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Knoblauch kann weit mehr als Geschmack und Geruch verleihen – daher wurde er 1989 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Welche heilenden Eigenschaften in der Knoblauchpflanze stecken und wie Sie am meisten davon profitieren können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Eigenschaften der Knoblauchpflanze

Wie der botanische Name Allium sativum verrät, wird die Knoblauchpflanze zur Gattung Lauch (Allium) gezählt. Die Pflanze besitzt eine Hauptzwiebel, welche aus mehreren Knoblauchzehen besteht und einen aufrechten Stängel, der bis zu 90 Zentimeter hoch werden kann, und lange schlanke Blätter. Die Pflanze bildet weiße, rosafarbene bis rötliche und teilweise lilafarbene Blüten, welche Brutknospen tragen.

Es gibt viele leckere Rezepte um in den Genuss der gesunden Eigenschaften des Knoblauchs zu kommen

Knoblauch wird als Gewürz- und Heilpflanze weltweit kultiviert, ist ursprünglich jedoch in Zentralasien bis hin zum nordöstlichen Iran beheimatet. Verwendet werden hauptsächlich die Knoblauchzehen, welche die wertvolle Aminosäure »Alliin« enthalten.

Die Wirkweise von Knoblauch

Knoblauchzehen enthalten die schwefelhaltige Aminosäure Alliin, einige von deren Vorstufen sowie das alliinspaltende Enzym »Alliinase«. Die Knoblauchpflanze liefert damit ein, wie wir es aus der Pflanzenwelt gewohnt sind, ausgeklügeltes Gesamtpaket zur Heilung und Erhaltung der Gesundheit des Menschen. In frischen Knoblauchzehen ist bis zu ein Prozent Alliin enthalten.1

Erst durch das Pressen des Knoblauchs werden die Zellen geöffnet und das Alliin kommt in Kontakt mit spaltenden Enzymen, welche es in den Wirkstoff »Allicin« umwandeln. Allicin löst dann nicht nur den typischen Knoblauchgeruch aus, sondern wirkt auch antibakteriell sowie antithrombotisch2 und senkt die Blutfettwerte. Auch zur Vorbeugung und Behandlung von Tumoren fanden Untersuchungen statt, die eine positive Wirkung vermuten lassen.3 Alliin ist zudem ein Ausgangsstoff für weitere schwefelhaltige Verbindungen, wie beispielsweise »Ajoene«, die ebenfalls heilende Eigenschaften aufweisen.

Gegen Arteriosklerose und erhöhte Blutfettwerte

Untersuchungen lassen vermuten, dass Knoblauch die Blutfettwerte senken und somit arteriosklerotischen Veränderungen der Blutgefäße entgegenwirken kann.4 Meta-Analysen zeigen, dass Knoblauch die Cholesterinwerte insgesamt signifikant senken kann,5 auch wenn Studien zur Senkung des schädlichen LDL-Cholesterins nicht eindeutig sind.6

Knoblauch gegen hohen Blutdruck

Schon unsere Großmütter wussten, dass man hohen Blutdruck mit ordentlich Knoblauch entgegnen kann. Und tatsächlich: Eine Meta-Analyse, die elf Studien von 1955 bis 2007 untersuchte, konnte die blutdrucksenkende Wirkung bestätigen.7 Das Blut wird verdünnt und fließt besser, die Blutgefäße entspannen sich. Eine saudi-arabische Studie aus dem Jahr 2013 zeigte, dass die blutdrucksenkende Wirkung mit der konsumierten Menge ansteigt.8 Wer jedoch nicht so viel Knoblauch essen mag, ist mit einem Knoblauchextrakt in Kapselform ebenfalls gut beraten.

Knoblauch gegen Krebs

Knoblauch wird seit einigen Jahren auch in Bezug auf eine mögliche heilende Wirkung bei Krebs untersucht. Meta-Analysen von statistischen Erhebungen sowie von Tierversuchen legen eine vorbeugende und lindernde Wirkung bei Darmkrebs nahe.9 Auch bei der Behandlung von Brustkrebs könnte Knoblauch als unterstützendes Heilmittel helfen.10

Knoblauch gegen Virusinfektionen

Knoblauch erhöht die Aktivität der weißen Blutkörperchen11 innerhalb weniger Stunden, wodurch mehr Krankheitserreger abgetötet werden können. Knoblauch kann also nicht nur vorbeugend gegen sämtliche Virusinfektionen eingesetzt werden, sondern auch im akuten Fall helfen.

Treten erste Symptome auf, kann ein selbstgemachter Saft aus gepresstem Knoblauch und Zitrone, welcher schlückchenweise über den Tag verteilt getrunken wird, aktiv helfen, die Erkältung abzuwehren oder die Erkältungszeit zu verkürzen. Es gibt sogar schon eine Studie zu der Wirkung von Knoblauch bei COVID-19, in welcher der Konsum von Knoblauch als »akzeptable vorbeugende Maßnahme« bewertet wird.12

Die möglichen Nebenwirkungen von Knoblauch

Neben dem häufig als unangenehm empfundenen Körpergeruch, den Knoblauch auslöst, können bei höheren Dosen auch Übelkeit oder Verdauungsbeschwerden auftreten. Zudem kann Knoblauch die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten verstärken. Es ist auch empfehlenswert, vor operativen Eingriffen keine größeren Mengen Knoblauch zu konsumieren, damit es nicht zu einer verstärkten Blutung kommt.

Wichtig für an AIDS erkrankte Menschen: Die Wirkung von Saquinavir, ein Wirkstoff gegen HIV, kann durch übermäßigen Knoblauchkonsum abgeschwächt werden.

Was kann man gegen den Knoblauchgeruch tun?

Es kursieren viele Tipps gegen den Knoblauchgeruch, von Milch trinken bis Petersilie knabbern, doch diese helfen nur bedingt. Der Geruch wird durch das Allicin erzeugt. Dieses wird nicht nur über die Lungenbläschen in die Atemluft abgegeben, sondern auch über die Haut ausgedünstet. Man kann den Geruch leider weder verhindern noch auflösen, sondern lediglich überdecken.

Die ideale Zubereitung von Knoblauch

Für alle, die Knoblauch lieben, ist es ratsam, den Knoblauch frisch zu pressen und roh zu verspeisen. Allicin ist ein sehr instabiler und flüchtiger Wirkstoff und braucht Enzyme, um sich zu bilden. Enzyme wiederum sind hitzeempfindlich. Übrigens sollten Sie die Knoblauchknollen im Winter kühl und trocken lagern und im Sommer lieber in das Gemüsefach Ihres Kühlschranks legen. Sobald die Knollen trocken werden, sollten Sie diese nicht mehr verwenden.

Für einen therapeutischen Knoblauchgenuss sind Brotaufstriche und Cremes besonders praktisch, da sich hier viel roher Knoblauch verwenden lässt und die Einsatzmöglichkeiten vielfältig sind.

Ordentlich Knofi mit Hummus

Hummus schmeckt köstlich zu frischem Brot, Avocado oder Grillgemüse, hält sich im Kühlschrank mehrere Tage und ist in wenigen Minuten selbst gemacht:

Mixen Sie einfach eine Dose Kichererbsen (oder frisch eingeweichte und gekochte Kichererbsen) mit vier Knoblauchzehen, zwei Esslöffeln Tahina (Sesampaste), dem Saft von zwei Zitronen, zwei Esslöffeln Kreuzkümmelpulver, Salz, Pfeffer und etwas Olivenöl in einem Mixer. Natürlich können sie nach eigenem Geschmack Kräuter und Gewürze hinzufügen. Füllen Sie Ihren Hummus in ein luftdichtes Gefäß und lagern Sie ihn im Kühlschrank.

Power-Boost für Ihre Gesundheit: die Zitronen-Knoblauch-Kur

Die Zitronen-Knoblauch-Kur wird zur allgemeinen Regeneration und »Entkalkung« des Körpers eingesetzt. Sie wird über 2–3 Wochen durchgeführt, dann eine Woche pausiert und von neuem begonnen. Das Ganze wird zwei- bis dreimal wiederholt. Hier ist das Basisrezept für die Zitronen-Knoblauch-Kur:

  • 1 Liter Wasser
  • 5 unbehandelte Bio-Zitronen
  • 30 Knoblauchzehen

Häufig werden auch Ingwer, Kurkuma und schwarzer Pfeffer hinzugefügt.

  1. Zitronen waschen und ungeschält vierteln.
  2. Knoblauch schälen.
  3. Beides mit etwas Wasser im Mixer vermischen.
  4. Weitere Gewürze zu der Paste hinzufügen, falls gewünscht.
  5. Paste in einem Topf mit einem Liter Wasser ansetzen, kurz aufkochen und vom Herd nehmen.
  6. Abseihen und in ein luftdichtes Gefäß füllen.

Trinken Sie jeden Tag zu einer Mahlzeit ein Schnapsglas mit Ihrem selbst hergestellten Saft. Die Menge sollte für etwa 3 Wochen reichen.

Nahrungsergänzungsmittel mit Knoblauchextrakt

Wer Knoblauch nicht gerne isst, kann sich möglicherweise mit Nahrungsergänzungsmitteln aus Knoblauchextrakt helfen. Leider ist der Hauptwirkstoff das Allicin, welches auch den typischen Knoblauchgeruch verantwortet, daher ist dem Geruch leider kein Entkommen. Sie dürften zwar weniger nach Knoblauch riechen, doch wenn Sie keinerlei Knoblauchgeruch wahrnehmen, ist es möglich, dass Ihre Tabletten wirkungslos sind.

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