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Die Einführung der fünften Mobilfunktechnologie schreitet immer weiter voran, obwohl zahlreiche Gegenstimmen laut werden. Welche Gefahr von 5G ausgeht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Auf einen Blick
  1. EMF-Schäden können in unzähligen Formen auftreten, darunter beispielsweise Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen, Alzheimer und Krebs.
  2. 5G wird dazu führen, dass Ihre EMF-Belastung sprunghaft ansteigt, mit den entsprechenden Folgen für Gesundheit und Umwelt.
  3. 5G ist keine Weiterentwicklung von 4G, es nutzt eine völlig andere Frequenz und strahlt in Millimeterwellen.
  4. Es konnte bis heute nicht belegt werden, dass eine flächendeckende Nutzung von Millimeterwellen für Menschen, Tiere und Pflanzen unbedenklich ist.
  5. Die Gegenstimmen werden lauter und es gibt viele Wissenschaftler, Organisationen und Vereine, die sich gegen 5G aussprechen.

Elektromagnetische Felder – auch was man nicht sieht, kann einem schaden

Die Mobilfunkindustrie und die für die Regulierung dieser Branche zuständigen Behörden wollen uns weismachen, es gebe einen wissenschaftlichen Konsens, wonach Mobilfunkstrahlung harmlos sei. Leider entspricht diese Botschaft nicht der Realität. EMF-Schäden können in unzähligen Formen auftreten, darunter sind viele Erkrankungen, die an Häufigkeit ständig zunehmen, beispielsweise verringerte Spermienzahlen, Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen, Alzheimer und Krebs.

Elektromagnetische Felder können einem schaden, auch wenn man sie nicht sehen kann
©Maridav – stock.adobe.com

Ich, für meinen Teil, hörte erstmals vor 20 Jahren Bedenken, Mobiltelefone könnten schädlich sein. Zwar empfand ich diese Bedenken bereits damals als berechtigt, aber ich unternahm nichts weiter. In Wahrheit wollte ich einfach nicht glauben, dass sie stimmten. Und meiner Einschätzung nach war die wissenschaftliche Lage zumindest unklar.

Und selbst wenn es wahr sein sollte, führte ich doch ein gesundes, ernährungsbewusstes Leben, das diese vergleichsweise »unbedeutende« Belastung gewiss mehr als ausgleichen würde. Oder? Leider erwies sich dies als eine der dümmsten Annahmen meines Berufslebens. Es ist schwer zu glauben, aber auch ich bin auf die Propaganda der Mobilfunkindustrie hereingefallen. Heute weiß ich:

Arbeitet man nicht ernsthaft daran, seine EMF-Belastung zu reduzieren, wird man niemals vollständig gesund sein, egal wie sorgfältig man auf seine Ernährung achtet oder welche strategischen Entscheidungen man bezüglich seines Lebensstils trifft.

Die Bedrohung wächst immer weiter

Was ich hier erzähle, mag manchen Leser betrüben, dessen bin ich mir durchaus bewusst, schließlich sind Handys und WLAN-Netze unglaublich nützlich und praktisch. Und sie sind allgegenwärtig. Nur die wenigsten von uns entfernen sich irgendwann einmal weiter als ein oder zwei Meter von ihren Handys – nicht einmal nachts.

Den Großteil unserer Arbeitszeit verbringen wir auf Armeslänge von einem Computer entfernt, der schnurlos mit dem Internet verbunden ist. Unser Zuhause, unsere Nachbarschaft und unsere Stadt stehen durch elektrische Leitungen, Mikrowellenherde, Sendemasten und WLAN-Netze in direktem und ständigem Kontakt mit diesen elektromagnetischen Feldern.

Die Verbreitung von Mobilfunktechnologie nimmt immer weiter zu, was dazu führt, dass wir immer stärker elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind. Einige EMF werden von Geräten ausgestrahlt, die uns gehören und die wir selbst benutzen; doch selbst wenn Sie beschließen sollten, sich niemals ein Handy oder einen WLAN-Router zuzulegen, würde Ihre Strahlenlast steigen, denn die Zahl der elektromagnetischen Felder um uns herum nimmt stetig zu – durch Sendemasten, durch Mobilfunk-Hot-Spots und durch Satelliten, die diese Strahlung aussenden.

Damit nicht genug. Während ich dies schreibe, steht die Einführung von 5G bevor, der fünften Generation von Mobilfunktechnologie. 5G wird dazu führen, dass Ihre EMF-Belastung sprunghaft ansteigt, mit den entsprechenden Folgen für Gesundheit und Umwelt.

Diese neuen elektromagnetischen Felder wurden niemals daraufhin untersucht, wie sicher sie langfristig für Menschen sind – von ihren Auswirkungen auf Kleinlebewesen, Insekten, Tiere und Pflanzen ganz zu schweigen. Mithin werde wir alle zu unfreiwilligen Teilnehmern an einem Experiment in Sachen öffentliche Gesundheit.

Was sind elektromagnetische Felder (EMF)?

Halten wir die Dinge einfach. Elektromagnetische Felder (EMF) kommen in vielen unterschiedlichen Formen daher, wobei jedes seine eigene Frequenz hat. Die Frequenz besagt, wie viele Wellen pro Sekunde einen bestimmten Punkt passieren. Gemessen wird sie in Hertz, einer Einheit, die nach dem deutschen Physiker Heinrich Hertz aus dem 19. Jahrhundert benannt ist und mit Hz abgekürzt wird. 1.000 Hz sind 1 Kilohertz (KHz), 1 Million Hz sind 1 Megahertz (MHz) und 1 Milliarde Hz entsprechen 1 Gigahertz (GHz).

Elektromagnetische Felder können sowohl eine natürliche Quelle haben (zum Beispiel Blitzschlag oder Sonnenlicht) als auch eine künstliche (beispielsweise Handys, WLAN-Router, elektrische Leitungen, Mikrowellengeräte). Sie decken ein Spektrum ab, das von extrem niedrigen Frequenzen (extremely low frequencies, kurz: ELF; 3–300 Hertz) bis hin zur Gammastrahlung reicht, die eine Frequenz von über 1.022 Hertz aufweist. Das Spektrum ist in der untenstehenden Abbildung aufgeschlüsselt.

Das Spektrum von EMF
Quelle: Dr. Joseph Mercola: EMF – elektromagnetische Felder, Kopp Verlag 2020

Diese Grafik zeigt auch, dass EMF normalerweise in zwei wesentliche Kategorien unterteilt wird – in nichtionisierende und ionisierende Strahlung.

Ionisierend bedeutet, dass ein elektromagnetisches Feld stark genug ist, die Struktur eines Atoms zu stören und ein Elektron oder mehrere aus diesem Atom zu entfernen. Das zuvor neutrale Atom wird dadurch zu einem positiv geladenen Ion. Ionen sind ein Problem, da sie freie Radikale produzieren können. Unter »freien Radikalen« versteht man, einfach ausgedrückt, Moleküle, die ionisiert wurden und noch nichts gefunden haben, an das sie sich ankoppeln und auf diese Weise ihre Ladung entsorgen könnten. In der streng geordneten und zivilisierten biochemischen Welt der Zellen verhalten sich freie Radikale wie wandelnde Pulverfässer.

An und für sich stellen freie Radikale keine Gefahr für Ihren Körper dar, denn er benötigt sogar ein gewisses Maß davon, um gesund zu bleiben. Wird jedoch ein Überschuss an freien Radikalen produziert, werden sie zum Problem. Freie Radikale können die komplexen und sehr genau ausgebildeten Moleküle Ihrer Zellmembranen, Proteine, Stammzellen und Mitochondrien angreifen und sie dabei so stark schädigen, dass sie ihren Nutzen verlieren.

Ionisierende Strahlung kann zudem das Erbgut beschädigen. Das ist wissenschaftlich unstrittig und erklärt auch, warum Sie beim Röntgen einen Bleiumhang tragen müssen, der Ihren Torso schützt und Ihre Organe vor direkter Bestrahlung bewahrt.

Bei der nichtionisierenden Strahlung reicht die Energie nicht aus, um Ionen zu erschaffen. Insofern galt dies Strahlung jahrzehntelang als sicher und in biologischer Hinsicht »harmlos«. Mittlerweile jedoch wissen wir, dass es durchaus Mechanismen gibt, über die die nichtionisierende Strahlung lebenden Zellen Schaden zufügen kann. Obwohl es sich als falsch erwiesen hat, nichtionisierende Strahlung bei angemessener Belastung als weitgehend »sicher« einzustufen, klammern sich weiterhin viele an diese These.

Nicht alle Formen nichtionisierender Strahlung sind schädlich. In der obigen Grafik sehen Sie, dass auch für das menschliche Auge sichtbares Licht und Infrarotlicht zur Gruppe der nichtionisierenden Strahlung zählen. Beide sind wichtig für die menschliche Gesundheit, und es herrscht Konsens darüber, dass diese Lichtformen für einen optimalen Gesundheitszustand erforderlich sind.

Führen Sie sich aber die Forschungsergebnisse und die großen Anstrengungen vor Augen, die unternommen wurden, um eben diese zu verzerren oder zu verschweigen, finden Sie zwingende Beweise dafür, dass nichtionisierende elektromagnetische Felder sehr wohl imstande sind, Ihrer Gesundheit großen Schaden zuzufügen.

Jede Strahlung schadet dem Erbgut (nur auf unterschiedliche Weise)

Wie kann es sein, dass nichtionisierende Strahlung manchmal nützlich ist und manchmal schädlich? Auf den ersten Blick mag es wie ein Widerspruch erscheinen, aber lassen Sie mich ausführlicher erklären, weshalb sowohl ionisierende wie auch nichtionisierende Strahlung so gefährlich sein können.

Auf welche Weise schadet ionisierende Strahlung Ihrem Körper?

Es gibt praktisch kein Entrinnen mehr: Satelliten überziehen die gesamte Erde mit einem MMW-Feld
©metamorworks – stock.adobe.com

Ionisierende Strahlung durchdringt ohne größere Probleme das gesamte Gewebe in Ihrem Körper. Sie kann Elektronen aus der Umlaufbahn von Atomen stoßen und in destruktive Ionen verwandeln, die schädliche freie Radikale erschaffen können. Zu den besorgniserregendsten Aspekten dieses Prozesses gehört, dass die ionisierende Strahlung den Zellkern passiert, denn dort ist der Großteil Ihrer DNA gespeichert. Diese Strahlung ist stark genug, um einige der kovalenten Bindungen in Ihrem Erbgut zu zerstören.

Auf diese Weise verursacht ionisierende Strahlung genetische Schäden, die dann zu Zelltod oder zu Krebs führen können. Ionisierende Strahlung kann die DNA auch indirekt schädigen, nämlich indem sie das Wasser in Ihrem Zellkern in freie Hydroxyl-Radikale verwandelt, eine der gefährlichsten Formen freier Radikale. Diese hochgradig instabilen Hydroxyl-Radikale können dann dem Erbgut Schäden zufügen.

Auf welche Weise schadet nichtionisierende Strahlung Ihrem Körper?

Viele Jahre lang haben die Mobilfunkindustrie und die Regulierungsbehörden erklärt, nichtionisierende Strahlung, also jene Strahlung, die Ihr Handy und Ihr WLAN absondern, könne keine DNA-Schäden verursachen, da ihre Energie nicht stark genug sei, DNA-Verbindungen direkt aufzubrechen. Die Gegenthese, nichtionisierende Strahlung könne ähnliche genetische Schäden verursachen wie ionisierende Strahlung, ist sehr umstritten.

Verwirrend wird dieses Thema vor allem dadurch, dass die nichtionisierende Strahlung Ihrer Mobilfunkgeräte auf ganz andere Weise biologische Schäden verursacht als die ionisierende Strahlung. Es ist richtig, dass die Energie nichtionisierender Strahlung laut Definition nicht ausreicht, die kovalenten Bindungen in Ihrem Erbgut direkt aufzubrechen beziehungsweise Hydroxyl-Radikale zu produzieren, die diese Aufgabe dann übernehmen. Doch Mobilfunkstrahlung führt zu DNA-Schäden und biologischen Schäden, die nahezu identisch sind mit dem durch die ionisierende Strahlung angerichteten Unheil. Der Unterschied ist, dass dies auf eine Weise stattfindet, derer sich nur sehr wenige Menschen bewusst sind.

Die nichtionisierende Strahlung Ihrer Mobilfunkgeräte produziert Carbonyl-Radikale. Diese unterscheiden sich zwar von den Hydroxyl-Radikalen, die durch ionisierende Strahlung entstehen, doch die Schäden, die sie an Ihrem Erbgut hervorrufen, an Ihren Zellmembranen, Proteinen, Mitochondrien und Stammzellen, sind praktisch identisch.

Der eigentliche Prozess ist natürlich deutlich komplexer, als ich es hier darstelle, deshalb gehe ich in meinem Buch EMF – Elektromagentische Felder sehr ausführlich auf die wissenschaftlichen Grundlagen ein, die belegen, wie elektromagnetische Felder nichtionisierender Strahlung zu Schäden führen. Dort erfahren Sie auch, warum die nichtionisierende Strahlung, der Sie sich tagtäglich durch Ihre Mobilfunkgeräte und Ihr WLAN-Netz aussetzen, insgesamt viel gefährlicher ist als die ionisierende Strahlung.

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Magnetfeldern

Untersuchungen zu der Frage, wie sich Magnetfelder auf die Gesundheit auswirken, fokussierten sich größtenteils auf die Zunahme von Leukämie sowie Gehirntumoren im Kindesalter. In einer Studie, die eine Datensammlung aus den Jahren 1997–2013 durchkämmte, wurden 11.699 Fälle und 13.194 Kontrollen untersucht. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass »die Belastung durch Magnetfelder in Zusammenhang mit Kinderleukämie stehen kann«.1

Diese Studien gehören zu den Forschungsergebnissen, von denen die Weltgesundheitsorganisation spricht, wenn sie einräumt, dass einige elektromagnetische Felder tatsächlich im Zusammenhang mit Krebs stehen, dass sie biologisch schädlich sind und dass man sich ihnen nur begrenzt aussetzen sollte.2
Es gibt auch Studien, die eine höhere Belastung von Magnetfeldern während der Schwangerschaft mit einem gestiegenen Risiko für eine Fehlgeburt in Verbindung bringen.3

5G – das größte Gesundheitsexperiment aller Zeiten

Diese neueste Mobilfunktechnologie steht kurz davor, unsere elektromagnetischen Realitäten komplett auf den Kopf zu stellen. 5G steht für »fünfte Generation«, was den Eindruck erweckt, es handle sich nur um eine Weiterentwicklung der 4G-Technologie. Doch diese Wahrnehmung ist falsch, denn 5G ist in Wahrheit eine völlig neuartige Errungenschaft, die einen anderen Teil des elektromagnetischen Spektrums verwenden wird als die bisherigen Angebote. Was die Belastung durch elektromagnetische Felder angeht, lässt sich der Unterschied zwischen 4G und 5G am besten so erklären: 4G ist ein Gebirgsbach, 5G ein gewaltiger Ozean.

5G wird die bestehende Mobilfunktechnologie nicht ablösen, sondern ergänzen, was für jeden einzelnen Menschen, für jedes einzige Kleinstlebewesen, jedes Insekt, jedes Tier und jede Pflanze einen exponentiellen Anstieg der EMF-Belastung bedeutet, und zwar in einer Frequenz, von der man nicht weiß, wie sie sich langfristig auf die Gesundheit auswirkt.

Millimeterwellen – eine völlig neuartige Errungenschaft

Zwar gibt es bereits erste Mobiltelefone und Geräte, von denen behauptet wird, sie würden 5G nutzen, doch die meisten von ihnen greifen weiterhin auf LTE-Technologie zurück, die auf denselben Grundlagen wie 3G und 4G beruht. LTE nutzt (ebenso wie die meisten derzeit angebotenen 5G-Varianten) Funkwellen von 6 Gigahertz oder weniger, bei 5G wird eine Bandbreite zwischen 24 und 28 Gigahertz hinzukommen, später aller Voraussicht nach noch eine Bandbreite oberhalb 30 Gigahertz.

Und diese Frequenzen unterscheiden sich in ihrer Struktur sehr stark von jenen Frequenzen, auf denen 3G- oder 4G-Netze laufen. Bei einem Teil der Frequenzen, die 5G nutzen wird, handelt es sich um Millimeterwellen (MMW), die so heißen, weil die Länge einer Welle kürzer als 10 Millimeter ist. Das ist ein Unterschied zu den niedrigeren Frequenzen, die derzeit in Betrieb sind und bleiben. Bei ihnen misst man die Länge in Zentimetern.

Dass sich Telekommunikationsfirmen nun stärker mit Millimeterwellen befassen, liegt daran, dass die Bandbreite dort deutlich größer ist als bei den Frequenzen, mit denen Mobiltelefone und WLAN-Geräte aktuell arbeiten. Millimeterwellen können deutlich mehr Informationen übermitteln, Daten lassen sich also in größeren Mengen übertragen, noch dazu deutlich schneller und mit drastisch verkürzten Wartezeiten.

Mit 5G werden zahlreiche Nutzer in kleinen geografischen Bereichen MMW viel effizienter simultan nutzen können, als es bei 3G- oder 4G-Technologie der Fall ist. In einem vollbesetzten Stadion beispielsweise werden die Menschen Anrufe tätigen und entgegennehmen und ohne größere Verzögerungen Daten herunterladen können. Weiter bedeutet es, dass innerhalb eines kleinen geografischen Bereichs hunderttausende Smartphones und Geräte Informationen übermitteln und in Empfang nehmen können.

Allerdings bringen Millimeterwellen auch ihre Probleme mit sich. Physische Strukturen wie Gebäude, Bäume oder die Wände in Ihrem Büro oder Ihrem Zuhause lenken die Wellen ab, Regen und Feuchte können die Wellen leicht schlucken. Das hat zur Folge, dass für eine reibungslose und zuverlässige Abdeckung deutlich mehr Antennen benötigt werden. Wir reden hier nicht nur über »ein paar mehr«, sondern darüber, dass zusätzlich zu den bereits vorhandenen 300.000 Sendemasten in den USA buchstäblich Milliarden weitere Antennen installiert werden.

Die Small Cells kommen

Um eine gute Konnektivität zu gewährleisten, benötigt das 5G-Netzwerk Funkbasisstationen, die etwa alle 100 Meter oder – in Städten – alle drei bis zehn Häuser errichtet werden. Man spricht hier von »Small Cells«, denn während die 30 Meter hohen Sendemasten für 3G und 4G in etwa 1,5 bis 2,5 Kilometern Abstand voneinander stehen, sind in diesem Fall die Antennen so klein, dass man sie problemlos auf Strommasten, Laternen, Gebäuden und Bushaltestellen anbringen kann.

Bestehende Sendemasten sind mit einem Dutzend Antennen bestückt (acht zum Versenden von Daten, vier zum Empfangen), die Small Cells dagegen bieten Platz für etwa 100 Antennenports.4 Viele dieser Funkbasisstationen werden über 4G-Sender verfügen, mit denen sie den Standort von Mobilfunkgeräten deutlich präziser bestimmen, als es bislang mit den bestehenden Sendemasten möglich ist. Ist das gewünschte Gerät lokalisiert, übermittelt die 5G-Antenne Signale und Informationen mit hoher Geschwindigkeit. 4G- und 5G-Technologie greifen also ineinander.

Da bei Millimeterwellen die Wellenlänge kürzer ist als bei der 3G- und der 4G-Technologie, sind auch die zum Senden benötigten Antennen kleiner. Jede Small-Cell-Antenne arbeitet mit dem MIMO-Verfahren (Multiple Input, Multiple Output), das es möglich macht, dass mehrere Nutzer gleichzeitig von jeder Antenne Informationen erhalten und ihr Informationen übermitteln.

Da jede Antenne MIMO-Technik nutzt und jede Basisstation 100 Antennen besitzt, spricht man von Massive MIMO. Durch diese Technologie lassen sich die Zahl der Nutzer sowie die Informationsmengen, die das Netzwerk bewältigen kann, deutlich steigern.

Gleichzeitig wächst angesichts der Vielzahl von Signalen, die in enger Nachbarschaft zueinander herumjagen, die Wahrscheinlichkeit von Interferenzen. Deshalb arbeiten die Techniker mit dem sogenannten Beamforming. Dabei wird ein Signal zu einem Strahl konzentriert, der den kürzesten Weg zu einem Nutzer nimmt – so wie GPS, nur für Mobilfunksignale. Ohne Beamforming können Millimeterwellen typische Baumaterialien wie Holz, Stein, Stuck oder auch nur normales Fensterglas nicht einfach durchdringen.

Die Funkbasisstationen werden über 4G-LTE-Antennen verfügen, die Häuser ständig mit Funksignalen eindecken, um den Standort von Mobilfunkgeräten zu bestimmen. Allerdings werden diese Signale schwächer sein als die der bislang üblichen 4G-Sendemasten.

Andererseits stehen diese Small-Cell-Antennen so viel dichter an den Wohnhäusern, insbesondere an Schlafzimmern im ersten Stock, dass starke Funksignale, die vom 4G-Sender rund um die Uhr ausgestrahlt werden, die Schlafzimmer regelrecht fluten werden – und diese Signale sind deutlich stärker als die 4G-Signale eventueller großer Sendemasten in der Nachbarschaft.

Small Cells werden auch via Beamforming veränderte 5G-Signale in die Häuser senden, in erster Linie dann, wenn ein Gerät im Haus eine Mobilfunkverbindung anfordert (beispielsweise, wenn jemand ein Telefonat startet). Im Gegensatz zu den 4G-Signalen werden also die 5G-Datensignale nicht ständig ausgestrahlt. Wenn 5G-Datensignale aber in Ihr Zuhause kommen, werden sie stark, konzentriert und schädlich sein.

Sowohl die 4G-Signale als auch die 5G-Signale, die Small Cells ausstrahlen, sind also hochproblematisch. Der Widerstand gegen die flächendeckende Einführung von 5G und der dafür erforderlichen Infrastruktur wächst.

Sie haben keine Wahl – weder in puncto 5G-Netz noch seiner Strahlung

Da Millimeterwellen nicht sehr weit strahlen, von Feuchtigkeit und Regen aufgesogen werden und keine Gebäudemauern durchdringen können, werden Satelliten benötigt, die die Signale der Nutzer auf der Erde empfangen und weitergeben und auf diese Weise für eine umfassende Abdeckung der städtischen und ländlichen Gebiete sorgen.

Wir reden hier nicht über eine Handvoll Satelliten, sondern von bis zu 50.000, die von Unternehmen wie SpaceX, OneWeb und Boeing ins All geschossen werden.5 Das mag nach Zukunftsmusik klingen, aber Tatsache ist, dass die ersten dieser Satelliten bereits gestartet wurden: OneWeb nahm im Februar 2019 die ersten Satelliten in Betrieb, SpaceX im Mai 2019.6 Letztlich werden diese Satelliten die gesamte Erde mit einem MMW-Feld überziehen, vor dem es kein Entrinnen gibt.

Gäbe es Alternativen zu 5G?

Eines möchte ich klarstellen: Ich schlage nicht vor, dass wir in Zeiten zurückkehren, als es noch kein WLAN gab. Doch wenn es darum geht, die Konnektivität aller Amerikaner durch Angebote zu verbessern, die sicherer, zuverlässiger und schneller sind, besteht meiner Ansicht nach der beste Weg darin, Glasfaserkabel zu nutzen anstelle von Small Cells, die 4G und Millimeterwellen ausstrahlen.

Und dabei handelt es sich nicht um eine bloße Theorie. Zwei Städte in den Vereinigten Staaten betreiben bereits mit großem Erfolg stadtweit Glasfasernetze, nämlich Chattanooga in Tennessee und Longmont in Colorado. Chattanoogas örtlicher Stromversorger Electric Power Board hat das System aufgebaut und konnte dabei auf Bundesmittel zurückgreifen. Von 2009 bis 2012, während der ersten 3 Jahre, in denen es das Glasfasernetz gab, stieg der Wert der Immobilien in Chattanooga um 14 Prozent, das mittlere Haushaltseinkommen um 13,5 Prozent – und das, obwohl Tennessees Regierung in demselben Zeitraum nahezu 3.000 Stellen abbaute.7

Wissenschaftler melden sich zu Wort – aber hört irgendjemand zu?

Auch in der Wissenschaftsgemeinde werden Sorgen laut, was die Einführung von 5G anbelangt. 2017 unterzeichneten über 180 Ärzte und Forscher aus 35 Ländern eine Petition an die Europäische Union.8 Sie fordern ein Moratorium bei der Einführung von 5G und verweisen als Begründung auf mögliche Risiken für die Fauna und die menschliche Gesundheit. In der Petition heißt es:

Wir, die mehr als 180 unterzeichnenden Wissenschaftler und Ärzte aus 35 Ländern, empfehlen ein Moratorium, was die Einführung der fünften Generation (5G) eines Mobilfunkstandards angeht, bis potenzielle Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt vollständig durch industrieunabhängige Wissenschaftler erforscht wurden.

Bis zum 06. Juni 2020 hatten zudem 291.749 Wissenschaftler, Ärzte, Umweltorganisationen und Bürger aus 218 Ländern einen internationalen Aufruf gestartet, auf dem Planeten und im Weltraum auf 5G zu verzichten.9

Beweise für die gesundheitlichen Risiken von elektromagnetischen Feldern wurden von Wissenschaftlern im BioInitiative Report der BioInitiative Working Group 2012 zusammengefasst. In dem Report befinden sich 1.800 Studien. Diesen können Sie hier herunterladen. Eine noch umfassendere Sammlung von Studien zum Thema elektromagnetische Felder finden Sie im EMF-Portal. Dort sind über 30.000 Studien mit knapp 6.500 Zusammenfassungen aufgeführt, und Sie können sich ansehen, was in den vergangenen 30 Tagen zu dem Thema publiziert wurde.

Unser Hunger nach elektronischen Geräte und eine ständige Konnektivität verwandeln uns in Versuchsobjekte einer weltweit stattfindenden Gesundheitsstudie – einer Studie, bei der wir nie unsere Zustimmung zur Teilnahme gegeben haben und bei der es immer schwieriger wird, wenn es mittlerweile nicht bereits unmöglich ist, die Teilnahme zu verweigern. Einer der zentralen Gründe, weshalb wir nicht aussteigen können, ist die flächendeckende Einführung von 5G.

Dieser Artikel ist ein zusammengefasster Auszug aus meinem Buch EMF – Elektromagnetische Felder.

Quellen & weiterführende Informationen

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