthma-Symptome zu lindern.
  4. In Bezug auf das eigene Konzept zur Nahrungsergänzung können bestimmte Nährstoffe helfen, Asthma zu lindern.

Asthma ist auf dem Vormarsch

Allein in Großbritannien sind mittlerweile über 5 Millionen Menschen von dieser Lungenkrankheit betroffen, bei der Krämpfe und Entzündungen der Atemwege die Luftzufuhr einschränken. (Anmerkung d. Red.: in Deutschland etwa 3–5 Prozent der Erwachsenen und etwa 10 Prozent der Kinder). In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Zahl der Erkrankten mehr als verdoppelt, die Verschreibungen von Steroid-Inhalatoren haben sich sogar versechsfacht. Asthma lässt sich jedoch auch auf natürlichem Weg behandeln.

Wenn Sie die Grundübel anpacken, werden Sie in Zukunft möglicherweise leichter atmen können.

Gedanklich stellt man sich einen Asthmaanfall am besten so vor: Irgendwann übersteigt die Gesamtbelastung die Fähigkeit der Lungen, damit fertig zu werden. Es kann einen bestimmten Auslöser wie Stress oder Zigarettenrauch geben, aber diese sind möglicherweise auch nur der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, und nicht die eigentliche Ursache. Für Sie als Asthmatiker muss das Ziel deshalb darin bestehen, Ihre Anpassungsfähigkeiten zu verbessern und die Gesamtbelastung zu verringern. Wie das geht?

1. Stellen Sie fest, auf was Sie allergisch sind

Es gibt zwei Arten von Allergien – IgE und IgG. IgE steht für Immunglobulin E und bei Reaktionen auf IgE handelt es sich um herkömmliche Allergien. Bei Menschen mit Asthma sind die IgE-Werte häufig erhöht, wodurch sie hypersensibel auf bestimmte Substanzen reagieren.
Sie können beim Arzt Ihren IgE-Wert überprüfen lassen und mithilfe eines Bluttests herausfinden, auf was genau Sie reagieren. Als Asthma-Patient ist das möglicherweise längst erfolgt.

Die meisten Asthma-Patienten weisen auch IgG-Allergien auf Nahrungsmittel auf. Diese Intoleranzen sind nicht so offenkundig und ziehen möglicherweise auch nicht immer einen Anfall nach sich. Zum Teil treten Asthma-Symptome erst 24 Stunden später auf.

Lebensmittel, die häufig allergische Reaktionen auslösen, sind beispielsweise Milchprodukte, glutenhaltige Cerealien (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) und Hefe. Es ist ratsam, auch einen IgG-Allergietest durchführen zu lassen.

2. Vermeiden Sie bekannte Allergene oder Lebensmittelunverträglichkeiten

Sobald Sie wissen, auf was Sie reagieren, geht es darum, diese Allergene zu vermeiden. IgE-Unverträglichkeiten begleiten Sie Ihr Leben lang, IgG-Unverträglichkeiten dagegen können Sie ablegen, falls Sie 6 Monate lang streng darauf achten, diese Allergene zu vermeiden.

Doch nicht alle Allergene sind leicht zu vermeiden. Sollten Sie beispielsweise auf Pollen allergisch sein, dürfte es Ihnen vermutlich nicht gelingen, jeglichen Kontakt zu vermeiden. Jemandem, der allergisch auf Pollen reagiert, würde ich unbedingt ans Herz legen, während der Pollenflugsaison alle Getreide (die ja Gräser sind) zu vermeiden sowie alle Milchprodukte (bei denen Gräser ebenfalls eine Rolle spielen), da der Körper Kreuzreaktionen auf bestimmte Proteine entwickeln kann.

Sind Sie auf Hausstaubmilben allergisch, müssen Sie unerbittlich ins Feld ziehen. Die kleinen Biester leben in Matratzen und Teppichen, also müssen Sie Ihr Bettzeug wechseln. Mit dem Aufkommen von Zentralheizungen hat die Zahl der Hausstaubmilben-Allergien explosionsartig zugenommen, denn diese Viecher lieben es feucht und mögen keine starken Temperaturschwankungen.

Besorgen Sie sich eine neue Matratze oder legen Sie ihre während einer Hitzewelle in die pralle Sonne. Beziehen Sie die Betten neu mit einem Bezug, der Hausstaubmilben abweist, so etwas gibt es in den meisten größeren Kaufhäusern. Beziehen Sie auch Kopfkissen und Bettdecken mit Allergikerwäsche. Waschen Sie Laken und Kopfkissenbezüge regelmäßig auf hoher Temperatur und lassen Sie sie sehr gut trocknen.

Investieren Sie in einen Bettkasten, bei dem das Bett richtig gut belüftet wird. Machen Sie Ihr Bett nicht, sondern lassen Sie es »auslüften«. Im Idealfall lüften Sie den Raum gleich mit. Ebenfalls ideal ist es, wenn im Schlafzimmer kein Teppichboden ist und keine feuchten Handtücher herumliegen. Lassen Sie Ihre Wäsche besser im Badezimmer trocknen. All diese Vorgehensweisen führen dazu, dass Sie weniger Kontakt zu Schimmelpilz haben, der eine allergische Reaktion auslösen kann.

3. Verbessern Sie die Qualität Ihrer Luft

Die meisten Asthmatiker reagieren hypersensibel auf Veränderungen der Luftqualität und kommen in sauberer Luft viel besser zurecht. Es lohnt sich absolut, in einen anständigen Luftionisator für das Schlafzimmer oder Ihr Wohnzimmer zu investieren. Ionisatoren filtern Staub und andere Partikel aus der Luft, auch Ruß und Pollen.

Inzwischen gibt es neue Geräte, die die natürlichen Ionen nachbilden können, sodass man sie über die Lunge aufnehmen und dem Blutkreislauf zuführen kann. Forschungsergebnisse der australischen Nationaluniversität, des russischen Pawlow-Instituts und von St. Bartholomew’s in London zeigen, dass diese Art von Ionen rasch zu einer Verbesserung der Lungenkapazität führen und Asthma-Symptome lindern kann. Neben Ionisatoren für Ihr Zuhause gibt es auch kleine Ionisatoren, die Sie mit sich führen können, egal, ob Sie nun in Wald und Wiesen unterwegs sind oder in den Smog-erfüllten Straßen einer Stadt.

4. Verbessern Sie Ihre Atmung

Mit Tai Chi und QiGong können Sie eine bewusste Atmung üben
© Mark Hang Fung So – unsplash.com

Wichtig ist nicht nur, was Sie atmen, sondern auch wie Sie atmen. Die meisten von uns atmen sehr flach, dabei können tiefe, langsame Atemzüge die Asthmasymptome stark reduzieren. Atemtechniken sind ein wichtiger Bestandteil von Yoga und Tai-Chi.

Meine liebste tägliche Übung ist »Psychocalisthenics«. Dabei lernt man nicht nur mit »Diakath« eine hervorragende Atemtechnik, sondern integriert diese auch noch in die Übungen. Es handelt sich um eine großartige Methode, Stress abzubauen und sich zu beruhigen. Es gibt auch einige andere, von Frank Goddard entwickelte Atemübungen, die Sie ausprobieren können.

Goddard litt sein Leben lang an Asthma und arbeitete seit deren Erfindung mit Bronchodilatatoren. Im Alter von 82 Jahren reichte es ihm – durch eine Kombination aus optimaler Ernährung, Erkennen und Ausmerzen seiner Allergien sowie durch bestimmte Atemübungen gelang es ihm, sein Asthma loszuwerden und seine Medikamente absetzen zu können.

5. Verbessern Sie Ihre Verdauung

Eine der wichtigsten Ursachen für Lebensmittelallergien – von denen auch Sie möglicherweise betroffen sind – sind Verdauungsprobleme. Zu wenig Magensäure beispielsweise führt dazu, dass Sie Ihre Proteine nicht ordentlich verdauen und auf diese Weise nicht verdaute Lebensmittelproteine in den Darm gelangen.

Treten im Verdauungstrakt Entzündungen auf, etwa als Folge von Alkoholkonsum, können diese Eiweiße ins Blut gelangen und allergische Reaktionen auslösen. Sobald Sie Ihre Nahrungsallergene kennen und gelernt haben, sie zu vermeiden, rate ich zu einer 30-tägigen »Grundrenovierung« Ihrer Verdauung.

Wie das geht, erkläre ich in meinem Buch Improve Your Digestion, aber kurz gefasst bedeutet es: möglichst wenig Gluten, da dies den Darm reizt, reichlich Obst und Gemüse, Verdauungsenzyme zu jeder Hauptmahlzeit, einen ordentlichen Teelöffel voll Glutaminpulver (5 Gramm) und kurz vor dem Schlafengehen noch einen Viertel Teelöffel Probiotika (Acidophilus und Bifidus) in Wasser aufgelöst. Außerdem sollten Sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, die 10 Milligramm Zink enthalten, denn dieses wichtige Mineral wird für die Produktion von Magensäure benötigt.

6. Verbessern Sie Ihre Versorgung mit Antioxidanzien

Dass eine höhere Zufuhr von Antioxidanzien den Schweregrad von Asthma lindert, steht außer Frage. Zahllose Studien belegen, dass reichlich frisches Obst und Gemüse den Schweregrad von Asthma lindern, und vieles spricht dafür, dass ihr hoher antioxidativer Gehalt für diesen Effekt verantwortlich ist.

Wenn es um antioxidative Nährstoffe geht sowie um Vitamin C, Vitamin E, Betakarotin und Bioflavonoide, dann stehen ganz oben die Beerenfrüchte auf der Liste. Ernährungstechnisch betrachtet sollten Sie viel Brokkoli, Paprika, Beeren, Zitrusfrüchte, Äpfel (alle reich an Vitamin C) essen, Karotten und Tomaten (reich an Betakarotin und Lycopin) sowie Samen und Fisch (reich an Vitamin E).

Beeren versorgen uns mit den wichtigen Antioxidanzien
© William Felker – unsplash.com

In Großbritannien wurden 1.500 Asthma-Patienten befragt. Dabei stellte man fest, dass bei denjenigen, die mindestens zwei Äpfel pro Woche aßen, das Risiko von Asthma-Anfällen um 22 bis 32 Prozent geringer war als bei jenen Befragten, die weniger Äpfel aßen. Bei einer anderen Studie stellten die Wissenschaftler fest, dass mit jedem Milligramm Vitamin E mehr in der Ernährung der IgE-Wert im Blut von Asthma-Betroffenen fällt.

Insofern empfehle ich, jeden Tag 200 Milligramm Vitamin E einzunehmen. Was die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zur Optimierung der Antioxidanzien-Zufuhr anbelangt, würde ich ein leistungsstarkes Multivitamin- und Mineralienpräparat empfehlen, dazu 2 Gramm Vitamin C mit Beerenextrakt (reich an Bioflavonoiden), Zink und ein gutes antioxidatives Präparat. Das Multivitaminpräparat liefert auch wichtige B-Vitamine, die das Allergiepotenzial senken.

7. Verbessern Sie Ihre Versorgung mit natürlichen Entzündungshemmern

Ursache für die Verengung der Bronchiolen ist eine entzündliche Reaktion. Allergische Reaktionen können dazu führen, dass der Körper Histamin freisetzt, das dann wiederum eine Verengung der Atemwege nach sich zieht. Die meisten Asthmamedikamente wirken entzündungshemmend, am häufigsten sind zu inhalierende Steroide. Sie ahmen das körpereigene Cortisol nach, ein Hormon aus der Nebennierenrinde, das sehr wirksam Entzündungen eindämmt.

Die stärksten natürlichen Entzündungshemmer neben Cortisol sind Omega-3-Fette, Weihrauch, Kurkuma, Ingwer, Quercetin und Methylsulfonylmethan (MSM). Auch Astaxanthin kann helfen.

Einige Studien haben bei Menschen, die Fisch essen, eine geringere Asthmahäufigkeit beobachtet. Bei Kindern, in deren Ernährung der Anteil von Omega-6 den von Omega-3 überwiegt, war das Asthma schlimmer. Fleisch, Milchprodukte, Margarine und Sonnenblumenöl enthalten allesamt viel Omega-6, während Leinsamen und Fisch viel Omega-3 enthalten. Ich würde eine Ernährung mit wenig Fleisch und Milchprodukten und viel Fisch empfehlen. Außerdem sollten Sie täglich einen Esslöffel voll gemischter gemahlener Samen (davon mindestens die Hälfte Leinsamen) oder einen Teelöffel voll Leinsamenöl zu sich nehmen.

Was Nahrungsergänzungsmittel anbelangt, empfehle ich die zusätzliche Einnahme von Omega-3-Fetten. Ich rate zu täglich 600 Milligramm EPA, 400 Milligramm DHA und 200 Milligramm GLA.

Lohnenswert ist auch ein Versuch mit 1 bis 4 Gramm MSM pro Tag. Eine Asthmatikerin probierte es mit 2 Gramm zweimal täglich und innerhalb weniger Wochen atmete sie viel entspannter und konnte kurz darauf ihre Medikamente absetzen. Sie sagt: »Ich kann nicht glauben, was das alles bei mir bewirkt hat.«

Versuchen können Sie auch Astaxanthin, Quercetin oder Weihrauch, Kurkuma und Ingwer. Drei weitere Pflanzen haben sich als vorteilhaft erwiesen, nämlich Tylophora indica, Forskolin oder Lobelia inflata (Indianertabak). Alle Dosierungen, die ich hier angebe, gelten für Erwachsene. Hat Ihr Kind Asthma, berechnen Sie die Dosis am besten entsprechend dem Körpergewicht. Für ein 30 Kilogramm schweres Kind empfiehlt sich also in etwa die halbe Dosis eines Erwachsenen.

Ernährungsberater können Ihnen helfen, die besten natürlichen Antworten auf Asthma zu finden, und Sie auf mögliche Faktoren wie Allergien testen.

Dieser Artikel erschien erstmals am 15. April 2015 auf Patrickholford.com.

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