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In der indischen Heilkunde, dem Ayurveda, wird Ashwagandha seit 5000 Jahren zur Stärkung der Lebenskraft verwendet. Neueste Studien belegen seine Wirksamkeit: Ashwagandha hilft bei Schlafproblemen genauso wie bei Angst- und Panikzuständen. Mit seiner Hilfe kann Ihr Körper Stress besser bewältigen und verarbeiten.

Auf einen Blick
  1. Ashwagandha ist eine wirksame adaptogene Heilpflanze, die den Körper dabei unterstützt, sich an Belastungen anzupassen und sie zu bewältigen, indem der Stoffwechsel sowie das Immun- und Hormonsystem harmonisiert werden.
  2. Das Nachtschattengewächs gehört aufgrund seiner entzündungshemmenden, antitumoralen, stresslösenden, antioxidativen, immunmodulatorischen, blutbildenden und verjüngenden Eigenschaften zu den wichtigsten Heilkräutern der Ayurvedischen Medizin.
  3. Verglichen mit einem Placebo konnte Ashwagandha die Symptome bei Probanden, die unter chronischem Stress litten, signifikant lindern. Während sich die mithilfe der sogenannten »Perceived Stress Scale (PSS)« vorgenommene Selbsteinschätzung in der Kontrollgruppe um bescheidene 5,5 Prozent besserte, verzeichnete die Behandlungsgruppe, deren Teilnehmern Ashwagandha verabreicht wurde, eine 44-prozentige Verringerung der PSS-Werte.
  4. Ein systematischer Vergleich von klinischen Studien aus dem Jahr 2014 kam zu dem Ergebnis, dass die Behandlung mit Ashwagandha »im Vergleich zu einem Placebo zu ausgeprägteren Verbesserungen der Beurteilung von Angst- und Stresssymptomen führte (in den meisten Fällen statistisch signifikant).«
  5. Obwohl Ashwagandha grundsätzlich als ungefährlich und gut verträglich gilt, ist die Einnahme für werdende und stillende Mütter sowie für Menschen, die Beruhigungsmittel anwenden, kontraindiziert. Diese Personengruppen sollten auf die Verwendung von Ashwagandha verzichten.

Die Ashwagandha (Withania somnifera)1, die für seine zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten und seine verjüngende Wirkung bekannt ist, wird seit Jahrtausenden in der traditionellen ayurvedischen2 und chinesischen Medizin genutzt. Das Nachtschattengewächs, das sich durch eine Fülle an physiologischen Wirkmechanismen auszeichnet, ist unter anderem in Indien heimisch.

Die Ashwagandha gehört zu den wenigen wahrhaft adaptogenen Kräutern, die den Körper dabei unterstützen, Belastungen3 standzuhalten, indem das Immunsystem4, der Stoffwechsel und das Hormonsystem5 harmonisiert werden. In der medizinischen Überblicksdarstellung »Scientific Basis for the Therapeutic Use of Withania somnifera (Ashwagandha)« heißt es:

»Aus Studien geht hervor, dass Ashwagandha entzündungshemmende, antitumorale, stressabbauende, antioxidative, immunmodulatorische, blutbildende und verjüngende Eigenschaften besitzt.

Sie scheint auch eine positive Wirkung auf das Hormon-, das Herz-Lungen- und das zentrale Nervensystem zu entfalten. Toxikologische Untersuchungen sprechen dafür, dass Ashwagandhapräparate ungefährlich sind.«

Während manche Adaptogene eher als verschleierte Aufputschmittel bezeichnet werden können, ist das bei Ashwagandha nicht der Fall. Die Substanz kann Ihnen beim Morgensport einen Energieschub verleihen, doch fördert sie ebenfalls den gesunden Schlaf, wenn Sie sie vor dem Zubettgehen zu sich nehmen. Ashwagandha besitzt auch die Fähigkeit, den Spiegel des in der Nebenniere produzierten Cortisols (Hydrocortison) bei Bedarf zu erhöhen oder zu senken, wodurch sie unterstützend gegen Stress- und Angstzustände wirkt.

Ashwagandha reduziert nachweislich Stress, Depressionen und Angstzustände

In einer placebokontrollierten Studie,7 die 2012 veröffentlicht wurde, erhielten Freiwillige, die eine Krankengeschichte mit chronischem Stress aufwiesen, zwei Mal am Tag für einen Zeitraum von 60 Tagen 300 Milligramm (mg) eines hochkonzentrierten Ashwagandhapräparats, das die gesamte Bandbreite an Inhaltsstoffen enthielt. Im Unterschied zu den Teilnehmern einer Kontrollgruppe, denen ein Placebo verabreicht worden war, berichteten sie von einer deutlichen Linderung der Stresssymptome.

Während die von der Kontrollgruppe angegebenen PSS-Werte (PSS = Perceived Stress Scale; dt. in etwa: Skala, die die Intensität der empfundenen Stressbelastung angibt) im Laufe der 60-tägigen Studie um bescheidene 5,5 Prozent zurückgingen, konnte die Behandlungsgruppe, die Ashwagandha erhielt, eine 44-prozentige Besserung verzeichnen. Die Autoren führen weiter aus:8

»Darüber hinaus gingen die Stresssymptome während der 60 Tage dauernden Studie in der Ashwagandhagruppe deutlich stärker zurück als in der Placebogruppe … Die Ashwagandhagruppe vermeldete bis zum 60. Tag eine signifikante Reduktion des empfundenen Stresses, die sich auf alle Unterpunkte bezog: 76,1 % im Bereich ›körperliche Symptome‹; 69,7 % im Bereich ›Angstzustände und Schlafstörungen‹; 68,1 % im Bereich ›soziale Dysfunktion‹ und 79,2 % im Unterpunkt ›schwere Depressionen‹. Im Unterschied dazu fielen die jeweiligen anhand der Selbsteinschätzung ermittelten Verbesserungen in der Kontrollgruppe weitaus geringer aus: +4,9 %, +11,6 %, -3,7 % und -10,6 % (in der oben genannten Reihenfolge). Es fällt sofort ins Auge, dass der Unterschied sehr deutlich ist (58 bis 89 Prozentpunkte).« Außerdem verrieten Bluttests, dass sich der Cortisolspiegel innerhalb der Behandlungsgruppe nach 60 Tagen Ashwagandhaeinnahme durchschnittlich um 27,9 Prozent senkte, während sich der Wert in der Placebogruppe nur um 7,9 Prozent verringerte. Zusammenfassend stellten die Wissenschaftler fest9:

»Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass hoch konzentriertes Ashwagandhawurzelextrakt, das die gesamte Bandbreite an Inhaltsstoffen enthält, die Stressresistenz erhöht und dadurch die empfundene Lebensqualität verbessert. Dieses Extrakt kann von Erwachsenen, die an Stress leiden, gefahrlos als Adaptogen eingesetzt werden.«

Die angstlösende Wirkung von Ashwagandha – weitere Studien

Eine Studie aus dem Jahr 2009 erzielte ähnliche Ergebnisse:10 Patienten, denen mittlere bis schwere Angstzustände diagnostiziert worden waren, die bereits länger als 6 Wochen andauerten, erhielten 3 Monate lang 300 Milligramm Ashwagandhawurzel. Im Vergleich zu der Kontrollgruppe, deren Teilnehmer sich einer herkömmlichen Psychotherapie unterzogen, kam es zu einer »erheblichen Linderung der Symptome«.

Die mithilfe des Beck-Angst-Inventars (BAI) ermittelte Punkteanzahl verringerte sich in der Ashwagandhagruppe um 56,5 Prozent, verglichen mit 30,5 Prozent in der Psychotherapiegruppe. In den Worten der Forscher:

»Zwischen den beiden Gruppen konnten außerdem signifikante Unterschiede hinsichtlich mentaler Gesundheit, Konzentrationsfähigkeit, Erschöpfung, zwischenmenschlichem Verhalten, Vitalität und allgemeiner Lebensqualität festgestellt werden, wobei die [naturheilkundlich behandelte] Gruppe einen größeren klinischen Nutzen aus seiner Behandlung zog.«

Eine 2014 veröffentlichte systematische Analyse11 von fünf klinischen Untersuchungen kam ebenfalls zu dem Schluss, dass die Behandlung mit Ashwagandha zu einer über die Placebowirkung hinausgehenden »merklichen (in den meisten Fällen statistisch signifikanten) Verbesserung führte, was die Intensität der erlebten Angst und des empfundenen Stresses betraf.«

Obwohl alle fünf Studien diese Schlussfolgerung stützten, wiesen die Autoren darauf hin, dass »die derzeitigen Beweise aufgrund der uneinheitlichen Forschungsansätze und wegen möglicher Verzerrungsmechanismen mit Vorsicht zu betrachten seien.«

Eine vierte Studie12 – diesmal aus dem Jahre 2015 – beobachtete »empirische Belege dafür, dass die traditionelle Verwendung [von Ashwagandha] dazu angetan ist, geistige Prozesse zu verbessern, indem an der GABAergen (engl. GABAergic)Signalübertragung angesetzt wird.« Die Autoren führen aus:

»Unsere Ergebnisse liefern Belege dafür, dass die wesentlichen Inhaltsstoffe [des Ashwagandha] eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Arzneimitteln spielen könnten; infrage kommen Medikamente zur Behandlung neurologischer Störungen, die auf einer Fehlfunktion der GABAergen (engl. GABAergic) Signalübertragung beruhen, wie beispielsweise generalisierte Angststörung, Schlafstörungen sowie Muskelverkrampfungen und -krampfanfälle.«

Die wichtigsten Wirkstoffe von Ashwagandha

Von den Flavonoiden abgesehen hat das heilkräftige Nachtschattengewächs seine zahlreichen bemerkenswerten Eigenschaften unter anderem folgenden Inhaltsstoffen zu verdanken:

  • Withanolide – natürlich vorkommende Steroide, die nachweislich Signalwege unterdrücken, die für verschiedene mit Entzündungsprozessen in Zusammenhang13 stehende Erkrankungen verantwortlich sind. Dazu gehören Arthritis, Asthma, Bluthochdruck, Osteoporose14 und Krebs.
    Die in Ashwagandha enthaltenen Withanolide zeichnen sich außerdem durch immunmodulierende Eigenschaften aus15 – gemeint sind Wirkstoffe mit der Fähigkeit, das Immunsystem entweder zu stimulieren oder aber zu unterdrücken und auf diese Weise zur Bekämpfung von Infektionen, Krebs und anderen Krankheiten beizutragen.
  • Somniferin – ein Alkaloid, das die Entspannung und einen tiefen, gesunden Schlaf fördert. Eine an der Universität Tsukuba (Japan) durchgeführte Studie16 kam zu dem Ergebnis, dass der Wirkstoff auch ähnliche Gesundheitsprobleme wie Schlaflosigkeit und das Restless-Legs-Syndrom mildert.
  • Triethylenglycol – kommt in den Blättern der Ashwagandhapflanze vor; auch diesem Inhaltsstoff konnte eine schlaffördernde und gegen Schlafstörungen gerichtete Wirkung nachgewiesen werden.17
  • Ashwagandhanolid – ein dimeres Withanolid aus der Wurzel der Pflanze. Hemmt nachweislich18 das Wachstum mehrerer Krebsformen (zu denen Magen-, Brust, ZNS-, Darm- und Lungenkrebs zählen). Der Stoff wirkt außerdem Entzündungen entgegen, indem er die Aktivität des Enzyms Cyclooxygenase-2 (COX-2)19 hemmt, das die Oxidation von Fettsäuren und damit die Synthese von entzündungsfördernden Prostaglandinen katalysiert20.

Ashwagandha – seine zahlreichen gesundheitlichen Vorzüge

Fall Sie vermuten, dass sich Ashwagandha – abgesehen von Angst und Stress – auch noch auf andere Beschwerden positiv auswirken könnte, liegen Sie absolut richtig. Nicht ohne Grund gilt Ashwagandha als eines der wichtigsten Heilkräuter der Ayurvedischen Medizin. Der springende Punkt ist, dass man mithilfe der Pflanze verschiedene Krankheiten und gesundheitliche Beeinträchtigungen besser behandeln kann als mit Medikamenten, und zwar ohne deren Nebenwirkungen, wie etliche Studien aufzeigen.

Wissenschaftliche Studien belegen nicht nur, dass Ashwagandha antitumorale und blutbildende (hämatopoetische) Eigenschaften besitzt und das Herz-Lungen-, Hormon- und Zentralnervensystem unterstützt, sondern auch, dass damit »keine oder nur eine geringe Toxizität« verbunden ist.21 Außerdem konnten folgende Vorteile der Ashwagandha für die Gesundheit nachgewiesen werden:22,23,24,25,26,27,28

Ashwagandha

  • hilft dabei, gesunde Gesamtlipid-, Cholesterin- und Triglyceridspiegel aufrechtzuerhalten, wenn sie sich schon im normalen Bereich befinden;
  • fördert die Wirkung der Bestrahlungstherapie, indem die Glutathionkonzentration in Tumoren reduziert wird. Darüber hinaus bildete sich eine durch das Zytostatikum Paclitaxel ausgelöste Neutropenie (zu geringe Zahl an neutrophilen Granulozyten) bei Mäusen nach der Verabreichung von Ashwagandha zurück;
  • wirkt Osteoporose (Abnahme der Knochendichte) entgegen;
  • schützt Ihr Gehirn vor oxidativem Stress und verringert das Risiko, an Alzheimer zu erkranken;
  • verbessert das Gedächtnis und die kognitiven Funktionen, indem die Alterung der Hirnzellen verlangsamt, beschädigte Hirnzellen repariert und die neuronalen Vernetzungen sowie Synapsen wiederhergestellt werden;
  • fördert eine normale Schilddrüsenfunktion und wirkt einer subklinischen Schilddrüsenunterfunktion entgegen – Im Rahmen einer placebokontrollierten Doppelblindstudie wurde die Wirkung von Ashwagandha untersucht, um das Nachtschattengewächs mit den gängigsten Medikamenten zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion vergleichen zu können. An der Studie nahmen 50 Probanden im Alter zwischen 18 und 50 Jahren mit einem erhöhten TSH-Serumspiegel (Thyreotropin) teil.
    Die Teilnehmer, die zwei Gruppen zugewiesen wurden, erhielten für die Dauer von 8 Wochen entweder ein Ashwagandhapräparat oder ein Placebo in Form von Stärke. Den Forschern zufolge vermochte Ashwagandha verglichen mit dem Placebo die TSH-, T3- und T4-Serumspiegel wirkungsvoll und statistisch signifikant zu normalisieren und könnte deshalb eine für Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion geeignete Behandlung darstellen.
    Auf Thyroidadvisor.com, einem Online-Ratgeber zum Thema Schilddrüse, wird erläutert, dass Ashwagandha »Thyreotropin (TSH) dazu veranlasst, in die Hypophyse zu wandern. TSH regt die Schilddrüse zur Produktion von ausreichenden Mengen T4 und T3 an.« Eine verbesserte Schilddrüsenfunktion sorgt auch für eine ausgeglichene Stimmung.
  • senkt den Blutdruck;
  • hemmt Entzündungen – Im Tierversuch konnte nachgewiesen werden, dass Ashwagandha wirksamer gegen Entzündungen hilft als Phenylbutazon oder Hydrocortison;
  • schützt die Funktion von Nervenzellen und beugt oxidativen Prozessen vor;
  • lindert Schmerzen auf natürliche Weise;
  • stärkt und schützt Ihre Leber;
  • kurbelt die Produktion von roten Blutkörperchen an;
  • verbessert die Nebennierenfunktion;
  • steigert Kraft und Ausdauer;
  • fördert ein gesundes Immunsystem;
  • unterstützt die Behandlung von ADHS;
  • führt zur Besserung von Inkontinenz;
  • unterstützt die Behandlung von Typ-2-Diabetes, indem Ashwagandha zu einer Verbesserung der Insulinsensitivität beiträgt;
  • lindert Bindehautentzündung;
  • wirkt unterstützend in der Behandlung der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo);
  • lindert die Symptome von Parkinson;
  • führt zu Verbesserungen bei einem hohen Blutzuckerspiegel;
  • hilft dabei, ein hohes Lebensalter zu erreichen;
  • verbessert die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems – Ashwagandha fördert durch seine kreislaufregulierende Wirkung die Gesundheit Ihres Herzens; trägt zur Vorbeugung von Blutgerinnseln bei; hilft dabei, den Blutdruck innerhalb des normalen Bereichs zu halten und verhindert dadurch, dass Stress Ihr Herz belastet;
  • erhält ein jugendliches Hautbild – Ashwagandha erhöht Ihren Östrogenspiegel, dadurch wird wiederum die Kollagensynthese gefördert. Die Haut kann so ihr jugendliches Erscheinungsbild bewahren und körpereigene Lipide produzieren. Ashwagandha wehrt auch freie Radikale ab, die Fältchen, dunkle Flecken und Hautunreinheiten verursachen;
  • unterstützt die Wundheilung – die pulverisierte Ashwagandhawurzel kann örtlich als Packung aufgetragen werden, um die Wundheilung zu verbessern. Vermischen Sie das Pulver mit Wasser, bis eine glatte Paste entsteht, die Sie auf die Wunde auftragen können. Die Packung hilft dabei, Bakterien zu bekämpfen, Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen;
  • behandelt Arthritis – Ashwagandha wird in ayurvedischen Schriften und in der modernen Medizin gleichermaßen als wirksames Mittel gegen rheumatoide Arthritis (Amavata) und Arthrose (Sandhi-gata Vata) genannt.
    In einer Studie heißt es: »Patienten, die an rheumatoider Arthritis litten, sprachen hervorragend auf das Wurzelpulver der Ashwagandha an. Ihre Schmerzen und Schwellungen verschwanden zur Gänze. Eine placebokontrollierte Doppelblindstudie, in der die kombinierte Wirkung aus Ashwagandha, Kurkuma und Zink untersucht wurde, wies eine erhebliche Verringerung der Schmerzen und Entzündungsreaktionen nach.«
  • unterstützt die sexuellen Funktionen und den Fortpflanzungserfolg bei Männern und Frauen – Bei Männern, die an Unfruchtbarkeit leiden, führte Ashwagandha zu einer Harmonisierung des luteinisierenden Hormons (LH), das bei beiden Geschlechtern die Funktion der Fortpflanzungsorgane steuert. Ashwagandha kann bei Männern auch zu einer Erhöhung des Testosteronspiegels beitragen, und sich dadurch günstig auf Libido und sexuelle Leistungsfähigkeit auswirken.
    Im Rahmen einer placebokontrollierten Studie wurde Männern im Alter zwischen 18 und 50 entweder zweimal täglich ein Placebo oder 300 Milligramm Ashwagandhawurzelextrakt verabreicht. Die Mitglieder beider Gruppen beteiligten sich an einem Krafttraining. Nach Ablauf von 8 Wochen hatten sich Testosteronspiegel, Muskelumfang und -stärke in der Behandlungsgruppe deutlicher erhöht als in der Placebogruppe.
    Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass Ashwagandha die Spermienqualität bei unfruchtbaren Männern verbessert. Die Wirkung beruht teilweise darauf, dass reaktive Sauerstoffspezies unterdrückt und die Konzentration von essentiellen Spurenelementen verbessert wurden, darunter Zink, Eisen und Kupfer. Weitere Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Ashwagandha die Spermienqualität durch die Regulierung wichtiger Fortpflanzungshormone verbessert.
    Bei gesunden Frauen führte Ashwagandha zu einer Steigerung der sexuellen Erregung, Lubrikation, Orgasmusfähigkeit und sexuellen Befriedigung. Überdies konnte nachgewiesen werden, dass das Vermögen der Ashwagandha, den Hormonhaushalt wieder ins Lot zu bringen (einschließlich der Schilddrüsenhormone sowie Östrogen und Progesteron), zu einer Verbesserung des polyzystischen Ovarsyndroms und einer Linderung der Symptome während der Menopause führt.

Ashwagandha – mögliche Nebenwirkungen und Gegenanzeigen

Obwohl Ashwagandha im Großen und Ganzen als ungefährlich, gut verträglich und nicht giftig gilt, können dennoch Nebenwirkungen auftreten. Das Memorial Sloan Kettering Cancer Center nennt Fälle, die aufzeigen, dass die Einnahme Ashwagandha mit folgenden Nebenwirkungen verbunden sein kann:

  • Übelkeit, Kopfschmerzen, Reizung der Magenschleimhaut und weicher Stuhl
  • Benommenheit
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Brennen, Jucken und Verfärbung von Haut und Schleimhaut
  • Herzrhythmusstörungen, Schwindelgefühl

Eigentlich wirkt sich Ashwagandha positiv bei Schilddrüsenproblemen aus, doch empfiehlt es sich in solchen Fällen, Vorsicht walten zu lassen und einen Arzt um Rat zu fragen, da Sie die medikamentöse Behandlung Ihrer Schilddrüsenstörung möglicherweise mit der Einnahme eines Ashwagandhapräparats abstimmen müssen. Weitere Kontraindikationen29 betreffen folgende Personengruppen, die von einer Verwendung Abstand nehmen sollten:

  • schwangere Frauen, da Ashwagandha eine Fehlgeburt auslösen kann;
  • stillende Frauen aufgrund möglicher Auswirkungen auf das Kind;
  • Personen, die Beruhigungsmittel einnehmen, da Ashwagandha die sedative Wirkung verstärken könnte.

Vorsicht vor verunreinigten Ashwagandhaprodukten

Natürlich ist es von größter Wichtigkeit, darauf zu achten, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erwerben. Um die Wirksamkeit zu gewährleisten, sollte man auf Produkt zurückgreifen, die zu 100 Prozent aus Ashwagandhawurzel aus biologischem Anbau bestehen und frei von Füllstoffen, Zusatzstoffen und Bindemitteln sind.

Ashwagandha wird außerdem in Form von Öl angeboten, das ebenfalls eine große Bandbreite an medizinischen und weiteren praktischen Anwendungsmöglichkeiten erlaubt. Es wird in der Regel mit anderen ätherischen Ölen gemischt (oder in einem unbedenklichen Trägeröl gelöst). Ashwagandhaöl besitzt antioxidative Eigenschaften und kann bei Arthritis und Rheuma als örtliches Schmerzmittel eingesetzt werden.

Bedauerlicherweise werden verfälschte Ashwagandhaprodukte auf dem Markt angeboten, Konsumenten sollten also wachsam sein. Ein Bericht30 des Botanical Adulterants Prevention Program macht deutlich, dass viele Ashwagandhawurzelpulver und -wurzelextrakte, die in Indien hergestellt werden, durch die Beimengung von Blättern, Stielen und anderen oberirdischen Pflanzenteilen verunreinigt werden, ohne dass auf dem Etikett darauf hingewiesen wird.

Einige Laboranalysen haben aufgedeckt, dass bis zu 80 Prozent der getesteten Produkte auf diese Weise verfälscht waren. Nicht deklariertes Pflanzenmaterial in betrügerischer Absicht beizumengen, ist eine Strategie, um Kosten zu sparen. Dadurch entsteht ein minderwertiges Produkt, dessen Wirksamkeit fragwürdig ist. Die Quintessenz: Beim Kauf von Ashwagandha zahlt es sich aus, sich gewissenhaft zu informieren und auf Qualität zu achten.

Angstzuständen ohne Medikamente behandeln – weitere Behandlungsmöglichkeiten

Um auf das Thema Angstzustände zurückzukommen: Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass dieses inzwischen sehr verbreitete Problem auf unterschiedlichste Weise angegangen werden kann.31 Medikamente sollten idealerweise den letzten Ausweg darstellen und nicht das Mittel der ersten Wahl, weil viele Arzneien andere schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen können.

Obwohl genetische Ursachen, biochemische Vorgänge im Gehirn, die Persönlichkeit und Erlebnisse eine Rolle für die Entwicklung von Angststörungen spielen, gilt Stress als häufiger Auslöser. Furcht ist eine normale Reaktion auf belastende Ereignisse, aber bei manchen Menschen nimmt sie überhand und lässt sich nicht mehr ohne Weiteres bewältigen, und das kann häufig dazu führen, dass die Angst den Alltag bestimmt.32

Eine Reihe weiterer Situationen und zugrundeliegender Gesundheitsprobleme kann ebenfalls Angstzustände auslösen oder verschlimmern. Dazu gehören unter anderem die folgenden Probleme, die möglicherweise in Angriff genommen werden müssen, um eine Angststörung zu überwinden:

  • Traumatische Erlebnisse – Eine Forschungsarbeit aus dem Jahr 2015 kam zu dem Ergebnis, dass traumatische Erlebnisse der mit Abstand wichtigste Grund für Angstzustände und Depressionen sind, mit einigem Abstand gefolgt von einer Familiengeschichte, die psychische Erkrankungen beinhaltet sowie weiteren sozialen Faktoren. Der angegebene Link stellt Ihnen eine Anleitung zur Verfügung, wie Sie die Reaktion Ihres Körpers auf traumatische Ereignisse umprogrammieren können, indem Sie eine einfache Klopftechnik anwenden.
  • Strahlenbelastung im Mikrowellenbereich – Zu den häufigsten Verursachern gehören Mobiltelefone, WLAN-Router, tragbare Telefone, »intelligente« Stromzähler (Smart Meter), Babyfone und Mobilfunkmasten. Falls Sie an Angstzuständen und Depressionen leiden, ist die Verringerung der Belastung durch elektromagnetische Felder und Strahlung im Mikrowellenbereich ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Besserung, da eine direkte Wirkung nachgewiesen werden konnte.
  • Lebensmittelzusätze und -farbstoffe – Besonders bedenklich sind u. a. die Lebensmittelfarbstoffe E133 (Brillantblau FCF) und E132 (Indigokarmin), E143 (Echtgrün FCF), E127 (Erythrosin) und E129 (Allurarot AC), E102 (Tartrazin) und E110 (Gelborange S) sowie das Konservierungsmittel Natriumbenzoat (E211).
  • Gentechnisch veränderte Organismen und Glyphosatbelastung durch Lebensmittel – Die meisten nicht biologisch (konventionell) angebauten Nahrungsmittel sind heutzutage mit Glyphosat kontaminiert. Dieses Mittel ruft bei Mäusen Angstzustände und depressionsähnliche Symptome hervor, indem es die Mikroflora des Darmes beeinträchtigt.
  • Dysfunktion des Darmes aufgrund eines Ungleichgewichts der Darmflora
  • Niedriger Vitamin-D-Spiegel
  • Mangel an tierischen Omega-3-Fettsäuren – Eine Untersuchung hat gezeigt, dass sich bei Medizinstudenten Ängste um 20 Prozent verringerten, wenn sie Omega-3-Fettsäuren einnahmen.
  • Magnesiummangel – Zu den unzähligen Symptomen, die durch eine nicht ausreichende Magnesiumversorgung hervorgerufen können, zählen Angstzustände. In dem Artikel »The Role of Magnesium in Neurological Disorders« aus dem Jahr 2018 heißt es:
    »Magnesium ist an mehreren physiologischen Vorgängen des psychoneuroendokrinen Systems beteiligt, reguliert die HHN-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) und hemmt außerdem den von NMDA-Glutamatrezeptoren vermittelten Einstrom von Calcium, was jeweils dazu beiträgt, Stressempfindungen und Angstgefühlen vorzubeugen.«
  • Konsum von künstlichen Süßstoffen
  • Übermäßiger Konsum von Zucker und Junk-Food
  • Falsche Atemtechnik
  • Kontakt mit Schimmelgiften

Dieser Artikel erschien erstmals am 13. Juni 2019 auf Mercola.com.

Quellen & weiterführende Informationen

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