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Durch Fasten können Sie Ihren Körper reinigen, ganz wesentlich zu Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden beitragen und neue Energie schöpfen.

»Wer dem Genuss nachjagt,
der schmiedet sich selber die Fessel.
Freiheit findest du nur, wenn du entsagen gelernt.«

Emanuel Geibel (1815 – 1884)

Fasten und seine heilende Wirkung auf Körper, Geist und Seele

Fasten ist eine jahrhundertealte Tradition zur Reinigung und wurde bereits aus dem alten Ägypten, zahlreichen Kirchen und Klöstern weltweit sowie dem griechischen Arzt Hippokrates (um 460 – 370 v. Chr.) und der Universalgelehrten Hildegard von Bingen (1098 – 1179) überliefert. Fastenkuren wirken sich überaus heilsam auf Körper, Geist und Seele aus, weil sie ganzheitlich reinigen.

Fasten erfordert Willenskraft. Wenn aber das Anfangstief überwunden ist, macht es euphorisch und glücklich.

Fastenkuren erfordern Willenskraft und stellen eine Herausforderung für Körper, Geist und Seele dar. Durch Verzicht werden wir mit unseren Süchten konfrontiert, die bei Völlerei und Genussmittelkonsum beginnen und bei TV und Social Media aufhören. In der Fastenzeit können negative und quälende Gedanken aufkommen, denen wir vorher durch Ablenkung entkommen konnten. Man wird intensiv mit sich selbst konfrontiert und nicht zuletzt deshalb ist es wichtig, sich Zeit und Muße für die Fastenkur zu nehmen.

Man kann sich solch eine Kur vorstellen, wie der Tag in der Woche, an dem die Müllabfuhr kommt. Man stellt die überquellenden Mülltonnen raus und wartet auf die Abholung. Wird körperlicher, geistiger und seelischer Müll entsorgt, entsteht ein starkes Glücksgefühl und die Energie steigt auf allen Ebenen an. Dieser Rausch ist es wohl, der dem Fasten eine solch große Anhängerschaft beschert. Die meisten Menschen, die einmal richtig gefastet haben, hören damit nicht mehr auf und führen regelmäßige Kuren durch. Man beginnt zu spüren, wann die eigene Mülltonne voll ist und es mal wieder an der Zeit für die Müllabfuhr wäre.

Logischerweise kann es sich nur heilend auswirken, wenn Giftstoffe aus dem Körper geschleust werden und der Geist klarer, ruhiger und besonnener wird. Wir schöpfen neue Energie und aktivieren unsere Selbstheilungskräfte. Wir lernen loszulassen, werden achtsamer und nehmen unseren Körper besser wahr. Meist beginnt man nach einer Fastenkur von selbst, sein Leben gesünder zu gestalten und mehr auf den eigenen Körper zu hören. Man lernt ebenfalls, was den Geist im Alltag zumüllt und geht bewusster mit dem um, was man konsumiert.

Was bedeutet Fasten?

Beim Heilfasten verzichtet man für eine Zeit von bis zu 30 Tagen auf feste Nahrung und, je nach Fastenkur, teilweise auf alle Nahrungsmittel, außer Wasser. Es gibt viele Varianten des Fastens, doch eines ist allen gleich: Die Fastenkur sollte grundsätzlich gut informiert und geplant durchgeführt werden. Plötzliche Fastenkuren, ohne Vorbereitungs- und Aufbauphase können mehr schaden als nützen. Meist werden auch eine oder mehrere Darmreinigungen zu Beginn und während des Fastens durchgeführt, um den Körper beim Ausleiten der Giftstoffe zu unterstützen.

Lediglich die modernste aller Fastenmethoden, das Intervallfasten, kann ohne Vorbereitungs- und Aufbauphase durchgeführt werden, denn diese Art des Fastens ist auf eine dauerhafte Integration in den Alltag ausgelegt. Tatsächlich bestätigen gerade einige Studien, dass das Intervallfasten Heilung auf vielen Ebenen bringen und eine gesunde Form der Ernährung sein könnte. Der Verzicht auf Nahrung entlastet den Stoffwechsel und sorgt dafür, dass überflüssige Reserven abgebaut werden und der Körper entschlackt. Auch die Organe, vor allem die Leber, werden entlastet und können sich regenerieren.

Grundrezept einer Fastenkur

Die meisten Fastenkuren sind nach dem folgenden Prinzip aufgebaut und werden über einen Zeitraum von 5 – 30 Tagen durchgeführt. Ausgenommen hiervon ist das Intervallfasten.

  1. Vorbereitungsphase
    Die Vorbereitungsphase besteht aus mehreren Tagen, an denen die Kalorienzufuhr heruntergefahren und ungesunde Nahrungsmittel vom Speiseplan gestrichen werden. Am Ende dieser Phase wird meist eine Darmreinigung mit Bittersalz, Glaubersalz oder Einläufen durchgeführt.
  2. Fastenzeit
    Je nach Art der Fastenkur verzichtet man während der Fastenzeit auf feste Nahrung oder sogar auf sämtliche Kalorien, wie bei dem »Wasserfasten« oder dem »echten Heilfasten«. Zudem wird auf Genussmittel, wie Alkohol, Nikotin und Kaffee verzichtet. Viele Menschen streichen während der Fastenkur auch TV, Radio, News und soziale Medien aus ihrem Alltag. Während der Fastenzeit sollte man viel Wasser trinken, sich Zeit für Entspannung und Meditation nehmen und sich jeden Tag an der frischen Luft bewegen, jedoch auf anstrengende Sportarten verzichten.
  3. Aufbauphase
    Ist die Fastenzeit geschafft, sollte unbedingt eine Aufbauphase durchgeführt werden. Wird die Kalorienzufuhr nicht schrittweise wieder erhöht, werden vom Körper sofort wieder Reserven angelegt. Zudem sollten Magen und Darm nicht gleich wieder mit Fastfood & Co. konfrontiert werden, sondern schonend an das Essen gewöhnt werden. Sie werden sehen, dass Sie ohnehin sehr viel weniger Hunger verspüren, die Portionen kleiner ausfallen und Süßigkeiten auf einmal viel süßer und pappiger schmecken.

Wie sich das Fasten auf unsere Gesundheit auswirkt

Die gesundheitlichen Vorteile des Fastens sind vielfältig und es gibt einige Studien, welche verschiedenste heilende Wirkungen auf unseren Körper nachweisen. Beispielsweise kann Fasten den Bluthochdruck senken,(1) zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden(2) und Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen(3).

Sogar auf unser Gehirn wirkt sich das Fasten positiv aus. Die Bildung neuer Nervenzellen wird angeregt, was zu einem verbesserten Lern- und Erinnerungsvermögen führt und auch die Synapsenverbindungen werden gestärkt, was degenerativen Krankheiten wie Alzheimer entgegenwirkt.(4)

Spannenderweise konnten Forscher am Intermountain Heart Institute in Utah nachweisen, dass der Körper bereits ab einer Fastenzeit von nur 10 – 12 Stunden alle Glukosevorräte aufgebraucht hat und sich auf die Suche nach alternativen Energiequellen begibt. Der Körper beginnt, das LDL-Cholesterin, das ist das »schlechte Cholesterin«, aus den Fettzellen zu ziehen, um daraus Energie zu gewinnen.(5)

Fasten bei Krankheit

Heilfasten wird häufig genutzt, um folgende Krankheiten zu lindern und zu heilen:

  • Erkrankungen des Darms sowie Verdauungsstörungen
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Gefäßerkrankungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Allergische Krankheiten
  • Rheumatischen Erkrankungen
  • Gelenkerkrankungen
  • Hautkrankheiten
  • Diabetes

Fasten zum Abnehmen und die Angst vor dem Jo-Jo-Effekt

Das Fasten sollte nicht mit einer Diät verwechselt oder gleichgesetzt werden, auch wenn man es häufig als Einstieg in gesündere Lebensweise nutzt. Es ist wichtig zu wissen, dass es sich beim Fasten um ein ganzheitliches Reinigungsritual handelt, welches Sie mehr noch als jede Diät herausfordern wird. Sollte die Ernährungsweise nach der Fastenkur nicht verbessert werden, nehmen Sie vermutlich einen Großteil des verlorenen Gewichts wieder zu.

Der Körper schaltet während der Fastenzeit den Stoffwechsel runter, was dafür sorgt, dass sich nach der Fastenkur schneller wieder Reserven bilden. Daher ist das Fasten nur dann zur Gewichtsreduzierung sinnvoll, wenn man sich ab der Kur gesünder ernährt und die Kalorienzufuhr nur schrittweise erhöht. Der Vorteil des Fastens ist es, dass es das Denken und die Körperwahrnehmung verändert – die meisten Menschen möchten sich danach freiwillig gesünder ernähren und essen weniger.

Wann man nicht fasten sollte

Patienten mit schweren oder chronischen Erkrankungen sollten ihre Fastenkur grundsätzlich von einem Arzt begleiten lassen. Am besten von einem »Fastenarzt«. Fastenärzte haben mindestens 1 Jahr in einer Klinik für Heilfasten gearbeitet und müssen im Rahmen ihrer Zusatzausbildung selbst Fastenkuren durchführen.

Eine emotionale Herausforderung: die Fastenstimmung

Das Fasten reinigt den Geist, verändert Sichtweisen und lehrt uns Achtsamkeit. Doch auch Verdrängtes kommt hoch und wir werden mit unserer Konsumsucht konfrontiert. Der Verzicht auf psychischer Ebene, aber auch der vorhandene Unterzucker im Körper sowie eine vermehrte Ausschüttung von Adrenalin und Kortisol können in den ersten Tagen zu der sogenannten »Fastenkrise« führen. Es hilft, sich vorzustellen, wie der Körper nun den Stoffwechsel umschaltet und die Fettreserven angreift, während Giftstoffe umgewandelt und ausgeschieden werden. Gehen Sie spazieren, am besten im Wald, und meditieren Sie.

Bereits nach 48 Stunden des Fastens verändert sich die Aktivität des Nervensystems. Der Parasympathikus dominiert und Sie werden sich entspannter und zufriedener fühlen.(6) Zwischen dem 4. und 6. Tag kommt es meist zu dem ersehnten und viel gefeierten Fasten-Glücksgefühl. Das Fasten fällt nun leichter, Sie fühlen sich voller Energie, Ihr Geist ist klarer, Ihre Sinne geschärft.

Die beliebtesten Methoden zum Fasten

Heilfasten & Wasserfasten

Beim Heilfasten und dem Wasserfasten wird nach der Vorbereitungsphase und der Darmreinigung in der Regel nur Wasser getrunken. Anfänger beginnen mit 5 Tagen reiner Fastenzeit, Fortgeschrittene können bis zu 30 Tage fasten. Danach erfolgt eine mehrtägige Aufbauphase, in der die Kalorienzufuhr nur schrittweise erhöht wird.

Saftfasten

Beim Saftfasten darf man in der Fastenzeit Wasser, Brühe, Tee sowie frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte trinken. Hierbei wird dennoch auf eine geringe Kalorienzufuhr geachtet, denn man könnte theoretisch seine 2.000 Kalorien am Tag rein durch Säfte zu sich nehmen. Es gibt mittlerweile einige Hersteller von speziellen Saftkuren, die auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt werden können und kalorienarme Säfte mit zugesetzten Kräutern anbieten. Sie können sich Ihren Saft jedoch auch direkt pressen, sofern Sie über einen Entsafter verfügen. Auch bei dieser Art des Fastens sollten Sie eine Vorbereitungsphase mit kalorienreduzierter und gesunder Ernährung durchführen und die Kur mit Aufbautagen abschließen. Das Saftfasten eignet sich besonders für Fasten-Anfänger oder für Menschen, die während der Fastenkur ihrem beruflichen Alltag uneingeschränkt nachgehen möchten.

Intervallfasten

Intervallfasten lässt sich wunderbar im Alltag integrieren

Das Intervallfasten sorgt in jüngster Zeit für Aufsehen. Es ist ideal als Fastenkur für Einsteiger, kann aber auch dauerhaft in den Alltag integriert werden. Beim »16:8 Intervallfasten« nimmt man 16 Stunden am Tag keine Nahrung zu sich und trinkt nur Wasser. In den darauffolgenden 8 Stunden werden Mahlzeiten eingenommen. Meist schafft man in diesen Stunden nur zwei Mahlzeiten und kann dann entweder dekadent essen (aber bitte gesund) oder Kalorien sparen. Beim »5:2 Intervallfasten« fastet man an zwei Tagen in der Woche. Diese Art des Fastens ist für viele Menschen gut umsetzbar.

Heilfasten nach Buchinger

Das Heilfasten nach dem Arzt Dr. Otto Buchinger, der sich durch das Fasten selbst heilte und daraufhin ein Konzept entwickelte, beginnt mit zwei Vorbereitungstagen, an denen die Kalorienzufuhr deutlich gesenkt wird. Außerdem sind Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, Zucker und Genussmittel tabu. Danach wird eine Darmreinigung mit Bitter- oder Glaubersalz durchgeführt und in der Fastenzeit mehrmals wiederholt. Die Fastenzeit beträgt 5 – 30 Tage und während dieser Zeit darf man warme Brühe, verdünnte Säfte und Tee mit Honig trinken. Nach der Fastenzeit werden 3 – 5 Aufbautage durchgeführt, in denen die Kalorienzufuhr schrittweise wieder erhöht und auf eine ballaststoffreiche und gesunde Ernährung geachtet wird. Weitere Elemente des Heilfastens nach Buchinger sind Spaziergänge, Gymnastik, Leberwickel und das Trockenbürsten der Haut am ganzen Körper.

Basenfasten

Das Basenfasten ist genaugenommen kein richtiges Fasten, da hier nur bestimmte Nahrungsmittel aus dem Ernährungsplan gestrichen werden. Beim Basenfasten verzichtet man auf alle Nahrungsmittel, die säurebildend im Körper wirken. Ziel ist es, das Säure-Basen-Gleichgewicht wiederherzustellen, um den Körper zu entlasten, zu entgiften und die Nährstoffverwertung zu verbessern. Zu den basischen Nahrungsmitteln gehören einige Obst- und Gemüsesorten, Kräuter und Samen. Zu den säurebildenden Nahrungsmitteln zählen Getreide, Zucker und Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, also neben Fleisch und Fisch auch Milchprodukte und Eier. Die Zeit des Basenfastens wird durch die Einnahme von Basenpulver, Basenbäder, Leberwickel, Massagen und Saunagänge ergänzt.

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