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Babyflaschen aus Polypropylen sind weit verbreitet. Doch vor allem beim Erhitzen wird enorm viel Mikroplastik freigesetzt. Forscher haben jetzt festgestellt, dass durchschnittlich 16,2 Millionen Mikrokunststoffpartikeln pro Liter in die Nahrung abgegeben werden.

Auf einen Blick
  1. Babyfläschchen aus Kunststoff sind leicht und praktisch zu handhaben. Viele junge Eltern ziehen sie deswegen seit Jahrzehnten Glasfläschchen vor.
  2. In einer aktuellen Studie haben Forscher jetzt allerdings herausgefunden, dass Babyflaschen auf Polypropylenbasis eine extrem hohe Anzahl an Mikroplastikpartikel freigeben.
  3. Babys sind in ihrer Nahrung so bis zu 16,2 Millionen Mikropartikeln pro Liter ausgesetzt. Werden die Fläschchen mit kochendem Wasser sterilisiert, dann erhöht sich die Freisetzung zusätzlich signifikant. Diese Zahlen sind ein Vielfaches mehr, als die Zahl der nachgewiesenen Mikroplastikpartikel in Mineralwasser.

Mikroplastik ist überall – auch in Babyfläschchen

Die meisten Babyfläschchen sind heute nicht mehr aus Glas, sondern aus Kunststoff. Plastikflaschen sind leichter und vor allem bruchsicherer als Glasflaschen. Allerdings haben viele Eltern schon festgestellt, dass sich der Geschmack der Babynahrung verändert. 2011 hat die EU zwar die umstrittene Chemikalie Bisphenol A in der Produktion von Babyfläschchen verboten. Aber Plastik bleibt Plastik.

Jetzt hat eine internationale Forschergruppe des Trinity College Dublin (Irland) herausgefunden, dass bereits Babys hohen Mengen an Mikroplastik ausgesetzt sind. In der Fachzeitschrift Nature Food1 veröffentlichten Dunzhu Li und Kollegen eine Studie, in der sie zeigen, wie viel Mikroplastik bei der Zubereitung von Babynahrung in Babyfläschchen aus Polypropylen (PP) freigesetzt wird. Sie stellten fest, dass Polypropylenflaschen bis zu 16,2 Millionen Mikroplastikpartikel pro Liter freisetzen. Heißes Wasser, das man zum Beispiel verwendet, um die Fläschchen zu sterilisieren, erhöhte die Freisetzung sogar noch weiter, nämlich auf 55 Millionen Partikel. Allein durch die Sterilisation und Vorbereitung der Flaschen werden Babys täglich 1 Million Mikroplastikpartikeln ausgesetzt. Die Forscher schreiben: »Dieser Durchschnittswert entspricht etwa dem 2.600-Fachen des Mikroplastiks, das ein Erwachsener aus dem Wasser, der Nahrung und der Luft (bis zu 600 Partikel pro Tag für Erwachsene) aufnimmt.«

Wie Mikroplastik unserem Körper schadet

Wir haben Unmengen an Mikroplastik in unserem Körper, das ist inzwischen erwiesen. Allerdings hört man allerorten – wie bei so vielen anderen Themen wie etwa 5G –, dass die Auswirkungen noch nicht hinreichend erforscht seien. Dabei kann sich jeder vernünftig denkende Mensch vorstellen, dass solchen Fremdkörper in unserem Körper nichts zu suchen haben und er in irgendeiner Weise darauf reagieren wird.

Vermutet wird, dass Mikroplastik, eben weil es so klein ist, die Zellbarrieren im Körper überwinden und so Entzündungen auslösen kann. Mikroplastik, das wir über unsere Atemluft aufnehmen, kann so das Lungengewebe schädigen. Kunststoffteilchen, die wir über unsere Nahrung schlucken, können den Darm und womöglich seine Lymphknoten schädigen. Außerdem wird befürchtet, dass Zusätze wie Weichmacher oder Antioxidationsmittel, die bei der Herstellung von Kunststoff verwendet werden, im Körper heraustreten können und ihm schaden. Studien an Fischen und Mäusen haben gezeigt, dass Mikropartikel die Darmflora verändern können.

Das Beste für unsere Kinder!

Grundsätzlich ist klar: Das Beste für Babys ist Muttermilch. Sollte das mit dem Stillen allerdings aus welchem Grund auch immer nicht klappen, dann sollte man einem Kind von Anfang an etwas Gutes tun und überlegen, Glasfläschchen zu kaufen.

Quellen & weiterführende Informationen

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