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Egal, ob Sie Knoblauch lieben oder Sie der Gestank umwirft: Es besteht kein Zweifel, dass die Knolle eine Fülle gesundheitlicher Vorteile liefert.
GreenMedInfo Research Group
Der Knoblauch (Allium sativum) trägt auch die Bezeichnung »Stinkwurz(el)«. Während manche Menschen der Meinung sind, das Lauchgewächs rieche zu streng, können andere nicht genug davon bekommen. Ob Sie Knoblauch nun lieben oder nicht ausstehen können: Dass in der Knolle ein Schatz an gesundheitlichen Vorzügen gespeichert ist, kann niemand ernsthaft bestreiten.
Die Datenbank von GreenMedInfo1 dokumentiert die Wirksamkeit von Knoblauch gegen 183 krankhafte Beschwerden, angefangen bei Infektionen und Bleivergiftung über Atherosklerose, Diabetes und Schlaganfall bis hin zu Krebs. Darüber hinaus konnten 57 pharmakologische Wirkungen auf den menschlichen Körper belegt werden.
Hier sollen nur sieben, nachweisbare Gründe präsentiert werden, weshalb es sich empfiehlt, jeden Tag Knoblauch zu verzehren.
1. Knoblauch reduziert das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall um 50 Prozent
Knoblauch schwächt eine Vielzahl an Risikofaktoren ab, die zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen könnten. Das Lauchgewächs beeinflusst nachweislich Atherosklerose, Triglyceride, Blutdruck, Thrombozytenaggregation und Plasmaviskosität in positiver Weise. Wissenschaftler von der Pennsylvania State University entdeckten, dass Untersuchungen zufolge der Verzehr von Knoblauch das Risiko von Herzproblemen generell um 38 Prozent verringert.2
Im Rahmen einer 4-jährigen prospektiven klinischen Studie in Deutschland, fanden Forscher heraus, dass Knoblauch wegen seiner zahlreichen Wirkungen auf den menschlichen Körper das relative kardiovaskuläre Risiko für einen Herzinfarkt oder Gehirnschlag um über 50 Prozent senkte.3
2. Knoblauch bremst Atherosklerose
Wie Untersuchungen aufzeigen, hemmt Knoblauch die Bildung von Gefäßplaques.4 Die Forschungsdatenbank von GreenMedInfo bietet sogar vierzehn Studien darüber an, wie Knoblauch Atherosklerose, Arterienverhärtung und Gefäßplaques bekämpft.
Wissenschaftler der University of California, Los Angeles, haben eine randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudie durchgeführt, an der 65 Menschen mit dem Risiko einer Herzkrankheit beteiligt waren. Die Versuchspersonen nahmen jeden Tag eine Kapsel entgegen, die entweder ein Placebo oder 250 Milligramm Knoblauchextrakt (aus getrocknetem Knoblauch), 100 Mikrogramm Vitamin B12, 300 Mikrogramm Folsäure, 12,5 Milligramm Vitamin B6 sowie 100 Milligramm L-Arginin (eine Aminosäure) enthielt. Zu Beginn und zum Abschluss des Versuchs wurde das Ausmaß der Verkalkung der Herzkranzgefäße gemessen. Nach einem Jahr hatte sich bei der Gruppe, die mit Knoblauch und den anderen Ergänzungsmitteln versorgt worden war, die Verkalkung der Herzkranzgefäße signifikant langsamer weiterentwickelt.5
Die weiter oben angeführte, 4-jährige klinische Studie aus Deutschland wies nach, dass die tägliche Einnahme von Knoblauchpulver Gefäßplaques um bis zu 18 Volumenprozent verringern konnte.6
3. Knoblauch schützt das Herz vor Verkalkung
Eine Studie, die im International Journal of Cardiology veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass Knoblauchextrakt (aus getrocknetem Knoblauch) dazu beiträgt, in der Herzgegend das Verhältnis von braunem zu weißem Fettgewebe zu verändern. Braunes Fettgewebe ist vergleichsweise aktiver, es erzeugt Wärme beziehungsweise Energie. Weißes Fettgewebe dient als Speicher und gilt als inaktiv. Zwischen der Verkalkung der Herzkranzgefäße und weißem Fettgewebe in der Herzgegend besteht eine enge Korrelation.
Für diese Studie wurden 60 Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip Gruppen zugeordnet, die entweder einmal pro Tag ein Placebo erhielten oder ein Nahrungsergänzungsmittel mit 250 Milligramm Knoblauchextrakt (aus getrocknetem Knoblauch), 100 Mikrogramm Vitamin B12, 300 Mikrogramm Folsäure, 12,5 Milligramm Vitamin B6 und 100 Milligramm L-Arginin.
Wie sich nach einem Jahr zeigte, war die Gruppe, die das Nahrungsergänzungsmittel erhalten hatte, im Vergleich zur Placebogruppe einem signifikant niedrigeren Risiko ausgesetzt, dass die Verkalkung der Herzkranzgefäße fortschreiten würde. Zudem stellten die Wissenschaftler fest, dass das vorteilhafte braune Fettgewebe in der Herzgegend zugenommen hatte. Je mehr braunes Fettgewebe vorhanden war, desto niedriger lag das Risiko für eine Gefäßverkalkung.
Eine weitere randomisierte placebokontrollierte Studie der University of California, Los Angeles, beobachtete die Wirkung von Knoblauchextrakt (aus getrocknetem Knoblauch) auf Patienten, denen Statine verschrieben worden waren. Ein Jahr lang wurde den Versuchsteilnehmern entweder ein Placebo oder 4 Milliliter Knoblauchextrakt verabreicht. Nach Ablauf dieses Jahres ermittelte man in der Knoblauchextraktgruppe dreimal weniger Fälle von Koronarsklerose.7 Wie die Autoren anregten, »könnte sich Knoblauch bei Patienten mit einem hohen Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung als vorteilhaft erweisen.«
4. Knoblauch senkt den Blutdruck wirksamer als Medikamente
Eine bahnbrechende Studie aus dem Pakistan Journal of Pharmaceutical Sciences verglich die Wirkung von Knoblauchtabletten mit dem blutdrucksenkenden Wirkstoff und Kassenschlager Atenolol sowie einem Placebo. Es stellte sich heraus, dass im Vergleich zu Atenolol und dem Placebo Knoblauch in einer Tagesdosis zwischen 300 und 1.500 Milligramm den systolischen und diastolischen Wert von Blutdruckpatienten signifikant verringern konnte. Dabei erwies sich Knoblauch dem Placebo klar überlegen, seine Wirkung war mit derjenigen von Atenolol vergleichbar.8
Wie schafft es der Knoblauch, den Blutdruck zu senken? Seine Schwefelverbindungen dringen in die roten Blutkörperchen ein, wo sie in Schwefelwasserstoff umgewandelt werden. Indem Schwefelwasserstoff die Blutgefäße weitet, verbessert er die Durchblutung und reduziert den Blutdruck.
Im Rahmen einer weiteren Studie warben chinesische Wissenschaftler 125 Schlaganfallpatienten an und fragten sie, wie oft sie Knoblauch konsumierten. Die durchschnittliche tägliche Knoblauchmenge betrug 2,9 Gramm – also ungefähr eine Zehe. Anschließend wurde die arterielle Durchblutung mit Ultraschall gemessen.
Wie sich zeigte, konnten die Wissenschaftler die arterielle Durchblutung anhand der Knoblauchmenge, die von den Patienten verzehrt wurde, exakt vorhersagen.9 Die Patienten, die mehr Knoblauch konsumierten, hatten eine bessere Durchblutung und umgekehrt.
5. Knoblauch bekämpft Infektionen
Knoblauch verfügt über stark antibakterielle Eigenschaften und könnte die lebensrettende Antwort auf die wachsende Bedrohung durch multiresistente Bakterien darstellen. Untersuchungen beweisen, dass Knoblauch mindestens 13 verschiedene ansteckende Krankheiten besiegen kann – und zwar sowohl durch Bakterien als auch durch Viren verursachte Infekte.
In einer Studie wurde die Wirksamkeit von Knoblauch mit dem antibakteriellen Arzneistoff Metronidazol in der Behandlung von Vaginalinfektionen verglichen.10 Jeden Tag erhielten die Frauen, die an der Studie teilnahmen, entweder zwei Knoblauchtabletten mit einer Dosis von 500 Milligramm oder zwei Metronidazol-Tabletten, deren Dosierung 250 Milligramm betrug. Nach 7 Tagen war es mithilfe des Knoblauchs gelungen, die aktive Infektion um 70 Prozent zu verringern, die Erfolgsquote des Arzneistoffs lag hingegen nur bei 48 Prozent. Davon abgesehen zeigte das Lauchgewächs keinerlei Nebenwirkungen, sodass es sich als weitaus sicherer erwies. Metronidazol ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine karzinogene Substanz, die mit einem breiten Spektrum an Nebenwirkungen einhergeht, unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Unterleibsschmerzen, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl.
6. Knoblauch beugt gewöhnlichen Erkältungen vor
Die Cochrane Collaboration (Australien) präsentiert auf ihrer Website eine Studie, aus der hervorgeht, dass Knoblauch das Auftreten von Erkältungen um über 50 Prozent reduzieren konnte.11 146 Versuchspersonen erhielten von den beteiligten Wissenschaftlern entweder ein Placebo oder ein Knoblauch-Ergänzungsmittel, das 180 Milligramm Allicin – die Substanz, der Knoblauch seinen stechenden Geruch verdankt – enthielt.
Nach 12 Wochen wurden in der Placebogruppe insgesamt 65 Erkältungen gezählt, in der Knoblauchgruppe hingegen bloß 24. Außerdem waren die Mitglieder der Placebogruppe insgesamt an 366 Tagen krank, diejenigen der Behandlungsgruppe nur an 111. Mit anderen Worten: Die Anzahl der Krankheitstage in der Placebogruppe übertraf die der Knoblauchgruppe um mehr als das Dreifache.
Knoblauch kann zudem die Intensität von Erkältungen verringern. In einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie, die in der Zeitschrift Clinical Nutrition abgedruckt wurde, verabreichten Forscher 120 Versuchsteilnehmern täglich 6 Monate lang entweder ein Placebo oder ein Nahrungsergänzungsmittel mit 2,5 Gramm Knoblauchextrakt (aus getrocknetem Knoblauch). Wie sich herausstellte, lag die Krankheitshäufigkeit in der Knoblauchgruppe um 58 Prozent unter dem Wert der Placebogruppe, die Anzahl der Krankheitstage war um 61 Prozent niedriger. Außerdem zeigten sich im Krankheitsfall in der Knoblauchgruppe um 21 Prozent weniger Symptome.
7. Bei der Ausleitung von Blei ist Knoblauch einem Chelatbildner überlegen
Knoblauch verringert die Bleikonzentration im Blut und in Geweben auf natürliche Weise – und ist dabei genau so effizient wie ein gängiger Chelatbildner. In einer Studie aus der Zeitschrift Basic & Clinical Pharmacology & Toxicology wurde Knoblauch mit dem Wirkstoff D-Penicillamin, einem Chelatbildner, verglichen.
Zu diesem Zweck ermittelten Wissenschaftler die Bleikonzentrationen im Blut von 117 Arbeitern in einer Autobatteriefabrik. Anschließend wurden die Arbeiter nach dem Zufallsprinzip zwei Gruppen zugewiesen, die Knoblauch (400 Milligramm Knoblauchpulver, dreimal täglich; dies entspricht 1,2 Milligramm Allicin) beziehungsweise D-Penicillamin (250 Milligramm, dreimal täglich) einnehmen sollten.
4 Wochen später hatten sowohl der Wirkstoff als auch Knoblauch die Bleikonzentration im Blut signifikant verringert, wobei der Rückgang in etwa gleich ausfiel. Doch im Unterschied zu D-Penicillamin, das schwere Nebenwirkungen aufwies, besserte Knoblauch zusätzlich klinische Symptome wie Reizbarkeit, Kopfschmerzen, systolischen Blutdruck sowie den Patellasehnenreflex.
Die Wissenschaftler zogen den Schluss, »dass Knoblauch im Vergleich zu D-Penicillamin offensichtlich klinisch sicherer und genau so wirksam ist. Daher kann Knoblauch zur Behandlung einer leichten bis mäßigen Bleivergiftung empfohlen werden.«
Die Sicherheit und die Wirksamkeit des Knoblauchs konnten immer wieder bestätigt werden. So haben zahlreiche Studien Knoblauchöl, -pulver oder -extrakt (aus getrocknetem Knoblauch) getestet. Doch auch der Verzehr von und das Kochen mit frischem Knoblauch eignen sich hervorragend, jeden Tag von den Vorteilen des Lauchgewächses zu profitieren. Versuchen Sie, einmal pro Tag eine Knoblauchzehe zu verzehren.
Mit frisch zerdrücktem oder klein gehacktem Knoblauch lassen sich Suppen, Eintopfgerichte, Soßen, Dressings und Gemüse bereichern. Nach dem Zerdrücken oder Zerkleinern sollten Sie den Knoblauch allerdings ein paar Minuten stehen lassen, damit sich das Allicin voll entfaltet. Falls Sie den Knoblauch erhitzen oder eine Säure (beispielsweise Zitronensaft oder Essig) dazugeben, so zieht dies die unmittelbare Zerstörung vieler vorteilhafter Verbindungen nach sich.
Die GMI Research Group (GMIRG) recherchiert die wichtigsten Gesundheits- und Umweltthemen des Tages. Auf Umweltgesundheit wird besonderer Wert gelegt. Gezielt und gründlich erforschen wir, in wievielerlei Hinsicht der aktuelle Gesundheitszustand der Menschen, die Beschaffenheit ihrer Umwelt reflektiert.
Dieser Artikel erschien erstmals am 31. Januar 2016 (aktualisiert am 04. Januar 2019) auf GreenMedinfo.com.