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In einer Studie mit Schwangeren hatten 87,9 Prozent der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Frauen keine Symptome. Dies beweist erneut, dass eine große Anzahl der Menschen mit COVID-19 keine Symptome der Krankheit aufweist. Einer Schätzung zufolge könnten bis zu 50 Prozent bereits eine natürliche Immunität entwickelt haben.

Über die Symptome von COVID-19 – Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Schüttelfrost, Muskelschmerzen – wird in den Medien und von öffentlichen Gesundheitsorganisationen ausführlich geschrieben. Weniger veröffentlicht wird die Tatsache, dass ein beträchtlicher Prozentsatz der Menschen mit COVID-19 gar keine Symptome hat.

Eine COVID-19-Infektion ist nicht zwingend mit den typischen Symptomen verbunden

Selbst die US-amerikanischen Center for Disease Control and Prevention (CDC) erklärten in ihrer Kehrtwende hinsichtlich der Verwendung von Masken zur Verlangsamung der Verbreitung von COVID-19: »Wir wissen jetzt aus neuen Studien, dass ein signifikanter Anteil der Personen mit Coronavirus keine Symptome aufweist (›asymptomatisch‹ ist) …«1

Eine dieser Studien zeigte, dass in einer dreiköpfigen Familie, in der alle positiv getestet wurden, nur ein Mitglied – ein 35-jähriger Mann – Symptome aufwies. Die beiden anderen Familienmitglieder – eine 33-jährige Frau und ein 3-jähriger Junge – waren asymptomatisch.2

Da in den USA bislang keine breit angelegten Tests stattfanden und die meisten getesteten Personen Symptome zeigten, weiß man großteils nicht, wie viele Menschen COVID-19 bereits hatten und wieder genesen sind, davon aber keine Ahnung haben, weil sie keine Symptome hatten.

Die wenigen zu diesem Zweck angestellten Studien liefern jedoch aufschlussreiche Daten, die zeigen, dass 87,9 Prozent einer positiv getesteten Gruppe keine Symptome aufwiesen.3

Die meisten Schwangeren mit COVID-19 zeigten keine Symptome

Ein Krankenhaus in New York City hat damit begonnen, bei allen kurz vor der Geburt stehenden Schwangeren ein Screening auf das COVID-19 verursachende SARS-CoV-2 zu machen. Zwischen dem 22. März und dem 04. April 2020 wurden 215 Schwangere bei der Aufnahme auf COVID-19-Symptome untersucht und auf das Virus getestet.

Nur vier der positiv getesteten Frauen wiesen Fieber oder andere COVID-19-Symptome auf. Von den anderen getesteten Frauen, waren 13,7 Prozent – 29 Frauen – positiv, obwohl sie keine Symptome hatten. Das heißt, dass insgesamt 87,9 Prozent der 33 positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Frauen keine Symptome aufwiesen.4

Von den positiv getesteten, aber symptomfreien Frauen bekamen drei (10 Prozent) vor der Entlassung aus dem Krankenhaus Fieber (innerhalb von etwa 2 Tagen). Doch zwei von ihnen wurden aufgrund einer Endomyometritis behandelt, einer mit Fieber einhergehenden Geburtskomplikation. Nur eine bekam vermutlich aufgrund von COVID-19 Fieber.

Bei einer anderen anfangs negativ getesteten Frau traten nach der Entbindung Symptome auf, und 3 Tage nach dem ersten Test wurde sie positiv getestet. Die Autoren der Studie erklärten:5

»Unser allgemeinen SARS-CoV-2-Tests bei allen zur Entbindung aufgenommenen Schwangeren zeigten, dass in dieser Phase der Pandemie in New York City die meisten Patientinnen, die bei der Einlieferung positiv auf SARS-CoV-2 waren, keine Symptome hatten. Und mehr als eine von acht asymptomatischen Patientinnen, die in der Geburtsklinik aufgenommen wurden, waren SARS-CoV-2-positiv.«

Dr. Dena Goffman vom Irving Medical Center der Columbia University, eine Co-Autorin der Studie, sagte gegenüber CBS News: »Wenn wir nicht testen, riskieren wir tatsächlich, Menschen zu übersehen, die das Virus in sich tragen.«6 Und genau das ist der springende Punkt: Die meisten Menschen werden nicht auf COVID-19 getestet, vor allem jene ohne Symptome, so kann jeder nur raten, wie hoch der Anteil der Bevölkerung ist, der es bereits hatte.

»Ungewöhnliche« Symptome beim COVID-19-Ausbruch in Obdachlosenunterkunft

Ein anderes Beispiel für die Heimtücke von COVID-19 lieferte eine große Obdachlosenunterkunft in Boston. Nachdem dort COVID-19 mehrfach aufgetreten war, fragten Forscher unter allen Bewohnern 2 Tage lang Symptom ab und testeten.7

Von den 408 getesteten Personen waren 147 (36 Prozent) positiv, und obwohl die positiv Getesteten zumeist männlich waren, gab es sonst keine generellen Merkmale. Abgesehen davon waren die Symptome auffällig unauffällig.

Neue Studien ergaben, dass ein signifikante Zahl der Personen mit Coronavirus keine Symptome aufweist, also asymptomatisch ist

Husten trat nur in 7,5 Prozent der Fälle auf, Kurzatmigkeit bei 1,4 Prozent und Fieber bei 0,7 Prozent. Alle waren »ungewöhnliche COVID-positive Personen«, merkten die Forscher an. Sie fügten hinzu, dass aufgrund der offenbar schnelleren Übertragungswege von COVID-19 in einer Obdachlosenunterkunft, ohne dass es zu einer entsprechenden Häufung der Symptome gekommen wäre, allgemeine Tests – statt eines symptomgesteuerten Ansatzes für Tests – die bessere Strategie zur Identifizierung von Fällen sein könnte.

Auch in der Stadt Chelsea, Massachusetts, die von Boston aus gesehen am anderen Ufer des Mystic River liegt, gibt es viele asymptomatische Fälle. Am 17. April 2020 hatte Chelsea die höchste Rate an bestätigten COVID-19-Fällen in Massachusetts – 32 Prozent, die tatsächliche Rate dürfte wahrscheinlich noch höher sein.8

In einer Pilotstudie testeten Ärzte am Massachusetts General Hospital 200 Probanden, die »generell gesund schienen«, um zu sehen, ob ihr Immunsystem Antikörper gegen COVID-19 aufwies. Das würde darauf hinweisen, dass sie zuvor infiziert waren, möglicherweise ohne es zu wissen.

32 Prozent der 200 Probanden wurden positiv auf Antikörper gegen COVID-19 getestet, doch nur die Hälfte davon gab an, in den vorangegangenen 4 Wochen mindestens ein COVID-19-Symptom gehabt zu haben. Der Bürgermeister von Chelsea, Thomas Ambrosino, sagte gegenüber dem Boston Globe: »Es ist irgendwie ernüchternd, dass 30 Prozent einer zufällig ausgewählten Gruppe aus 200 Personen ohne Symptome tatsächlich infiziert sind.«9

Während Studien darauf hinweisen, dass die meisten COVID-19-Patienten in einigen Bevölkerungsteilen asymptomatisch sein könnten, haben auch die CDC bestätigt, dass es symptomfreie COVID-19-Fälle gibt. »Eine der bislang mehr oder weniger bestätigten Informationen lautet, dass eine bedeutende Anzahl von Infizierten tatsächlich asymptomatisch bleibt«, sagte CDC-Direktor Dr. Robert Redfield gegenüber NPR. »Es könnten bis zu 25 Prozent sein.«10

In einem Korrespondenzartikel in The Lancet, in dem Wissenschaftler sich für Massentests sowohl an symptomatischen als auch an asymptomatischen Mitarbeitern des Gesundheitswesens aussprechen, heißt es zudem:11

»Die Anzahl der asymptomatischen Fälle von COVID-19 ist signifikant. In einer Untersuchung zu symptomatischen und asymptomatischen COVID-19-Infektionen auf dem Kreuzfahrtschiff »Diamond Princess« waren 328 der 634 positiven Fälle (51,7 Prozent) zur Zeit des Tests asymptomatisch. Asymptomatische Träger des Coronavirus wurden auf 17,9 Prozent geschätzt … wohingegen Chinas staatliche Gesundheitskommission am 01. April 2020 feststellte, dass 130 (78 Prozent) von 166 positiven Fällen asymptomatisch waren.«

Ist die Hälfte der Bevölkerung möglicherweise schon »Teil der Herde«?

Wenn die meisten Menschen eine Infektionskrankheit hatten und auf natürliche Weise eine lang anhaltende natürliche Immunität erworben hat, sollte sich eine Herdenimmunität entwickelt haben. Könnte sich eine Herdenimmunität auch für COVID-19 entwickeln, weil viele nicht einmal wissen, dass sie damit infiziert waren?

Möglicherweise sind bis zu 50 Prozent der Bevölkerung infiziert und haben bereits eine natürliche Immunität entwickelt

Die Antwort darauf lautet Ja – laut einer hypothetischen Modellstudie von Forschern des Labors für evolutionäre Ökologie von Infektionskrankheiten an der Universität Oxford, die darauf hindeutet, dass bis zur Hälfte der britischen Bevölkerung bereits infiziert worden sein könnte.12

Sie sind der Meinung, dass nach der allgemeinen Auffassung des Gesundheitswesens SARS-CoV-2 – vorausgesetzt, dass es eine schützende Immunität hervorruft –, den drei Phasen entspricht, die typischerweise auftreten, wenn ein neuer ansteckender Erreger eine schützende Immunität hervorruft:13

  1. eine Anfangsphase mit langsamer Anhäufung neuer, oftmals unentdeckter Infektionen
  2. eine zweite Phase des raschen Anstiegs von Infektions-, Erkrankungs- und Todesfällen
  3. eine letztendliche Verlangsamung der Übertragung aufgrund der Dezimierung anfälliger Personen, die normalerweise zur Beendigung der ersten Epidemiewelle führt

Das hypothetische Modell wertete Daten von über COVID-19-Todesfällen aus Großbritannien und Italien aus. Die Forscher gehen davon aus, dass solche Todesfälle nur bei einem anfälligen Teil der Bevölkerung auftreten. Im New York Magazine heißt es zu diesem Szenario:14

»Das Coronavirus trat spätestens Mitte Januar auf und breitete sich über einen Monat lang unbemerkt aus, bevor die ersten Fälle bestätigt wurden. Basierend auf einem Gefährdungs-Infektions-Genesungs-Modell – einem in der Epidemiologie häufig verwendeten Ansatz – mit Daten aus Fall- und Todesberichten aus Großbritannien und Italien stellten die Forscher fest, dass die ursprüngliche Strategie der britischen Regierung zur ›Herdenimmunität‹ durchaus sinnvoll gewesen sein könnte.«

Das heißt, Großbritannien plante ursprünglich, die Ausbreitung von COVID-19 zu unterdrücken, aber nicht vollständig einzudämmen, sodass es sich unter jüngeren, weniger gefährdeten Bevölkerungsgruppen ausbreiten hätte können und gleichzeitig ältere und immungeschwächte Menschen geschützt worden wären.15 Seitdem hat die britische Regierung ihre Strategie geändert – zum Teil aufgrund von Voraussagen, die darauf hindeuteten, dass bei der Umsetzung des Unterdrückungsplans bis zu 250.000 Menschen sterben könnten – und die Vorgehensweise der meisten anderen Länder übernommen, die eine Isolierung der Infizierten, soziale Distanzierung und weitreichende Schließungen umfasst.

»Ich bin überrascht, dass das Imperial-Modell (Anm. d. Übers.: Modell, das am Imperial College London erstellt wurde.) so vorbehaltlos akzeptiert wurde«, sagte die führende Wissenschaftlerin Sunetra Gupta, die sofortige groß angelegte Antikörper-Tests verlangte, um zu bestimmen, in welcher Phase der Pandemie wir uns gerade befinden.16 Die Forscher schrieben weiter:17

»Wichtig ist, dass die hier präsentierten Ergebnisse darauf hindeuten, dass die anhaltenden Epidemien in Großbritannien und Italien mindestens einen Monat vor dem ersten berichteten Todesfall einsetzten und in beiden Ländern schon zu einem signifikanten Anstieg der Herdenimmunität geführt haben.

Es besteht ein umgekehrter Zusammenhang zwischen dem gegenwärtig immunen Anteil der Bevölkerung und dem, der für schwere Krankheiten anfällig ist. Dieser Zusammenhang kann zur Vorraussage verwendet werden, wie viele Menschen in den nächsten Wochen ins Krankenhaus kommen (und möglicherweise sterben), wenn wir in der Lage sind, den derzeitigen Stand der Herdenimmunität zu bestimmen.«

Impfstoffe für alle – Bitte nicht auf natürliche Weise immun werden!

Das Biotech-Unternehmen Moderna begann im März 2020 mit der ersten klinischen Studie über einen COVID-19-Impfstoff. Die Biotech-Firma Inovio, die von der Bill & Melinda Gates Foundation finanziert wird, fing als zweites Unternehmen an, einen experimentellen COVID-19-Impfstoff an Menschen in den USA zu testen.18

Eine weltweite Impfung – nicht nur der Traum von Bill Gates?

Mindestens 70 COVID-19-Impfstoffe befinden sich derzeit in der Entwicklung,19 und jeder davon wird wahrscheinlich versuchen, möglichst schnell auf den Markt gebracht zu werden.20 Unter normalen Umständen dauert die Entwicklung eines Impfstoffs bis zu 10 Jahre, und das Drängen auf rasche Fortschritte geht mit erheblichen Sicherheitsrisiken einher.

Die Bill & Melinda Gates Foundation finanziert den Bau von Fabriken, die sieben Impfstoff-Kandidaten produzieren sollen,21 und der Sieger soll in Massenproduktion gehen, um die Weltbevölkerung zu impfen. Der Geschäftsführer der Stiftung, Mark Suzman, sagte: »Es gibt 7 Milliarden Menschen auf dem Planeten. Wir werden fast jeden davon impfen müssen. Dafür gibt es keine Produktionskapazitäten.«22

Die Bill & Melinda Gates Foundation ist übrigens der größte Geldgeber der Weltgesundheitsorganisation, und in einer Stellungnahme in der Washington Times vom 31. März 2020 fordert Gates den kompletten Shutdown in allen US-Bundesstaaten und Quarantäne für alle Amerikaner, »bis die Fallzahlen zu sinken beginnen … was 10 Wochen oder noch länger dauern könnte«.23

Während sich Gates das zweifellos leisten kann, wären nur wenige Amerikaner aus der Arbeiterklasse in der Lage, monatelang ohne Einkommen zu überleben, und könnten infolgedessen unter ernsthaften psychischen Auswirkungen leiden.

Gates, ein wichtiger Geldgeber der Weltgesundheitsorganisation, fordert also einen 10-wöchigen oder noch längeren Shutdown in den USA sowie die rasche Entwicklung brandneuer Produktionsanlagen für Impfstoffe, um die Herstellung von Milliarden Dosen des COVID-19-Impfstoffs zu bewältigen – der nutzlos wäre, wenn es sich herausstellen sollte, dass die Mehrheit der Bevölkerung bereits im Alltagsleben mit dem Virus in Kontakt kam und dadurch auf ganz natürliche Weise eine Herdenimmunität entstanden ist.

Dieser Artikel erschien erstmal am 28. April 2020 auf Mercola.com.

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