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Was ist OPC?
OPC ist die Abkürzung für »Oligomere Proanthocyanidine« und beschreibt einen sekundären Pflanzenstoff. OPC gehört zu der Gruppe der Flavanole, welche den Polyphenolen zugeordnet werden. Der Pflanzenstoff dient der Pflanze hauptsächlich zum Schutz vor UV-Strahlung und Parasiten.
OPC wurde 1948 von Jacques Masquelier während einer Studie zur Verfütterbarkeit von Erdnusshäutchen entdeckt. In seinen Tierversuchen stellt er fest, dass die Erdnusshäutchen Venenkrankheiten lindern konnten. Bei der Suche nach dem heilenden Inhaltsstoff in den Erdnusshäutchen stieß er auf dafür verantwortliche Verbindungen und nannte diese OPC. Besonders Traubenkerne, die Schale und das Laub roter Trauben, Ginkgoblätter, Kokosnüsse, die Schale und das Kerngehäuse von Äpfeln, Lärchenholz und Pinienrinde enthalten viel OPC.
Super-Antioxidans OPC
OPC ist eines der stärksten uns bekannten Antioxidantien und hält somit die freien Radikale in unserem Körper in Schach. Freie Radikale sind Sauerstoffmoleküle, welche durch gewöhnliche Stoffwechselprozesse, aber auch Umweltgifte, einen ungesunden Lebensstil und Stress entstehen können, und die nur ein Elektron besitzen. Auf der Suche nach einem anderen Molekül, welchem sie das fehlende Elektron klauen können, richten freie Radikale große Schäden in unseren Zellen an. Die Folgen sind eine schnellere Alterung und eine höhere Anfälligkeit für Krankheiten.
Unser Körper braucht eine gewisse Anzahl freier Radikale, da diese auch von den Leukozyten genutzt werden, um mit deren Hilfe Bakterien zu zerstören. Freie Radikale sind also nicht, wie häufig dargestellt, nur unliebsame Nutznießer. Jedoch steigt die Anzahl freier Radikale in unserem Körper durch den modernen Lebensstil oftmals zu hoch an und es entsteht Zellstress. Antioxidantien fangen freie Radikale und machen sie unschädlich. Somit kann eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien Ihre Zellen vor Schäden und vorzeitigem Zelltod schützen. Daher kommt auch das Image von OPC: es soll die Alterung verlangsamen den Körper gesund halten.
Die Wirkung von OPC
Die Wirkung von OPC ist noch nicht ausreichend erforscht, daher stuft die Verbraucherzentrale die Wirkung von OPC aktuell als noch nicht erwiesen ein.1 Dennoch gibt es bereits einige Hinweise darauf, dass OPC eine positive und heilende Wirkung auf unseren Körper hat.
In vitro konnte festgestellt werden, dass Polyphenole mit einem verringerten Vorkommen von freien Radikalen in Verbindung gebracht werden können.2
In vivo konnten einige positive Wirkungen beobachtet werden, neben der antioxidativen beispielsweise auch eine blutverdünnende, blutdrucksenkende, entzündungshemmende und antikarzinogene Wirkung.3 Eine im World Journal of Gastroenterology veröffentlichte Studie zeigt, dass es durch OPC zu einer Wachstumshemmung von Dickdarmkrebszellen kommt.4
Eine Expertengruppe der Mount Sinai School of Medicine in New York konnte in Tierversuchen feststellen, dass Polyphenole aus dem Traubenkernextrakt die Plaquebildung im Gehirn als Vorstufe für Alzheimer verhindern oder immerhin hinauszögern können.5
Auch im Bereich der Pflege von Haut und Haar ist OPC seit einigen Jahren ein großes Thema. Tatsächlich konnten japanische Studien schon vor einigen Jahren belegen, dass OPC die Zellvermehrung der Haarfollikel im Vergleich zu Kontrollpräparaten um 230Prozent erhöhen konnte.6 Es wurden jedoch noch einige weitere Anwendungsgebiete für OPC beobachtet.
Anwendungsgebiete von OPC
- Stärkung des Immunsystems
- Senkung des Blutdrucks
- Senkung von hohen Cholesterinwerten
- Vorbeugung von Infektionen
- Vorbeugung und ergänzenden Behandlung von Krebs
- Vorbeugung von Alzheimer
- Linderung von Entzündungen
- Behandlung von PMS-Symptomen
- Behandlung von stark belasteten Augen, grauem Star, Nachtblindheit und altersbedingter Sehschwäche
- Behandlung von Allergien
- für eine gesunde und jugendlich aussehende Haut
- Wundheilung
- Behandlung von Schwellungen und Sportverletzungen
- Behandlung von Krampfadern und Ödemen
OPC in unserer Ernährung
Der Pflanzenstoff kommt in einigen pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Vor allem in den Schalen und Kernen lassen sich besonders viele der Polyphenole finden. Der tägliche Bedarf an OPC kann durchaus über die Ernährung gedeckt werden, hierzu sollten Sie jedoch mehrmals am Tag OPC-haltige Nahrungsmittel zu sich nehmen. Hier sind die Nahrungsmittel mit dem höchsten Gehalt an OPC:
- Trauben
- Pflaumen
- Preiselbeeren
- Äpfel
- Acerola
- Erdbeeren
- Heidelbeeren
- Süßkirschen
- Brombeeren
- Nektarinen
- Bananen
- Aprikosen
- Erdnüsse
- Mandeln
- Haselnüsse
- Rotwein
- Kakaobohnen
OPC als Nahrungsergänzungsmittel: Einnahme und Dosierung
Es macht oftmals Sinn, OPC als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Beispielsweise, wenn man gerade nicht dafür sorgen kann, mehrmals am Tag OPC-haltige Nahrungsmittel zu essen. Oder man Symptome und Beschwerden durch eine hohe Aufnahme an OPC lindern möchte. OPC wird meist in Form von Kapseln, Pulver oder Saft angeboten.
Hierfür werden Traubenkerne oder die Pinienrinde zermahlen und das OPC extrahiert. Achten Sie also darauf, dass das Produkt, welches Sie kaufen möchten, ein Extrakt aus Traubenkernen oder Pinienrinden ist. Möchten Sie OPC dauerhaft zur Vitalisierung und zur Verlangsamung des Alterungsprozesses einnehmen, reicht eine Dosierung von etwa 150 – 300 Milligramm am Tag. In Belastungsphasen, bei Krankheiten und Beschwerden kann die Dosis auf bis zu 900 Milligramm am Tag erhöht werden. OPC sollten Sie am besten auf nüchternen Magen einnehmen.
Nebenwirkungen von OPC
Die Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von OPC wurden leider noch nicht ausreichend untersucht, daher wird schwangeren Frauen von der Einnahme abgeraten und Blutdruckpatienten eine vorherige Absprache mit dem behandelnden Arzt empfohlen. Es konnte jedoch keinerlei toxische Wirkung auf den menschlichen Körper festgestellt werden und es wird nur ganz selten von Nebenwirkungen berichtet.
Bei Einnahme auf nüchternen Magen ist eine leichte Übelkeit möglich. In diesem Fall hilft es, vor der Einnahme etwas Leichtes, Milchproduktfreies und möglichst Fettfreies zu sich zu nehmen. Da OPC das Blut verdünnt, sollte auch bei dauerhafter Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.