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Die körpereigene Virenpolizei durch pflanzliche Virostatika rüsten
Um unsere Abwehrkraft zu stärken, können wir einiges tun. Eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und eine positive mentale Haltung spiegeln sich in der körperlichen Verfassung wider.
Zusätzlich kann die gezielte Anwendung von Heilpflanzen helfen, unser Immunsystem für herausfordernde Zeiten zu wappnen. Die Natur bietet uns eine Vielzahl an antiviralen Heilpflanzen. In diesem Artikel werden Ihnen einige kraftvolle Helfer aus der Pflanzenwelt vorgestellt, deren positive Eigenschaften Sie sich unkompliziert und schnell zunutze machen können.
Olivenblätter für den Schutz der Lunge
In Olivenblättern wurden rund 30 verschiedene Polyphenole in hochkonzentrierter Form entdeckt. Dadurch wirken die Olivenblätter
- antioxidativ,
- entzündungshemmend,
- immunstärkend und
- antiviral.
Sogar bei HIV-Viren1 und Herpesviren2 konnte eine antivirale Wirkung beobachtet werden.
Außerdem sollen Olivenblätter einen schützenden Effekt auf die Zilien und die Lungenschleimhaut haben. Zilien sind die Flimmerhärchen, welche die Atemwege wie ein Teppich bedecken. Durch ihre Bewegung befördern sie Staub, Pollen, Krankheitserreger und Schleim nach oben hinaus. Funktioniert dieses körpereigene Reinigungssystem nicht mehr einwandfrei, sind die Atemwege angreifbarer für Viren aller Art.
Um den schützenden und antiviralen Effekt der Olivenblätter zu nutzen, können Sie Nahrungsergänzung mit dem Extrakt aus diesen verwenden. Ebenso können Sie sich getrocknete Olivenblätter im Kräuterladen oder Onlineshop kaufen und einen Tee aufgießen.
Rezept Tee aus Olivenblättern
Hierfür nehmen Sie 3 Teelöffel getrocknete und zerkleinerte Olivenblätter, überbrühen diese mit 150 ml kochendem Wasser und lassen den Tee mindestens 10 Minuten ziehen. Am besten mehrmals am Tag schluckweise trinken.
Ingwer als natürlicher Virenhemmer
Die Ingwerwurzel enthält reichlich Vitamin C, Eisen, Magnesium, Kalzium und Kalium. Bedeutsam sind jedoch vor allem die enthaltenen ätherischen Öle und Scharfstoffe (Gingerole), welche für eine verbesserte Durchblutung sorgen und dadurch sehr wahrscheinlich Entzündungsbotenstoffe schneller abtransportiert werden können.
Ingwer wird von vielen Menschen wegen seiner antiviralen Wirkung geschätzt und als Naturheilmittel bei verschiedensten Krankheiten angewendet, auch wenn es kaum Studien zur Heilwirkung der Ingwerwurzel gibt. In China wird die Ingwerwurzel bereits seit 2000 Jahren als Heilmittel eingesetzt und auch hierzulande gibt es zahlreiche Erfahrungsberichte und begeisterte Anwender.
Der Vorteil: Die Ingwerwurzel ist leicht verfügbar, günstig und kann pur gegessen, zu Saft verarbeitet oder als Tee aufgebrüht werden.
Rezept »Ingwershot«
Ein »Ingwershot« kann ganz einfach selbst hergestellt werden, indem Sie eine frische Ingwerwurzel schälen, zerkleinern und diese zusammen mit Zitronensaft und Honig in den Mixer geben. Sie können den Saft abseihen oder mit den verbliebenen Ingwerwurzelfasern trinken. Der Mix ist im Kühlschrank mehrere Tage haltbar, somit können Sie diesen ganz einfach bevorraten.
Beeren als Lieferant für Vitamine und Antioxidantien
Die Früchte von Beerensträuchern enthalten besonders viele Vitamine, Mineralien sowie Pflanzenstoffe und gelten allgemein als »Superfood«. Die enthaltenen hochkonzentrierten Vitalstoffe wirken
- antiviral,
- antioxidativ,
- entzündungshemmend und
- blutdruckregulierend.
Am besten werden Beeren frisch und in Bioqualität gekauft oder auf tiefgekühlte sowie getrocknete Bioprodukte zurückgegriffen. Auch hochwertige Säfte können angewendet werden. Besonders hervorzuheben sind dabei die heimischen schwarzen Johannisbeeren und Holunderbeeren sowie die exotischen Goji- und Aronia-Beeren, welche meist getrocknet angeboten werden. Beeren sind lecker, bekömmlich und können durch ihre vielseitige Anwendung mühelos in den Speiseplan integriert werden – am besten mehrmals täglich.
Rezept Beeren-Smoothie
Probieren Sie doch einmal einen sommerlichen Smoothie aus Beeren: Einfach tiefgekühlte, frische und getrocknete Beeren zusammen mit einem Apfel in den Mixer geben und schön kühl genießen.
Salbei gegen Entzündungen
Echter Salbei (Salvia officinalis) besitzt starke antiseptische Kräfte gegen Viren, Bakterien und Pilze. Salvia stammt von dem lateinischen Wort salvare, welches »heilen« bedeutet.
Diese wertvolle Pflanze enthält viele Pflanzenstoffe, wie beispielsweise Quercetin und Rutin, welche eine starke antioxidative Wirkung zeigen3. Salbei wird bei Entzündungen aller Art eingesetzt, besonders aber bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, ebenso bei Verdauungsbeschwerden und Schmerzen.
Salbei kann beispielsweise in Form von Tee, Saft, Extrakt oder Tinktur angewendet werden. Wer möchte, kann Salbei selbst anbauen – er ist besonders pflegeleicht und wächst im Garten, auf dem Balkon sowie auf der Fensterbank. Da die Pflanze sehr schnell nachwächst, können Sie regelmäßig Blätter abschneiden und diese trocknen oder frisch weiterverarbeiten. Ein Tee aus frischen und mit kochendem Wasser überbrühten Salbeiblättern ist besonders voll im Geschmack.
Rezept Salbei-Tinktur
Sie können aus den frischen oder getrockneten Blättern auch Ihre eigene Tinktur herstellen, indem Sie die Blätter kleinschneiden, in ein Schraubglas geben und mit Alkohol aus der Apotheke übergießen. Lassen Sie die Tinktur mehrere Wochen ziehen und schütteln Sie das Glas täglich einmal durch. Ab 2 Wochen Ziehzeit kann die Flüssigkeit abgefiltert werden und in eine vor Licht schützende Flasche gefüllt werden. Nehmen Sie täglich dreimal einen Teelöffel der Tinktur pur oder mit Wasser verdünnt zu sich.
Zistrose kann Viren und Bakterien unschädlich machen
Die Zistrose ist bei uns nur wenig bekannt, obwohl es sich hierbei um eine besonders heilkräftige Pflanze handelt. Sie gehört zu den stark polyphenolreichen Pflanzen und zeigt eine
- antioxidative,
- antivirale,
- antibakterielle und
- fungizide Wirkung.
- Des Weiteren soll sie entgiftend wirken und Schwermetalle binden.
Die getrockneten Blätter der Zistrose (Cistus incanus), bei uns oft auch als »Cystus« bezeichnet, können als Tee in Apotheken oder Onlineshops bestellt werden. Trinken Sie über den Tag verteilt mehrere Tassen des Tees, um von den zahlreichen positiven Eigenschaften der Zistrose zu profitieren. Auch bei akut einsetzenden Symptomen ist der Cistustee ein verlässlicher Partner im Kampf gegen Viren und Bakterien.
Die Schutzstoffe der Pflanze sollen Viren und Bakterien unschädlich machen, indem sie diese umhüllen und so davon abhalten, in die Zellen einzudringen. Es wird Zeit, dass diese wundervolle Heilpflanze aus dem Schatten heraustritt und in die Hausapotheken Einzug hält.
Kapuzinerkresse als »natürliches Antibiotikum«
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) wird als Heilpflanze wegen ihrer antibiotischen Wirkung geschätzt, welche höchstwahrscheinlich auf die darin enthaltenen Senföle zurückzuführen ist.
Senföle werden schon seit Jahrhunderten zur Behandlung von Infektionen der oberen Atemwege und ableitenden Harnwege eingesetzt. Sie gelten als natürliche Antibiotika, weil sie sehr reaktiv sein sollen und mit Proteinen auf die Oberfläche von Krankheitserregern reagieren können, sodass diese geschädigt werden.
Die Kapuzinerkresse wurde 2013 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt und wird in zahlreichen pflanzlichen Medikamenten gegen Infektionen eingesetzt. Die Heilpflanze kann frisch und zu Saft weiterverarbeitet verwendet werden. Dazu können Sie die Kapuzinerkresse frisch kaufen oder auch selbst anbauen und ernten. In hoher Dosierung ist sie in Form von pflanzlichen Präparaten in der Apotheke erhältlich.