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Während der Weltwirtschaftskrise betrug die Arbeitslosigkeit in den USA 24,9 Prozent, das ist der bislang höchste Wert in der Geschichte des Landes. Doch im zweiten Quartal 2020 könnte dieser Wert auf 32,1 Prozent ansteigen! Und weltweit könnten eine halbe Milliarde Menschen in die Armut abrutschen, warnt Oxfam.

Auf einen Blick
  1. Die US-Notenbank von St. Louis (Fed – Federal Reserve) prognostiziert, dass die Arbeitslosenquote in den USA im 2. Quartal 2020 auf 32,1 Prozent hochschnellen könnte.
  2. Der bisherige Höchststand der Arbeitslosenquote in der amerikanischen Geschichte lag bei 24,9 Prozent, gemessen 1933 während der Weltwirtschaftskrise.
  3. Während der Weltwirtschaftskrise waren Geld und Lebensmittel knapp. Die Menschen lebten am Existenzminimum und mussten mit Suppenküchen versorgt werden. Während des Zweiten Weltkriegs verabschiedete Washington ein Gesetz, das es ihm erlaubte, Preise zu deckeln und Lebensmittel und andere Dinge des Tagesbedarfs zu rationieren.
  4. Durch die COVID-19-Krise könnte eine weitere halbe Milliarde Menschen in die Armut abrutschen, schätzt Oxfam, ein Zusammenschluss von 19 Organisationen, der die globale Armut bekämpft.
  5. Arbeitslosigkeit und finanzielle Ungewissheit gefährden die psychische Gesundheit. Während der Großen Rezession kam es zwischen 2008 und 2010 zu mindestens 10.000 Selbstmorden aus »wirtschaftlichen Gründen«.
  6. Sie sollten darüber nachdenken, sich einen Gemüsegarten anzulegen, und Sie sollten gut auf Ihre geistige Gesundheit achten. Das gilt umso mehr, wenn Sie zu den Millionen Menschen gehören, die von Arbeitsplatzverlust, Arbeitslosigkeit und Social Distancing betroffen sind.

Nach Prognosen der US-Notenbank von St. Louis (Fed – Federal Reserve) könnte die Arbeitslosenquote in den USA im 2. Quartal 2020 auf 32,1 Prozent hochschnellen.1 Der bisherige Höchststand in der amerikanischen Geschichte lag bei 24,9 Prozent und wurde 1933 während der Weltwirtschaftskrise gemessen.2

In den USA steigt die Arbeitslosigkeit im Zuge der Coronakrise
©Osterland – stock.adobe.com

Die Prognose geht auf Überschlagsrechnungen zurück, mit denen die Fed von St. Louis versucht, die finanziellen Folgen der während der COVID-19-Pandemie verhängten Social-Distancing-Maßnahmen abzuschätzen. Die Wirtschaft ist gelähmt, was Entlassungen nach sich zieht. Einer noch nie dagewesenen Zahl von Amerikanern wurde die Existenzgrundlage entzogen. Jetzt könnten die Armutsraten ansteigen und Krisen drohen, was die geistige Gesundheit der Menschen anbelangt.

Noch schockierender ist, wie großartig es dem Börsenmarkt geht. Bereits die vierte Woche in Folge klettern die Kurse und das, obwohl die Zahl der Entlassungen von Rekord zu Rekord eilt. Heißt das, wenn alle ihren Job verlieren, verdoppeln sich sämtliche Aktienkurse?

Wir haben es hier mit einem ungeheuerlichen Beispiel einer katastrophal fehlerbehafteten Politik zu tun. Es ist unvermeidlich, dass es hier zum großen Knall kommen wird. Schön, momentan erholen sich die Kurse, aber praktisch jeder vernünftige Ökonom, den ich lese, sagt einen Einbruch voraus, der die Kursverluste der Weltwirtschaftskrise in den Schatten stellen wird. Grund ist das Handeln der Unternehmen angesichts einer ohnehin bereits existierenden Aktienmarktblase.

Die Fed prognostiziert 52,8 Millionen Amerikaner ohne Job

Für ihre Berechnungen hat die St. Louis Fed auf Zahlen des Bureau of Labor Statistics (BLS) zurückgegriffen. Diese Abteilung des US-Arbeitsministeriums verzeichnete für den Februar 2020 eine Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent, was rund 5,76 Millionen Bürgern ohne Beschäftigung entspricht.

Der Regionalökonom Charles Gascon von der Notenbank St. Louis hat 808 Berufe kategorisiert und abgeschätzt, wie viele Arbeitnehmer infolge von Social Distancing stark Gefahr laufen, ihre Arbeit zu verlieren.3 Dabei hat er berücksichtigt, ob die Arbeiten auch außerhalb des Unternehmens geleistet werden können und ob sie als essenziell für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit gelten.

Ein hohes Kündigungsrisiko machte Gascon unter anderem bei Berufen im Vertrieb, der Produktion, der Lebensmittelzubereitung und dem Dienstleistungssektor aus. Betroffen sind seiner Rechnung zufolge 66,8 Millionen Menschen.

Fernando Leibovici und Ana Maria Santacreu, zwei weitere Ökonomen der St. Louis Fed, und der wissenschaftliche Mitarbeiter Matthew Famiglietti vermuten, dass »nicht-systemrelevante Berufe, die ein hohes Maß an direktem Kontakt und enger körperlicher Interaktion erfordern, ganz besonders hart getroffen werden, da die Verbraucher aus Gründen des Social Distancing die Nachfrage reduzieren«.4

Zu diesen Berufen gehören Barbiere, Friseure, Kellner und ähnliche Jobs, Flugbegleiter und andere, insgesamt 27,3 Millionen Arbeitnehmer, die ohne Job dastehen könnten. Für die Berechnung der Arbeitslosenquote im 2. Quartal 2020 nahmen die Ökonomen den Mittelwert aus diesen beiden Schätzungen, was 47,05 Millionen Amerikanern entspräche, denen gekündigt würde. Weiter hieß es:

»Zur ursprünglichen Zahl von Arbeitslosen im Februar addiert, beträgt die Gesamtsumme der Arbeitslosen 52,81 Millionen. Ausgehend von einer unverändert großen Zahl an Erwerbstätigen, resultiert das in einer Arbeitslosenquote von 32,1 Prozent.«5

Da es sich hierbei um eine grobe Schätzung handelt, geht der Ökonom Miguel Faria-e-Castro von der St. Louis Fed davon aus, dass die tatsächlichen Arbeitslosenquoten im 2. Quartal irgendwo zwischen 10,5 und 40,6 Prozent liegen werden. Zum Vergleich: Während der Großen Rezession erreichte die Arbeitslosenquote im Oktober 2009 mit 10 Prozent ihren Höchststand.6

Die Arbeitslosigkeit könnte von 3,5 auf 32 Prozent explodieren

Haben Sie die Zahlen verfolgt? Nach 3,5 Prozent im Februar stieg die Arbeitslosenquote im März 2020 auf 4,4 Prozent an – und wird Prognosen zufolge auf über 32 Prozent gestiegen sein, wenn die Zahlen für April vorliegen, was in der ersten Maiwoche der Fall sein dürfte. Der geringe Anstieg der Arbeitslosenzahlen im März ist kein nützlicher Indikator, denn da sind auch Zahlen aus der ersten Monatshälfte enthalten, bevor der Großteil der Entlassungen erfolgte.

»Der April wird der grausamste Monat sein«, meldet Vox. »Dann wird der Großteil der Entlassungen und Beurlaubungen einfließen, die aufgrund des Coronavirus erfolgt sind. … Sie sollten nicht schockiert sein, wenn der Aprilwert zumindest im zweistelligen Bereich liegt. Das ist nicht unvermeidbar, aber durchaus plausibel. Es handelt sich um wirklich beispiellose Zeiten. Rechnen Sie mit nie dagewesenen Zahlen.«7

Eine Echtzeit-Prognose zum Arbeitsmarkt kam am 15. April zu dem Schluss, dass die Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten bereits auf 20,2 Prozent geklettert sei.8 Die Anträge auf Arbeitslosengeld überstiegen schon im März die Marke von 22 Millionen. Das ist, schreibt Zero Hedge, »mehr als 10-mal so viel wie im schlimmsten 4-Wochen-Zeitraum der vergangenen 50 Jahre und darüber hinaus«. In den vergangenen 4 Wochen hätten »mehr Amerikaner Antrag auf Arbeitslosengeld gestellt, als im Jahrzehnt seit dem Ende der Großen Rezession neue Arbeitsplätze entstanden sind«.9

Kommen jetzt Lebensmittelrationierungen wie während der Weltwirtschaftskrise?

Was inzwischen als »der große Lockdown« läuft, könnte noch schlimmer werden als die Weltwirtschaftskrise. Der Internationale Währungsfonds sieht 2020 die Weltwirtschaft um 3 Prozent schrumpfen.10

Werden leere Supermarktregale bald Alltag sein?
©Jürgen Fälchle – stock.adobe.com

Die Ökonomie-Professorin Carmen Reinhart der Kennedy School of Government in Harvard sagte der Nachrichtenagentur AP: »Wir werden mehr Zahlungsausfälle und Firmenpleiten sehen. Es könnte wie in den 1930er-Jahren werden.«11

Während der Weltwirtschaftskrise waren Geld und Lebensmittel knapp. Die Menschen standen in langen Schlangen um Brot an und überall gab es Suppenküchen. Die durchschnittliche amerikanische Familie lebte nach dem Motto: »Es wird alles aufgebraucht, es wird alles aufgetragen und wenn man sich mit etwas nicht behelfen kann, dann geht es irgendwie auch ohne.«12

Frauen streckten die Haushaltskasse mit Aufläufen, Kirchen organisierten gemeinsame Essen, Gemeinden legten Gemüsegärten an, damit die Menschen dort ihre eigenen Lebensmittel pflanzen konnten.

Während des Zweiten Weltkriegs verabschiedete Washington ein Gesetz (Emergency Price Control Act), das es erlaubte, Preise zu deckeln und Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu rationieren, beispielsweise Reifen, Benzin und Öl. Auf diese Weise sollten knappe Ressourcen gleichmäßig verteilt und Hamstern vermieden werden. History.com schreibt:

»Im Frühjahr 1942 konnten die Amerikaner ohne Lebensmittelmarken keinen Zucker mehr kaufen. Im November wurden Gutscheine für Kaffee eingeführt, ab März 1943 setzte die Regierung Fleisch, Käse, Fette, Fischkonserven, Büchsenmilch und andere verarbeitete Nahrungsmittel auf die Liste der rationierten Artikel.«13

Die Bürger erhielten Hefte mit Lebensmittelmarken und die Regierung verabschiedete ein Punktesystem, das auf der Verfügbarkeit der Lebensmittel basierte. Noch einmal History.com:

»Kunden konnten jeden Monat 48 ›blaue Punkte‹ für den Kauf von Konserven, Flaschen oder getrockneten Lebensmitteln ausgeben und 64 ›rote Punkte‹ für Fleisch, Fisch und Milchprodukte – immer vorausgesetzt, dass die Artikel auf dem Markt vorrätig waren.«

»Weil sich Angebot und Nachfrage verschiedener Artikel änderten, passte das Amt für Preisverwaltung (OPA, Office of Price Administration) regelmäßig die Punktwerte an. Ein ohnehin komplexes System, das es den heimischen Köchen abverlangte, ihre Mahlzeiten weit im Voraus zu planen, wurde dadurch häufig noch zusätzlich verkompliziert.«14

Viele Amerikaner legten damals »Siegesgärten« an, um sich selbst mit Obst und Gemüse versorgen zu können. Anfang März 2020 dürfte den meisten Amerikanern eine Rückkehr zu rationierten und knappen Lebensmitteln völlig undenkbar erschienen sein, aber mittlerweile hat ist dieses Szenario weitaus glaubwürdiger. Schon jetzt warten die Menschen in langen Schlangen darauf, Zutritt zu Geschäften zu erhalten, wo sie dann stark nachgefragte Artikel wie Eier und Toilettenpapier nur in zugeteilten Mengen erstehen dürfen.

Die Abläufe werden mit jedem neuen Tag reibungsloser. Die Amerikaner sind nun angehalten, in Abständen von 2 Metern zu warten, und der Kauf von bestimmten, als »nicht-essenziell« erachteten Artikeln ist komplett eingeschränkt. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihre Lebensmittel selbst zu ernten, aber es hat Ihnen das letzte Bisschen Motivation gefehlt? Dann wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür, einen eigenen Gemüsegarten anzulegen.

Eine halbe Milliarden Menschen in Armut und ganze Wirtschaftszweige vernichtet

Die COVID-19-Krise könnte eine halbe Milliarde Menschen zusätzlich in die Armut treiben. Diese dringende Warnung kommt von Oxfam, einem Zusammenschluss von 19 Organisationen, die die globale Armut bekämpft.15 Oxfam kommt in einer Analyse zu dem Schluss, dass der wirtschaftliche Stillstand, der verhängt wurde, um die Ausbreitung von COVID-19 zu stoppen, 6 bis 8 Prozent der Weltbevölkerung zusätzlich in die Armut treiben könnte.

Der Kampf gegen die Armut könnte in Regionen wie in Afrika südlich der Sahara, dem Nahen Osten und Nordafrika um bis zu drei Jahrzehnte zurückgeworfen werden. Am schwersten betroffen sein werden »arme Menschen in armen Ländern, die ohnehin bereits um ihr Überleben kämpfen müssen« und die auf keinerlei Sicherheitsnetz hoffen können, das sie auffängt. Oxfam berichtet:

»Bei den ärmsten Arbeitern in reichen und armen Ländern ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie einer regulären Beschäftigung nachgehen, dass sie Arbeitsschutz wie Krankengeld erhalten oder von zu Hause aus arbeiten können. Weltweit hat nur jede fünfte Arbeitslose Zugang zu Arbeitslosenleistungen.«

»Zwei Milliarden Menschen arbeiten in der Schattenwirtschaft ohne Zugang zu Krankengeld – die Mehrheit davon in armen Ländern, wo 90 Prozent der Stellen nicht offiziell sind, während es in den reichen Nationen nur 18 Prozent sind.«

In Bangladesch beispielsweise wurden in der Textilindustrie über eine Million Arbeiter, vor allem Frauen, ohne Bezahlung nach Hause geschickt, weil die Aufträge westlicher Modekonzerne ausbleiben.

In Afrika dagegen wird schätzungsweise die Hälfte aller Jobs verschwinden. Ein Taxifahrer und Familienvater sagte Oxfam, seit aufgrund des Lockdowns der Flughafen und die Restaurants geschlossen seien, habe er keine einzige Tour mehr bekommen. Er sagte: »Dieses Virus wird uns verhungern lassen, bevor es uns krank macht.«17

Gesamte Industriezweige wurden zerstört. Weil die Nachfrage von Restaurants und Schulen weggebrochen ist, müssen Milchbauern ihre Erzeugnisse wegwerfen. Die Milchwirtschaft könnte in den nächsten 6 Monaten 5 Milliarden bis 10 Milliarden Dollar Umsatz verlieren, die Fisch- und Meeresfrüchteindustrie ist ebenfalls stark angeschlagen, es droht ein Umsatzrückgang um 85 Prozent.18 Die gesunkenen Verbraucherausgaben drücken auch auf die Preise anderer landwirtschaftlicher Produkte, was die Landwirte in Not bringt.

Tim Gibbons, Kommunikationsdirektor des Missouri Rural Crisis Center, sagte der Columbia Daily Tribune: »Es lässt sich nicht stark genug betonen, dass es [für die Farmer] schon vor COVID-19 wirklich schlimm aussah. COVID hat es nur noch schlimmer gemacht. Es zeigt, wie starr und wie wenig widerstandsfähig das Unternehmensmodell [der Agrarindustrie] ist, das den Landwirten nicht genügend bezahlt und das nicht gut für die Verbraucher ist.«19

Wie viele Menschen werden an den psychischen Folgen der Corona-Krise sterben?

Schon vor der COVID-19-Pandemie standen die USA am Rande einer Krise in Sachen psychischer Gesundheit. Nun aber kommt noch eine ganze Palette neuer Belastungen hinzu, von Isolierung und Angstgefühlen bis hin zu Arbeitslosigkeit und Krankheit. Der amerikanischen Bevölkerung droht ein Notstand bezüglich geistiger Gesundheit.

Arbeitslosigkeit, Isolation und Quarantäne belasten die psychische Gesundheit
©Maridav – stock.adobe.com

Während der Weltwirtschaftskrise schoss die Zahl der Selbstmorde auf Rekordniveau, ein weiteres Mal kam es dazu während der Großen Rezession, als zwischen 2008 und 2010 mindestens 10.000 Selbstmorde aus »wirtschaftlichen Gründen« verzeichnet wurden.20,21

»Der Verlust des Arbeitsplatzes, Schulden und Zwangsräumungen erhöhen das Risiko, dass eine Person an Selbstmord denkt«, schreiben Forscher im British Journal of Psychiatry.22 In einer anderen Studie wurde in 63 Ländern für den Zeitraum 2000 bis 2011 der Zusammenhang zwischen Selbstmord und Arbeitslosigkeit untersucht. In diesen Zeitraum fällt die globale Rezession, die 2008 einsetzte. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass das relative Selbstmordrisiko im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit im Untersuchungszeitraum um 20 bis 30 Prozent zunahm.

Von geschätzt 233.000 Selbstmorden, die zwischen 2000 und 2011 jedes Jahr begangen wurden, stand ein Fünftel im Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit.23 Eine Gallup-Umfrage aus dem Jahr 2014 kam zu dem Schluss: »Je länger Amerikaner ohne Arbeit sind, desto wahrscheinlicher werden sie von einem schlechten psychischen Zustand berichten.«24

Ein weiteres ernstzunehmendes Risiko sind Depressionen. Der Umfrage zufolge war etwa jeder fünfte Amerikaner, der seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit war, wegen Depressionen in Behandlung. Dieser Wert ist doppelt so hoch wie bei der Gruppe von Menschen, die 5 Wochen oder weniger ohne Beschäftigung war. Die Meinungsforscher schreiben:

»Gallup stellt fest, dass arbeitslose Amerikaner mehr als doppelt so häufig wie Menschen, die einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen (12,4 Prozent im Vergleich zu 5,6 Prozent), sagen, sie seien aktuell oder in der Vergangenheit wegen Depressionen in Behandlung. Die Zahl der Depressionen bei den Langzeitarbeitslosen dagegen – und dabei handelt es sich dem Bureau of Labor Statistics zufolge um jene Personen, die seit 27 Wochen oder länger eine Anstellung suchen – springt auf 18 Prozent.«25

Auch soziale Isolation und Quarantäne belasten die psychische Gesundheit. The Lancet veröffentlichte im März 2020 eine rasche Übersichtsarbeit zu den psychologischen Auswirkungen einer Quarantäne. Wenig überraschend lautete das Urteil: »Die meisten untersuchten Studien berichteten von negativen psychologischen Auswirkungen, unter anderem posttraumatischer Stressbelastung, Verwirrung und Wut.«26

Von 2.760 Menschen in Quarantäne erlebten 34 Prozent ein hohes Maß an psychischer Belastung, zum Teil in Form von Angstgefühlen oder Depressionen. Auch langanhaltende psychische Auswirkungen sind möglich.27

Schützen Sie Ihre geistige Gesundheit!

Viele sprechen jetzt davon, wie wichtig es ist, sich die Hände zu waschen, einen Mundschutz zu tragen oder während der COVID-19-Pandemie auf andere Weise die körperliche Gesundheit zu schützen. Genauso wichtig ist es, sich auch um die geistige Gesundheit zu kümmern. Das gilt umso mehr, wenn Sie zu den Millionen Menschen gehören, die vom Verlust des Arbeitsplatzes, Arbeitslosigkeit und Social Distancing betroffen sind.

Mit Emotional Freedom Techniques (EFT) können wir Stress und andere belastende Emotionen abbauen, die uns durch die Nachrichtenlage und die Ungewissheit rund um diese Pandemie und/oder mit der Quarantäne einhergehenden Aspekte ausgelöst werden. Eine weitere Möglichkeit ist NET FAST (Neuro-Emotional Technique’s First Aid Stress Tool).28 Dazu gehen Sie wie folgt vor:

  • Denken Sie an etwas, das Sie stört. Legen Sie dabei Ihr rechtes Handgelenk (die Handfläche zeigt dabei nach oben) in Ihre linke Hand. Legen Sie drei Finger Ihrer linken Hand auf den Bereich Ihres rechten Handgelenks, wo Sie Ihren Puls fühlen können.
  • Legen Sie Ihre offene rechte Hand auf Ihre Stirn. Atmen Sie mehrere Male leicht ein und aus, während Sie sich darauf konzentrieren, das Thema zu spüren, das Sie stört.
  • Wechseln Sie die Hände und wiederholen Sie die Schritte 1 und 2.

Wie bereits erwähnt: Jetzt ist auch ein hervorragender Zeitpunkt dafür, sich mit einem Biogarten zu befassen. Das verbessert nicht nur Ihre Versorgung mit Lebensmitteln, die Gartenarbeit hilft auch beim Stressabbau und Sie geben weniger Geld für Lebensmittel aus. Beide Aspekte werden immer mehr an Bedeutung gewinnen, wenn die Arbeitslosenzahlen weiter steigen.

Dieser Artikel erschien erstmal am 23. April 2020 auf Mercola.com.

Quellen & weiterführende Informationen

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