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Was ist Quercetin?
Quercetin ist ein Naturfarbstoff aus der Gruppe der Polyphenole und der Untergruppe der Flavonoide. Hierbei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Pflanze schützen, Bestäuber anlocken, ihr Farbe verleihen oder andere Funktionen für die Pflanze übernehmen. Schon vor langer Zeit entdeckte man, dass es nicht nur giftige sekundäre Pflanzenstoffe, sondern auch für den Menschen gesunde und schützende Pflanzenstoffe gibt. Tausende dieser sekundären Pflanzenstoffe wurden bereits entdeckt.
Quercetin ist ein Flavonol, zu denen ein Großteil der Blütenfarbstoffe gehört. Nachdem Quercetin zunehmend erforscht wird, konnte es sich bereits eine Spitzenposition unter den Polyphenolen sichern: Neben OPC gilt Quercetin jetzt schon als eines der am stärksten antioxidativ wirkenden Polyphenole.
Was kann Quercetin?
Zu den allgemeinen Eigenschaften der Flavonoide zählt die antioxidative Wirkung und damit der Schutz vor einer zu hohen Anzahl freier Radikale sowie die Eigenschaft, Giftstoffe zu binden. Einige Flavonoide zeigen eine antibakterielle, antivirale, antimikrobielle, antiallergische, analgetische, antientzündliche und antikarzinogene Wirkung.
Quercetin ist ein besonders starker Vertreter der Flavonoide – ein Flavonol mit zahlreichen Wirkmechanismen und Schutzfunktionen. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Wirkung von Quercetin.
Quercetin und Anti-Aging
Quercetin ist ein starkes Antioxidans und hilft dem Körper, die Anzahl der freien Radikale auf einem gesunden Maß zu halten. Freie Radikale sind Moleküle mit mindestens einem ungepaarten Elektron auf der Suche nach einem anderen Elektron. Sie sind also sehr kontaktfreudig und wollen unseren Zellen ein Elektron klauen. Freie Radikale entstehen infolge der Stoffwechselprozesse aus molekularem Sauerstoff in den Zellen.
Ein zu hohes Maß an freien Radikalen im Körper schädigt für die Funktion der Zelle wichtige Moleküle, wie die DNA, die RNA und einige Proteine und Lipide. Der Biogerontologe Denham Harman stellte 1956 die These auf, dass die freien Radikale eine Ursache für den Alterungsprozess sind.1
Die Gegenspieler der freien Radikale sind die Antioxidantien, welche diese fangen und unschädlich machen. So soll man den Alterungsprozess verlangsamen und die Gesundheit erhalten können. Seit einigen Jahren ist auch in der Beautyszene ständig die Rede von Antioxidantien. Die Radikalfänger sollen den gesamten Körper verjüngen und so auch für eine schöne Haut, ein festes Bindegewebe und gesunde Haare und Nägel sorgen.
Mit Quercetin die Leistung steigern
Quercetin wird auch verdächtigt, die körperliche Leistung zu steigern. Erste kleine Studien deuten darauf hin. Beispielsweise konnte in einer Studie mit Fahrradfahrern festgestellt werden, dass bei Teilnehmern nach einer 7-tägigen Einnahme von 1.000 Milligramm Quercetin am Tag die Ermüdung um 13,2 Prozent verlangsamt werden konnte.2
Quercetin aktiviert den Stoffwechsel
Quercetin steht ebenfalls unter Verdacht, den Stoffwechsel aktiv zu unterstützen, indem es Blutzucker und Fettwerte senkt. Die erhöhte Aufnahme von Quercetin könnte somit auch beim Abnehmen helfen. Es ist gut möglich, dass Quercetin sogar bei Diabetes eingesetzt werden kann. Sicherlich werden hierzu bald aussagekräftige Studienergebnisse veröffentlicht.
Mit Quercetin den Blutdruck senken
Quercetin wirkt blutdrucksenkend und wird mit einem verringerten Risiko für koronare Herzkrankheiten in Verbindung gebracht.3 Es wird vermutet, dass neben den antioxidativen Eigenschaften auch die gefäßerweiternde Wirkung sowie die Hemmung des blutdrucksteigernden Gefäßhormons Endothelin-1 dafür verantwortlich sind.
Krebs vorbeugen und bekämpfen mit Quercetin
Quercetin schützt die Zellen vor freien Radikalen und trägt somit maßgeblich zur Gesundheit der Zellen und des Erbguts bei. So kann Krebs vorgebeugt werden, denn dieser entsteht durch ungünstig veränderte, also sozusagen kranke Zellen.
Es wurde jedoch auch die Entdeckung gemacht, dass Quercetin direkt mit der DNS interagiert. Tumorbefallene Gewebe können durch die Apoptose von Krebszellen, den programmierten Zelltod, von diesen befreit werden. Gesunde Zellen bleiben von dieser »Programmierung« verschont. Ein cleveres Vorgehen unseres Körpers, das durch die erhöhte Aufnahme von Quercetin unterstützt werden kann.
Quercetin hemmt Entzündungen
Die entzündungshemmende Wirkung von Quercetin beruht auf einer Vielzahl von Mechanismen, welche von dem Flavonol aktiviert und unterstützt werden. Einige Forschungen weisen darauf hin, dass Quercetin auch bei chronischen Darmentzündungen, rheumatoider Arthritis und Arthrose sowie bei Entzündungen der Prostata helfen kann. Einige Studien zu der Wirkung von Quercetin finden Sie hier. Ein Test mit Quercetin in Form eines Nahrungsergänzungsmittels lohnt sich bei Entzündungen aller Art, da es kaum Nebenwirkungen gibt.
Virusinfektionen vorbeugen und heilen
Quercetin kann das Risiko einer Viruserkrankung senken und im Falle einer Krankheit zu einer schnelleren Genesung verhelfen. Und da Quercetin auch den oxidativen Schaden der Zellen durch eine Krankheit vermindert, sinkt das Risiko einer sekundären Infektion. Die antivirale Wirkungsweise von Quercetin ist vielfältig, jedoch lässt sie sich auf drei Wirkmechanismen zurückführen:
- Viren werden in ihrer Fähigkeit, Zellen zu infizieren, eingeschränkt.
- In bereits infizierten Zellen wird die Vermehrung des Virus gehemmt.
- Die Resistenz infizierter Zellen gegenüber antiviralen Medikamenten wird verringert.
Quercetin kann also vorbeugend sowie als natürliches Heilmittel angewendet werden.
Quercetin als Antiallergikum
Auch Allergiker können von einer erhöhten Quercetinaufnahme profitieren. In einer japanischen Studie konnte festgestellt werden, dass Quercetin den Histamin-H1-Rezeptor (H1R) hemmt.4 Proportional zu der Aktivität dieses Rezeptors nimmt auch die Schwere der allergischen Symptome zu. Quercetin kann für eine Linderung der lästigen Symptome sorgen, ohne die ebenfalls lästigen Nebenwirkungen von Antihistaminen.
Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Quercetin
Folgende Nahrungsmittel haben sich als besonders reich an Quercetin erwiesen:
- Tee
- Zwiebeln
- Heidelbeeren
- Grünkohl
- Rote Trauben
- Brokkoli
- Kapern
- Liebstöckel
- Grüne Bohnen
- Kirschen
- Schwarze Johannisbeeren
- Preiselbeeren
- Sanddorn
- Äpfel
- Schnittlauch
Ist Quercetin bioverfügbar?
Hier liegt leider der Hase im Pfeffer begraben. Die Bioverfügbarkeit beschreibt den Wert des zugeführten Nährstoffs, der nach der Einnahme tatsächlich unversehrt im Blut ankommt. Die Bioverfügbarkeit von Quercetin, und allgemein von sekundären Pflanzenstoffen, ist von vielen Faktoren abhängig. Beispielsweise von der Lebensmittelmatrix, der chemischen und physikalischen Form, der Art der Verabreichung, bei Nahrungsmitteln auch die Lagerung und Zubereitung.
Daher ist es sehr schwierig, Aussagen über die Bioverfügbarkeit von Quercetin zu treffen, was die Aufnahme über Nahrungsmittel sowie die meisten Nahrungsergänzungsmittel betrifft. Es gibt jedoch einen Trick: Durch die liposomale Form der Nahrungsergänzung kann der »Trojaner-Effekt« genutzt werden, um das Quercetin direkt ins Blut zu befördern.
Auf der sicheren Seite: Liposomales Quercetin
Liposomale Nahrungsergänzung nutzt den guten alten »Trojaner-Effekt«, um Nährstoffe, die schlecht bioverfügbar oder verträglich sind, auf direktem Wege in die Blutbahn zu befördern. Liposomale Nahrungsergänzung ist in Form von Saft oder Kapseln erhältlich.
Darin befinden sich Liposomen, das sind winzige Bläschen, deren Hülle aus einer Doppelschicht von Molekülen besteht, welche in einer Lösung mit Quercetin eingelegt wurden und sich mit dem Vitalstoff vollgesaugt haben. Das Quercetin befindet sich daraufhin im Inneren der kleinen Bläschen aus membranbildenden Molekülen. Diese Moleküle kommen in unseren Zellen vor und werden vom Körper als »Freund« identifiziert. Der Körper hinterfragt erst gar nicht, was sich in den Liposomen befindet und schleust diese direkt durch die Darmwand ins Blut.
Es gibt zwar noch keine Studien zu der Bioverfügbarkeit bei der liposomalen Form der Nahrungsergänzung mit Quercetin, jedoch spricht die liposomale Wirkweise dafür, dass das Quercetin vom Körper nahezu vollständig aufgenommen werden kann. Dieser »Trojaner-Effekt« wird in der Medizin schon seit langer Zeit genutzt, jedoch kamen Nahrungsergänzungsmittel mit dieser speziellen Wirkweise erst in den letzten Jahren auf den Markt.
Können Nebenwirkungen bei der Einnahme von Quercetin auftreten?
Quercetin zeigt kaum Nebenwirkungen. Die Dosierungsempfehlung liegt je nach Ziel etwa zwischen 250 Milligramm (z.B. dauerhafte Einnahme bei Allergien, Bluthochdruck, Arthrose, Krebs) und 1.000 Milligramm (z.B. bei aktiver Virusinfektion oder Entzündung) am Tag.
Zur Vitalisierung, dem Zellschutz und zur Vorbeugung von Krankheiten ist eine dauerhafte Einnahme von 150 Milligramm am Tag ausreichend.
Lediglich bei einer dauerhaften Dosierung von 1.000 Milligramm und mehr am Tag konnten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Kribbeln in den Armen und Beinen beobachtet werden.
Allerdings sollte man beachten, dass Quercetin das Enzym »CYP3A4« blockiert, welches unter anderem für den Abbau von Medikamenten verantwortlich ist. Dadurch kann die Wirkung von verschiedenen Medikamenten durch die verringerte Entgiftung beeinflusst werden.
Quercetin sollte beispielsweise nicht mit Benzodiazepinen, Immunsuppressiva, Statinen, Antibiotika und Calciumkanalblockern eingenommen werden. Sollten Sie Medikamente einnehmen, empfiehlt sich grundsätzlich die Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt.